Handball Unitas weist Gladbach in die Schranken

Kreis Mettmann. · Die Haaner Oberliga-Handballer besiegten den bisherigen Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach. Mettmann-Sport und die SGL-Reserve konnten ihre personellen Ausfälle nicht kompensieren.

 Unitas-Akteur Rouven Jahn (am Ball) setzte sich mit seinem Team gegen den Favoriten Mönchengladbach durch.

Unitas-Akteur Rouven Jahn (am Ball) setzte sich mit seinem Team gegen den Favoriten Mönchengladbach durch.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nach dem Schlusspfiff ließen die Unitas-Handballer ihrer Freude freien Lauf. Erstmals in dieser Saison feierten sie einen Heimsieg ausgelassen kreiselnd. Doch nicht nur der 33:25 (16:10)-Erfolg über den favorisierten Oberliga-Zweiten Borussia Mönchengladbach war der Grund, vielmehr schafften es die Haaner, die Borussia in Hin- und Rückrunde souverän zu schlagen. Für Unitas-Trainer Kai Müller war das ein Novum. Die Basis legte seine Mannschaft in der Deckung. „Wir haben über die Abwehr und Tobi Sicherheit bekommen“, stellte Müller fest. Torhüter Tobias Joest glänzte etliche Male mit tollen Paraden, entschärfte auch zwei Tempogegenstöße der Gäste – und zog den Möchengladbachern damit wohl endgültig den Zahn.

Die Oberliga-Partie hatte mehr Zuschauer verdient, doch die Handball-Fans vor Ort belohnten den starken Auftritt der Unitas mit einer zuletzt etwas vergessenen Tradition: Für die letzte Minute der Partie erhoben sie sich von den Plätzen und applaudierten.

Zumindest in den ersten zehn Minuten taten sich die Haaner schwer. Erst nach den 4:3 (10.) durch Lennard Austrup zogen die Haaner bis auf 8:3 (14.) davon – und Bodo Grewe nahm seine erste Auszeit. Der Borussia-Coach schwor seine Mannschaft neu ein, doch die Mönchengladbacher schafften es in der Folge nicht, sich wieder heranzuarbeiten, obgleich auch Keeper Johannes Lyrmann gute Paraden zeigte. Nach einer Auszeit von Trainer Müller fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit bauten die Hausherren ihren Vorsprung auf 16:9 aus. Die Zeit war bereits abgelaufen, als Lucas Feld per Siebenmeter noch auf 10:16 verkürzte.

Der Start in den zweiten Durchgang verlief ganz zur Zufriedenheit von Kai Müller. So parierte Joest einen Tempogegenstoß von Feld und auf der anderen Seite erhöhte Austrup auf 18:12 (34.). Wenig später entschärfte Joest auch einen Wurf von Sascha Ranftler – und im Gegenzug erhöhte Pascal Schusdzarra vom Kreis auf 22:14 (39.).

Die Borussen kämpften, wollten mit aller Macht ins Spiel zurückfinden, blieben jedoch immer wieder in der Unitas-Abwehr hängen. Auf der anderen Seite blieben die Haaner konzentriert, verteidigten souverän den klaren Vorsprung und zeigten auch Spielkunst: Eine flotte Ballstafette über vier Stationen schloss Marcel Obermeier von rechtsaußen mit dem Treffer zum 33:23 (56.) ab. Das letzte Tor blieb den Gästen vorbehalten, die am Ende noch 81 Sekunden in Überzahl spielten. Nach einem Ballgewinn traf Andreas Kropp in den verwaisten Haaner Kasten. Ein Weitwurf übrigens, der zuvor auch Marvin Mohrmann gleich zwei Mal gelang. bs

Mettmanner kamen mit der frühen Anwurfzeit nicht zurecht

Die Handballer von ME‑Sport taten es dem Liga-Dritten gleich. „Es ist eine Niederlage, die schmerzt“, sagten die Mettmanner Verantwortlichen nach der 28:34 (12:15)-Pleite beim TV Krefeld-Oppum. Wie Borussia Mönchengladbach vor einer Woche kam auch die Mannschaft von Trainer Jürgen Tiedermann mit der frühen Anwurfzeit am Sonntag nicht zurecht. Am Ende mussten sich die ME-Sport-Handballer klar mit 34:28 (15:12) geschlagen geben. Einzig in der Anfangsphase führten die Mettmanner mit 1:0 und 2:1. Anschließend liefen die Gäste stets einem Rückstand hinterher. Sebastian Bednarzik glich nach sechs Minuten zum 2:2 für Oppum aus und brachte seine Farben frühzeitig auf die Siegerstraße. Nach 20 Minuten lagen die Gäste bereits mit 4:9 im Hintertreffen. Sechs Zeitstrafen leisteten sich die Mettmanner in den ersten 17 Minuten. „Die vielen Hinausstellungen haben uns sehr wehgetan. Wir hatten dadurch kaum die Möglichkeit, in den Rhythmus zu kommen, oder im Verbund zu verteidigen“, sagte Moritz Horn, der zudem den vielen ausgelassenen Chancen hinterhertrauerte.

Mit einem knappen Rückstand ging ME-Sport in die Kabine. Trainer Tiedermann, der kurz vor der Pause selbst eine gelbe Karte kassierte, stellte sein Team neu ein. Mit viel Schwung kam es aufs Feld zurück. Klein verkürzte auf 15:17. Mit seiner gewohnt offensiv ausgerichteten Abwehr legte der TV Oppum stets vor. Zwar verkürzten die Mettmanner in Person von Moritz Horn und Stephan Verholen sogar auf 25:26 (52.), der Ausgleich sollte jedoch nicht gelingen. Zu oft scheiterten die Gäste am starken Schlussmann der Krefelder. „Die Zeitstrafen und unsere offensive Abwehrformation kostet immer viel Kraft. Die hat uns am Ende gefehlt“, bilanzierte Horn. „Mit zwei Auswechselspielern fehlten uns auch die Alternativen. Dazu ist Tm Wittenberg angeschlagen in die Partie gegangen“, ergänzte Co-Trainer Andre Loschinski. In der Schlussphase setzten die Mettmanner alles auf eine Karte. Mit einer offenen Manndeckung wollten sie zumindest einen Punkt erkämpfen, erzielten aber selber kein Tor mehr. lafa

Die SG Langenfeld II trat ohne
ihre beiden Spielmacher an

Zwei fehlende Spielmacher, ein kranker Trainer – und keine Chance: Die dritte Niederlage in Folge deutete sich für die SG Langenfeld II beinahe schon im Vorfeld an. Jedenfalls hätten die Rahmenbedingungen vor dem 24:35 (9:16) gegen den LTV Wuppertal wahrlich besser sein können, Abteilungsleiter Thorsten Scholl kam so zu einem klaren Urteil: „So war für uns heute einfach nichts drin.“ Gründe waren zum einen das Fehlen von Steffen Becker und Tim Voss. Ohne die etatmäßigen Spielmacher bekamen die Gastgeber keinen Fluss in ihr Offensivspiel, gleichwohl hatten sie etwa in Matthias Herff eine durchaus fähige Alternative auf dem Feld. Zum anderen musste das Team ohne Trainer Dennis Werkmeister auskommen. Für ihn übernahmen Scholl und Ex-Coach Alex Klimke die Regie an der Seite. Zwar zeigte der LTV eine starke Leistung, das allein erklärte die Klatsche aber nicht. „Wir haben krasse individuelle Fehler gemacht“, analysierte Scholl. mol-

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