Reitsport Siegerin darf mit Isabell Werth trainieren

Mettmann. · Beim Dressurturnier auf der Reitanlage Löckenhoff gab es mehr als 300 Nennungen.

 Maike Mende landete mit ihrem Pferd Da Vincerico in der S***-Dressur auf dem dritten Platz.

Maike Mende landete mit ihrem Pferd Da Vincerico in der S***-Dressur auf dem dritten Platz.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der Lautsprecher knackt. Es wird ruhig auf der Reitanlage: „Wir beginnen mit der Dressurprüfung Klasse S drei Sternchen, dem Grand Prix der jungen Reiter von 16 bis 25 Jahren“, schallt es metallisch über den frisch gesäuberten Platz. Die Zuschauer nehmen Platz in einem vorbereiteten Publikums-Pavillon. Kurz danach kommt die erste Reiterin, Lune Karolin Müller (RV Altenautal), auf ihrem Pferd „­Seal 4“ angetrabt, positioniert sich mittig auf den Platz. Musik ertönt und die Kür beginnt: Langsam und bedächtig schreitet das Pferd voran, aufrecht sitzt die junge Reiterin in ihrer Montur fest im Sattel. Das glatte Fell des 14-jährigen Trakehner glänzt in der Sonne. Elegant trabt das Pferd, absolviert verschiedene Übungen unter den strengen Augen der Juroren. Das Publikum schaut anerkennend zu, fachsimpelt im Flüsterton.

Anspannung unter den gerade einmal vier Starterinnen ist groß

Es ist die höchste Prüfungsklasse bei diesem Turnier, mit nur wenigen Startern. Lediglich vier junge Damen mit fünf Pferden – Lune Karolin Müller kommt gleich mit zwei Tieren, Trakhener Seal (14) und Oldenburger Amelie 64 (16) – treten an. „Gestiftet wird der Preis von Isabell Werth“, berichtet Barbara Rother, Geschäftsführerin des Turnierausrichtenden Reitvereins stolz. Die Siegerin dieses Grand Prix erwartet eine Trainingseinheit mit der mehrfachen Olympiasiegerin aus dem Rheinland. Ein Privileg für jeden Reiter. Eine entsprechende Anspannung liegt in der Luft. Jede der Teilnehmerinnen möchte sich auf der großen Turnierbühne beweisen.

„Klassische Favoriten gibt es im Reitsport nicht“ erklärt Rother dann. Dafür hänge zu viel von der Tagesform des Pferdes ab, das im richtigen Moment seine beste Leistung abrufen müsse. „Wir haben es hier eben nicht mit Maschinen zu tun, sondern mit Lebewesen.“ Das mache den Sport wiederum so spannend. Gewisse Mindestanforderungen, wie die saubere Ausführung der Gangarten Schritt, Trab und Galopp werden vorausgesetzt. Hinzu kommen Übungen wie Traversalen, Piaffe oder Pirouetten, in denen sich das Pferd in seiner vollen Pracht und Anmut zeigt und die innerhalb der Kür absolviert werden müssen. Diese Art des Reitsports würdigt die Eleganz der Bewegung, ähnlich wie das Kunstturnen. Und auch hier stecken, wie in jedem Leistungssport, viele Trainingsstunden. In der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit.

Die Förderung der Basis ist die wichtigste Aufgabe des Vereins

Wie in jedem Verein, sei es auch im Reitsport schwierig, Nachwuchs zu finden, sagt Rother. Zudem lebe der Verein vom Ehrenamt. „Glücklicherweise haben wir eine sehr gute Jugendwartin. Für uns bleibt die Förderung der Basis die wichtigste Aufgabe.“ Denn lediglich ein Viertel der rund 140 Vereinsmitglieder sei aktiv im Turnierwettkampf involviert. „Die übrigen Mitglieder reiten zur Freizeitbeschäftigung.“ Beim Dressurturnier waren dennoch viele Freizeitreiter dabei und trugen zum reibungslosen Gelingen des Turniers bei.

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