Fußball VfB Hilden glänzt gegen Baumberg

Kreis Mettmann. · Der 2:5-Niederlage in Ratingen ließen die Oberliga-Fußballer aus der Itterstadt einen 5:1-Erfolg gegen die Sportfreunde folgen.

 Baumbergs Roberto Guirino (r.) nahm es in dieser Szene gleich mit zwei Hildener Spielern auf, mit Justin Härtel (l.) und David Szewczyk.

Baumbergs Roberto Guirino (r.) nahm es in dieser Szene gleich mit zwei Hildener Spielern auf, mit Justin Härtel (l.) und David Szewczyk.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Diese Szene ist typisch für das ganze Spiel, und sie zeigt genau, warum es nur einen Sieger geben kann. 81 Minuten sind absolviert im Derby der Fußball-Oberliga zwischen den Sportfreunden Baumberg und dem VfB 03 Hilden. Dessen Mittelfeldmann Erwin Mambasa ackert und ackert, als ginge es um alles. Er hetzt hinter den Baumbergern Sercan Er und Ivan Pusic her, die prompt einen ziemlich genervten Eindruck machen. Das Erstaunliche: Die Gäste, am vergangenen Mittwoch noch mit 2:5 bei Ratingen 04/19 untergegangen, führen da bereits mit 4:1 – weil sie die Hausherren über weite Strecken der zweiten und ganz massiv in der ersten Halbzeit gepiesackt haben. Als der Unparteiische wenig später abpfeift, nimmt der VfB 03 einen 5:1 (4:1)-Erfolg mit auf die kurze Rückreise. Den Baumbergern bleibt in erster Linie ein Gefühl der kompletten Leere. Sie scheinen nicht wirklich nachvollziehen zu können, was ihnen gerade widerfahren ist.

Verständlich: Die Gute-Laune-Ansprache nachher geht um Meilen an Hildens Coach Marc Bach, der sein Konzept für den Auftritt bestätigt sieht: „Kurz vorher haben wir beschlossen, dass wir uns hier nicht zurückziehen, sondern Baumberg ganz früh angreifen. Meine Mannschaft ist für Kampf und Leidenschaft belohnt worden.“

Der Unterschied in der Einstellung zeigt sich beinahe von der ersten Sekunde an: Während sich die Hildener gegenseitig antreiben und selbst einfache Ballgewinne oder gelungene Einwürfe feiern, dümpelt das Spiel der Sportfreunde vor sich hin. Die Hausherren sind offensichtlich überrascht vom energischen Verfahren des VfB 03, der zudem in der Wahl seiner Mittel nicht immer zimperlich ist. Die Baumberger, sonst für ihre großen spielerischen Qualitäten bekannt, haben sehr schnell den Spaß am Fußball verloren.

Nach nur sieben Minuten gelingt Hilden das 1:0, als Selcuk Yavuz nach einem schnörkellosen Konter mühelos vollendet. Beim zweiten Treffer hätte es zwar nach dem Foul an Sercan Er einen Freistoß für die Baumberger geben müssen, doch der folgende Konter von Fabio di Gaetano trifft das Team von SFB-Trainer Salah El Halimi erneut ins Mark – 0:2 (18.).

Während sich bei den Sportfreunden verstärkt allgemeine Rat- und Hilflosigkeit ausbreitet, setzt der VfB 03 konsequent nach. Rund um die Treffer zum 3:0 (31.) von Talha Demir und zum 4:0 (34.) von Stefan Schaumburg wird das Duell der Nachbarn fast zu einer Demütigung für die Gastgeber. Dass Roberto Guirino noch vor dem Seitenwechsel auf 1:4 (43.) verkürzen kann, bleibt letztlich bloß ein Tropfen auf den heißen Stein.

In der zweiten Halbzeit sieht Baumberg mit mehr Willen zwar ein bisschen besser aus, aber es kommt auf andere Art weiterhin knüppeldick. Erst muss Trainer El Halimi den verletzten Patrick Jöcks vom Platz nehmen und wenig später Kapitän Kosi Saka. Damit ist die bisherige Innenverteidigung geplatzt, sodass El Halimi personell umbauen muss. Hinten verteidigen jetzt der junge Ben Harneid und Sercan Er, die so noch nie zusammengespielt haben. Das Hildener 5:1 (88.) durch den erst kurz zuvor eingewechselten Pascal Weber hätten aber Jöcks und Kosi Saka wohl auch nicht verhindern können. mid

Ratingens Moses Lamidi sieht kurz vor der Pause die rote Karte

Nach einer guten Defensivleistung und einer moralisch-starken Vorstellung bezwang Ratingen 04/19 trotz 47-minütiger Unterzahl den FC Kleve mit 2:0 (2:0). „Die Jungs haben sich richtig reingehängt“, lobte Trainer Alfonso del Cueto seine Mannschaft nach dem Auswärtssieg. Offiziell flog Moses Lamidi in der 42. Minute mit einer roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz. Für seinen Trainer war jedoch nicht ersichtlich, warum sein Torjäger vorzeitig zum Duschen in die Kabine musste. „Der Moses ist ja keiner, der sich im Ton vergreift oder einfach die Schiedsrichter angeht“, kommentierte del Cueto die Szene, die den Ratingern die lange Unterzahl bescherte. Zu diesem Zeitpunkt führte das del Cueto-Team in Kleve aber bereits mit 2:0.

