Fußball Hildener Trainer setzt auf Mischung von Routiniers und Nachwuchskräften

Hilden. · Interview Marc Bach sieht in den eigenen Reihen ein gutes Fundament in der zweiten Mannschaft des VfB 03 Hilden und der U 19 des Fußball-Oberligisten.

 Der VfB-Trainer Marc Bach (l.) blickt dem Saisonstart optimistisch entgegen.

Der VfB-Trainer Marc Bach (l.) blickt dem Saisonstart optimistisch entgegen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Sonntag beginnt für Oberligist VfB 03 die Saison. In der ersten Runde des Niederrheinpokals treten die Hildener Fußballer am Sonntag (15 Uhr) beim Bezirksligisten SV Fortuna Bottrop an. Trainer Marc Bach erwartet einen engagierten Auftritt und einen Sieg, damit eine Woche später auch der Auftakt in der Meisterschaft gelingt.

Sie starten beim VfB 03
Hilden ins zweite Jahr.
Wie wohl fühlen Sie sich
inzwischen?

Marc Bach: Sehr wohl. Wir hatten insgesamt ein gutes erstes Jahr. Ich habe große Freude an der Arbeit mit meinem Trainerteam sowie den Verantwortlichen im Verein. Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die in der neuen Saison eine gute Rolle spielen wird.

Ist der Umbruch ähnlich groß wie in 2018?

Bach: Wir haben mit Selcuk Yavuz und Konstantinos Moulas nur zwei externe Neue. Wir haben in den eigenen Reihen ein gutes Fundament in der zweiten Mannschaft und der U 19. Norwin Austrup hat verletzungsbedingt bisher gefehlt, die restlichen Jungs aus der U 19 machen einen sehr guten Eindruck. Bei David Szewcyk, der in der Vorbereitung überrascht hat, Oliver Krizanovic und Nick Sangl geht die Tendenz Richtung Erste, auch Rainer Gagel hatte sehr gute Einheiten bei uns. Die fünf Jungs sind flexibel und werden zwischen den Teams pendeln. Es war unser Ziel, den Kader zu verkleinern. Jetzt kommen die Neuen größtenteils aus dem eigenen Stall und machen es sehr gut.

Macht der Verein aus finanziellen Gründen mit dieser Verjüngung aus der Not eine Tugend?

Bach: Wir machen das nicht aus Not, sondern wir profitieren davon, dass gerade zum Ende der Saison Florian Grün die U 19 betreut hat. Er war als ehemaliger Spieler immer sehr nah an uns dran und hat übers Training mitgenommen, dass der VfB 03 in der vergangenen Saison einen echt guten Jahrgang in der A-Jugend hatte. Ab Februar, März haben die A-Junioren dann bei uns mittrainiert. Es wäre umso schöner, wenn diese Spieler in zwei bis drei Jahren ein Herzstück des VfB 03 Hilden werden könnten.

Wie ist denn aktuell der Altersdurchschnitt des Teams?

Bach: 22,4 Jahre – es wird nicht viele Mannschaften in der Oberliga geben, die jünger sind als unsere. Bastian Sube, Patrick Percoco, Fabian zur Linden, Stefan Schaumburg und Pascal Weber sind zwischen 27 und 30 Jahre alt. Der Rest ist im Alter deutlich darunter.

Welche Rolle spielen denn Routiniers wie Schaumburg, zur Linden und Weber?

Bach: Es ist umso wichtiger, dass wir sie im Kader haben. Jahr für Jahr wird es für sie härter, durch die Vorbereitung zu gehen. Aber sie sind brutal wichtig mit ihrer Erfahrung, die sie in sechs Oberliga-Jahren gesammelt haben. Diese Korsettstangen sind für das Gefüge in der Mannschaft, aber auch die Gesamtentwicklung enorm wichtig. Dazu zähle ich aber auch Justin Härtel als Leistungsträger. Der ist noch sehr jung, hat aber in der vorletzten Saison 32 von 34 Oberliga-Spielen gemacht, jetzt sogar alle 34 und ist aus der Abwehr nicht wegzudenken. Härtel und zur Linden sind die beiden einzigen, die in allen 34 Begegnungen auf dem Platz standen.

Wird sich durch die Verjüngung etwas an der Spielweise ändern?

Bach: Da wird sich nichts groß verschieben, denn bei den ersten 13, 14 Spielern hatten wir keine große Fluktuation. Mit Zissis Alexandris und Park Ilkwon haben wir zwei Akteure verloren, die über 25 Einsätze hatten. Das Korsett der Mannschaft ist aber geblieben. Dadurch haben die Jungen die Möglichkeit, sich in Ruhe zu entwickeln. In der letzten Saison haben wir viele Gegentore kassiert, das muss sich verbessern. Mit der offensiven Quote waren wir zufrieden, aber auch die lässt sich noch ausbauen.

Welche Favoriten sehen Sie?

Bach: In der vergangenen Saison war die Oberliga brutal stark. Die Aufsteiger waren durchgängig gut, haben bis auf Duisburg die Klasse gehalten. Eine Übermannschaft wie Homberg im oberen Bereich wird es diesmal nicht geben, sondern fünf, sechs Teams auf Augenhöhe, die sich gegenseitig die Punkte wegnehmen. SF Baumberg, SSVg Velbert, Bocholt, Ratingen und Schonnebeck kommen da in Frage. Und der TVD Velbert ist ein Aufsteiger, den man beachten muss – da kommen viele Spieler aus der Regionalliga. Das wird eine interessante Liga.

Wo sehen sie den VfB 03 in dieser Saison?

Bach: Ich sehe die Möglichkeit, dass wir ins gesicherte Mittelfeld kommen. Platz acht bis zwölf ist machbar. Wir sind jederzeit in der Lage, gegen Top-Teams Erfolge zu feiern. Wenn wir diesmal einen besseren Start hinbekommen, haben wir große Möglichkeiten.

Erneut startet die Liga mit einer englischen Woche – und der VfB 03 sogar mit drei Derbys. Ist das gut oder schlecht?

Bach: Ja, es kommt direkt knüppeldick. Gegen Ratingen 04/19 und die Sportfreunde Baumberg haben wir im vergangenen Jahr gut ausgesehen. Mit Dennis Ruess, dem Monheimer Trainer, bin ich gut befreundet – so wirklich vormachen kann man sich da nichts, da wird wohl die Tagesform entscheiden. Wenn man einen guten Start er‑wischt, kann daraus ein Lauf werden. Eine Niederlage kann man andererseits wieder ausmerzen. Neun Punkte nach der ersten Woche – das wäre ein Traum. Aber drei Mannschaften haben da wohl die gleiche Idee.

Wie wichtig ist der Auftakt im Niederrheinpokal?

Bach: Der Pokalauftritt ist sehr wichtig. Gerade für einen Oberligisten gibt es sehr viele reizvolle Mannschaften im Niederrheinpokal, wie zum Beispiel die Drittligisten Duisburg und Uerdingen oder die Regionalligisten Rot-Weiss Essen, Oberhausen und Wuppertaler SV. Wir wollen so weit wie möglich kommen und an der Sensation kratzen. In jedem Fall wollen wir es besser machen, als in der vergangenen Saison, als wir in der zweiten Runde gegen den Landesligisten ESC Rellinghausen ausgeschieden sind.

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