Velbert Mehr als 100 Besucher sehen SPD-Ausstellung

Velbert · Die Rückschau zur 150-jährigen Parteigeschichte in Velbert war ein Erfolg.

Einen Blick in die lange Vergangenheit warfen die Besucher der Sonderausstellung der SPD. So mancher erkannte alte Weggenossen auf den Bildern.

Einen Blick in die lange Vergangenheit warfen die Besucher der Sonderausstellung der SPD. So mancher erkannte alte Weggenossen auf den Bildern.

Foto: SPD Velbert/Kevin Rahn/SPD velbert

Einen schönen Erfolg kann die Velberter SPD jetzt für sich verbuchen: Am Sonntag, 3. November war die kurzfristig angesetzte Sonderausstellung der Sozialdemokraten anlässlich des 150-jährigen Bestehens vor Ort zum letzten Mal im ehemaligen Ladenlokal von „Ernstings family“ in der Velberter Fußgängerzone zu besuchen und die Schau hat mehr als 100 Interessierte angelockt.

„Nach der für uns erfolgreichen 150-Jahrfeier am 14. Oktober in der Vorburg von Schloss Hardenberg wollten wir die Ausstellung nicht einfach wieder auflösen“, sagt Wilhelm Meincke, der als Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus, also der älteren Parteimitglieder, die Schau mit begleitet hat. Viele Mitglieder hätten die Chance verpasst, die Ausstellung in Neviges anzuschauen, und fragten deshalb nach, sodass die Idee aufkam, eine Ausstellungsverlängerung durchzuführen. An die Stadtverwaltung Velbert gewandt bekam man Kontakt zum Besitzer des Ladenlokals Ecke Grün- und Friedrichstraße, der die Räume gegen eine geringe Miete zur Verfügung stellte.

„Mehrere Genossen hatten in mühsamer Kleinarbeit so viele vergangene Begebenheiten, Dokumente, Wahlplakate und sonstige Artefakte zusammengetragen,“ so Meincke weiter, „dass es schade gewesen wäre, wenn alles direkt wieder in den Archiven und Kellern verschwunden wäre. Tatsächlich besuchten gut 100 Personen, darunter eine kleine geladene Abordnung von Sozialdemokraten aus dem Bergischen Land, die Ausstellung. Viele Genossen sahen dabei auch in die eigene Vergangenheit. „Wie jung da manch einer auf einem Wahlplakat war“, erklärt Wilhelm Meincke. „Da merkt man, wie die Zeit vergeht. Und: es waren deutlich bessere Zeiten für die SPD.“ Viele Genossen hätten mit Wehmut auf diese Zeiten zurückgeblickt.

Von den Besuchern ohne Parteibuch gab es auch kritische Äußerungen, wie Meincke bemerkt. Viele wüssten heute nicht mehr, wofür die SPD stehe und das Vertrauen in die Partei sei sehr gesunken. „Trotz guter Regierungsarbeit im Detail als Juniorpartner schaffen wir es nicht, in der Groko die notwendigen Schritte zur Erneuerung einzuleiten und ein ‚weiter so‘ hinter uns zu lassen.“ Gerade die Parteispitze habe in der Affäre um den Präsidenten des Verfassungsschutzes Maaßen und dem unprofessionellen Verhalten der CDU/CSU mit den Eskapaden eines Horst Seehofers keinen klaren Kurs gezeigt und so das Ansehen der deutschen Demokratie beschädigt.

„150 Jahre SPD Velbert sind für uns nicht nur eine stolze Rückschau, sondern eine Verpflichtung aktiv für die Veränderungen der Zukunft im Geiste ‚Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität‘ zu kämpfen. Dafür sind wir in Velbert gut aufgestellt“, lautet Wilhelm Meinckes Resümee.

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