Sturmtalent Yunhwan Lee köpfte die Gäste nach einer starken Flanke von Andrej Karlicsek mit 1:0 in Führung (21.). Zwei Minuten vor seinem Platzverweis erhöhte Lamidi nach einer starken Vorlage von Lee auf 2:0 (42.). Der Koreaner legte den Ball stark auf den linken Fuß von Lamidi ab, der nicht lange fackelte und den Ball im Klever Gehäuse unterbrachte. Und trotz langer Unterzahl behielt 04/19 das Heft in der Hand. „Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft. Auch in Unterzahl hatten wir noch einige Chancen und hätten zwei, drei Tore mehr erzielen können“, fasste der Spanier nach Spielschluss zusammen.

Ein Sonderlob des Ratinger Übungsleiters erhielten Defensive und Torhüter Dennis Raschka: „Unsere Mannschaft hat sehr gut verteidigt und gut verschoben. Wir haben trotz Unterzahl fast nichts zugelassen. Es freut mich auch für unseren Torhüter Dennis Raschka, dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben.“ Weil Kleve offensiv fast gar nichts anbot, spielte Ratingen die Partie am Niederrhein souverän nach Hause. „Kompliment an meine Mannschaft. Die hat sich heute richtig reingehauen und wollte unbedingt diesen Sieg“, freute sich del Cueto. cda

Monheimer erleben einen Saisonauftakt nach Maß

Für den Fußball-Oberligisten FC Monheim (FCM) sind sieben Punkte aus den ersten drei Saisonspielen, die innerhalb einer Englischen Woche in nicht einmal sieben Tagen ausgetragen wurden, ein Saisonstart nach Maß. Nach dem 1:1 zum Auftakt beim VfB 03 Hilden und dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Kleve setzte sich das Team von Trainer Dennis Ruess jetzt beim SC Union Nettetal knapp mit 3:2 (2:0) durch. „Am Ende haben wir es noch einmal unnötig hektisch gemacht, aber das ändert nichts daran, dass das für uns ein hochverdienter Sieg ist. Ich denke, da gibt es keine zwei Meinungen“, urteilte Ruess, dessen Team die Partie über weite Strecken völlig im Griff hatte.

Schon in der ersten Minute sorgte Tobias Lippold für Gefahr, indem er einen Freistoß aus dem Halbfeld scharf vor das Gehäuse der Hausherren zog, wo Nettetals Keeper Tim Tretbar dann jedoch auf dem Posten war (1.). Den ersten guten Abschluss hatte Robert Norf, der das Spielgerät nach einer schönen Ballstafette knapp über das Gehäuse setzte (11.). Kurz darauf verpasste der Mittelfeldmann eine Hereingabe von Dennis Ordelheide im Zentrum nur knapp (12.), ehe der FCM doch in Führung ging. Bora Gümüs setzte sich im Kopfballduell durch und der Ball landete bei Benjamin Schütz, der gut verlängerte und Ordelheide bediente – 1:0 (12.).

Nur drei Minuten später legten die Gäste gleich das 2:0 hinterher, als nach einer Freistoß-Flanke von Lippold erneut Schütz als Vorlagengeber glänzte und Tim Kosmala im Zentrum zur Stelle war (15.). Kurz vor und kurz nach dem Seitenwechsel wurden zwei Schüsse von Philip Lehnert aus aussichtsreicher Position im letzten Augenblick geblockt (42./50.) und Lippolds Direkt-Abnahme zischte nur knapp am Ziel vorbei (52.).

Mit dem 3:0 des eingewechselten Jannik Tepe (67.), der nach einer Flanke vom Gümüs traf, schien die Partie endgültig entschieden zu sein. Ein Grund: Nettetal hatte bis dahin offensiv noch gar nichts angeboten.

Am Ende wurde es jedoch plötzlich spannend – völlig unnötig aus Monheimer Sicht. Nach einer Ecke setzten die Hausherren einen sauber vorgetragenen Konter und verkürzten auf 1:3 (79./Dimitrios Touratzidis), bevor sie nach einem Ballverlust im Aufbau der Gäste durch schnörkelloses Umschalten sogar auf 2:3 herankamen (81./Touratzidis). „Durch die vielen Wechsel haben wir ein bisschen den Spielfluss verloren. Und dann hast du natürlich auf einmal das Gefühl, etwas zu verlieren zu haben. Dementsprechend waren das dann wilde zehn Minuten“, sagte FCM-Coach Ruess.

Seine Mannschaft überstand aber die Schluss-Offensive der weiterhin sieg- und punktlosen Nettetaler unbeschadet, obwohl sich der eingewechselte Julian Meier in der 90. Minute wegen Ballwegschießens noch eine gelb-rote Karte vom Schiedsrichter einhandelte. mroe

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