Studie - Gute Noten für die Busschule

Fachleute der Universität Wuppertal befragen Hildener und Ratinger Grundschüler nach ihrem Wissen zur Verkehrssicherheit.

Hilden. Normalerweise gibt es in der Busschule der Rheinbahn keine Noten. Wenn aber das verkehrspädagogische Projekt von Fachleuten der Bergischen Universität Wuppertal anhand der Hildener Busschule unter die Lupe genommen wird, dann steht am Ende eine Beurteilung. Und die lautete: Klassenziel erreicht und weiter machen.

So wurde von den Fachleuten des Fachzentrums Verkehr untersucht, ob die Kinder durch die Busschule auch wirklich Lernerfolge in der Verkehrssicherheit hatten.

Jens Leven vom Fachzentrum Verkehr: "Die Statistik der Polizei verzeichnet kaum einen Unfall, der in einem Bus passiert. Diese Zahlen finden sich - wenn überhaupt - bei der Gemeindeunfallversicherung wieder."

Im Rahmen einer Befragung von Schülern der vierten Grundschulklassen sollte ermittelt werden, ob sich dabei Kinder aus Hilden, die bei der Busschule mitmachen, und Kindern aus Ratingen - ohne Besuch der Busschule - dabei wesentlich unterscheiden.

Nicht in jedem Fall sind Bushaltestellen sicher geplant. Häufig teilen sich Fußgänger und Radfahrer die Flächen. Diese Flächen werden von den aussteigenden Kindern genutzt. Hierdurch entstehen Probleme, auf die die Kinder im Rahmen der Busschule hingewiesen werden.

Die Kinder aus Hilden beantworteten die Frage zu diesem Komplex zu 81 Prozent richtig. "Mit 42 Prozent erkannten weniger als die Hälfte der Kinder aus Ratingen die richtige Antwort und waren für diese Thematik nicht ausreichend sensibilisiert", so Jens Leven.

Besonders gefährlich wird es, wenn es Gedrängel an der Haltestelle gibt. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Kinder aus Hilden diese Frage zu rund 98 Prozent richtig beantwortet haben. Die Kinder aus Ratingen beantworteten diese Frage zu 91 Prozent richtig.

Der Aufenthalt im Bus ist nicht frei von Unfällen. Im Falle von Notbremsungen können immer wieder Sturzunfälle passieren. In Hilden beantworteten die Kinder die Frage nach dem richtigen Standort und dem richtigen Festhalten zu 93 Prozent richtig. In Ratingen lagen nur rund 16 Prozent der Kinder mit ihren Antworten richtig.

Sitzplätze sollten nicht durch Schultaschen blockiert werden. Zudem stellen falsch abgestellte Schultaschen Stolperfallen auch für andere Fahrgäste dar. Aus Sicherheitsgründen lernen die Kinder in der Busschule, wie sie am sinnvollsten mit ihren Schultaschen umgehen sollten. Diese Frage meisterten die Kinder aus Hilden zu 89 Prozent. In Ratingen konnten diese Aufgabe nur 60 Prozent richtig lösen.

Polizeioberkommissar Jörg Marsall, Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde Mettmann, schließt sich dem Urteil der Wuppertaler Verkehrsforscher an: "Die Busschule ist ein wichtiger Baustein in der Verkehrserziehung."

Bislang gibt es diese Kooperation zwischen der Rheinbahn und den Kommunen im Kreis Mettmann nur in Hilden und Langenfeld. In Hilden unterstützt die Eugen-Otto-Butz-Stiftung das Projekt finanziell.

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