Handball Fünfter Sieg in Folge: SG Langenfeld mischt die Handball-Regionalliga auf

Langenfeld/Ratingen. · Die SGL setzte sich mit 31:23 gegen den TV Aldekerk durch. Am Samstag steht das Topspiel in Aaachen an. Die SG Ratingen trifft zuhause auf den HC Weiden.

 Andre Boelken (am Ball) und die SG Langenfeld können den Tabellenzweiten TV Korschenbroich, hier mit Mats Wolf (l.), noch einholen.

Andre Boelken (am Ball) und die SG Langenfeld können den Tabellenzweiten TV Korschenbroich, hier mit Mats Wolf (l.), noch einholen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Alle drei Minuten verwandelt der Regisseur des Handball-Regionalligisten SG Langenfeld (SGL), Andre Boelken, einen Siebenmeter – zumindest zeitweise galt dieses „Gesetz“ im Nachholspiel gegen den TV Aldekerk. Er war in der Anfangsphase auffällig häufig beim Strafwurf gefordert, bewies dabei aber eine große Coolness – wie schon beim 30:29 (18:14)-Sieg gegen die SG Ratingen, als der Rückraumspieler fünf von sechs Strafwürfen im Tor untergebracht hatte. Sicher nicht allein, aber doch maßgeblich zeichnete Boelken am Ende daher für das souveräne 31:23 (15:14) gegen Aldekerk verantwortlich.

Der fünfte Ligasieg in Folge katapultierte die 2020 noch ungeschlagenen Langenfelder auf den vierten Tabellenplatz. Nach einer durchwachsenen Hinrunde arbeiten sich die Grün-Weißen nach und nach vor. Trainer Markus Becker sah ein „hartes Stück Arbeit“ und ein am Ende etwas zu deutliches Ergebnis, aber: „Grundsätzlich war das sehr, sehr ordentlich heute“, sagte der Coach, „wenn unsere Spiele eng sind, kippen sie immer in unsere Richtung.“

Aldekerk gestaltete das Spiel bis zur 40. Minute nur auf dem Papier eng. Das Gefühl, die SGL könnte die nächsten zwei Punkte auf ihrem Konto noch herschenken, kam vor nur knapp 120 Zuschauern praktisch nicht auf. „Selbstvertrauen“, erklärte Spielgestalter Boelken knapp, „das ist die halbe Miete.“ Tatsächlich agieren er und die Langenfelder Mannschaft derzeit extrem souverän und siegessicher. Selbst Schwächephasen wie zwischen der 20. und 30. Minute bringen das Team nicht aus dem Tritt.

Die Vizemeisterschaft ist angesichts der Tatsache, dass der TV Korschenbroich (20:12 Punkte) auf Rang zwei derzeit nur einen Zähler für sein Team (19:13) entfernt ist, derzeit ein durchaus realistisches Szenario. Mit einem weiteren Sieg am Samstag (19.30 Uhr) im Topspiel beim Dritten BTB Aachen würde die SGL in der Tabelle weiter klettern – mindestens auf Rang drei. Das dürfte aber eine große Herausforderung werden. In der eng gebauten Aachener Halle ist der BTB eine echte Macht. Lediglich das erste Heimspiel der Saison ging verloren, anschließend folgten sechs Siege. Nur zu gern würde die SGL diese Serie beenden – und ihren eigenen Lauf fortsetzen.

Nur je höchstens eine Minute Spielzeit in zwei Partien

Marcel „Marcello“ Müller kann mit seinen 37 Jahren durchaus als (Handball-)Veteran bezeichnet werden und ist derzeit der „Minutenmann“ der SG Ratingen. In den beiden vergangenen Regionalligapartien wurde der Rückraumspieler, der als Assistenztrainer in die Saison gegangen war, eingesetzt – zusammengenommen kam aber nur maximal eine Minute „Spielzeit“ für ihn zusammen. Bei der 21:28-Niederlage bei BTB Aachen kam Müller für einen Siebenmeter aufs Feld, den er ebenso vergab wie den Nachwurf. Und bei der 29:30-Niederlage zuletzt bei der SG Langenfeld kam er in der 24. Minute für Alexander Oelze aufs Feld, zum Einstand warf ihm sein Mitspieler Sam Schäfer den Ball auf den Fuß. Müller ging nach diesem Ballverlust noch einmal mit in die Abwehr, dann war der Einsatz wieder beendet.

Dass Trainer Ace Jonovski seinen ehemaligen Assistenten zweimal für solche Kurzeinsätze im Spielbericht nachtragen ließ, hat zur Folge, dass Müller auch nicht für die ersatzgeschwächte Reserve in der Verbandsliga auflaufen könnte. Die nächste Möglichkeit der Ersten zu helfen, bietet sich in der Heimpartie am Samstag (18 Uhr) gegen den nur einen Punkt schlechteren HC Weiden auf Rang zehn, bei dem die SG das Hinspiel 25:26 verlor. Nun wird es für die Ratinger eine Premiere geben: Das Spiel wird live im Internet übertragen.

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