Fußball Baumberger wollen 1:5-Debakel abhaken

Kreis Mettmann. · Der Fußball-Oberligist gastiert in Meerbusch. Ratingen will gegen Nettetal den nächsten Sieg einfahren. Monheim startet in „Velberter Wochen“, Hilden will Abstand zu Abstiegsrängen vergrößern.

 Der Baumberger Mittelfeldakteur Sercan Er (am Ball) belebt die Defensive seines Teams, ist aber auch eine Option für die Offensive.

Der Baumberger Mittelfeldakteur Sercan Er (am Ball) belebt die Defensive seines Teams, ist aber auch eine Option für die Offensive.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vielleicht war es ein Weckruf zum richtigen Zeitpunkt. Vielleicht hatte der Fußball-Oberligist Sportfreunde Baumberg nach dem 4:0 gegen Ratingen 04/19 und dem 3:1 beim Cronenberger SC im Hinterkopf schon damit begonnen, sich in seiner hohen spielerischen Qualität einzurichten. Vielleicht hilft nach dem weiter Rätsel aufgebenden 1:5 gegen den VfB Hilden nur weiter, schnell zur Tagesordnung überzugehen. Außerdem wartet bereits am Sonntag (15 Uhr) die Aufgabe beim Zehnten TSV Meerbusch, der vermutlich vieles unternehmen wird. Eine besondere Rücksichtnahme auf Baumberger Befindlichkeiten dürfte der Meerbuscher Coach Toni Molina aber nicht ­anordnen.

Einer derjenigen, denen die Pleite gegen Hilden am meisten gegen den Strich ging, ist Neuzugang Sercan Er – weil er auf der Sechser-Position im Mittelfeld entscheidend mit für die defensive Absicherung zuständig ist. „Wir haben kollektiv überhaupt keinen Zugriff bekommen“, sagt der 26-Jährige. Dass er über ein enormes läuferisches Vermögen und eine hohe Einsatzbereitschaft verfügt, war erstens in den beiden ersten Spielen zu erkennen – und zweitens einer der Gründe dafür, warum ihn Trainer Salah El Halimi haben wollte. Ensprechend zufrieden war der SFB-Coach, als sich Er nach der Auflösung des Vertrages in Cronenberg aufgrund früherer Kontakte rasch für Baumberg entschied.

Einig sind sich Coach und Spieler darin, dass sie sich ein anständiges Ergebnis in Meerbusch wünschen. Sercan Er wagt eine mutige Prognose: Wir gewinnen. Da bin ich mir sicher.“ Fraglich ist, ob er auf seiner Lieblings-Position im Mittelfeld auflaufen kann oder wieder in der Innenverteidigung aushelfen muss. Dort fallen nämlich die gegen Hilden verletzt ausgeschiedenen Kosi Saka und Patrick Jöcks aus. „Wenn ich dem Team da helfen kann, machte ich das natürlich“, betont Seran Er. mid

Ratingen 04/19 empfängt das aktuelle Tabellenschlusslicht

Bei Ratingen 04/19 wies die Gefühlswelt nach der ersten Woche in der neuen Saison alle Facetten auf. Nach der deftigen 0:4-Auftaktpleite bei den Sportfreunden Baumberg verließ die Mannschaft von Trainer Alfonso del Cueto den Platz mit hängenden Köpfen. Eine Woche später herrschte jedoch beste Laune. Durch den 2:0-Sieg beim 1. FC Kleve gelang der zweite Sieg in Folge. „So schnell kann es im Fußball gehen. Nach dem ersten Spieltag waren die Jungs enttäuscht. Nach dem Spiel in Kleve waren sie natürlich gut gelaunt“, erklärte Georg Mewes, Sportlicher Leiter der Ratinger.

Am Sonntag besteht nun die Möglichkeit, den dritten Sieg in Folge einzufahren. Mit Union Nettetal kommt am Sonntag (15 Uhr) der derzeitige Tabellenletzte an den Stadionring. Die Unioner legten einen Fehlstart hin und verloren alle drei Spiele zum Auftakt. Insbesondere die Defensive scheint die Achillesferse beim Schlusslicht zu sein, denn nach drei Begegnungen kassierte Nettetal bereits elf Gegentore. Trotzdem erwartet Mewes eine schwere Aufgabe. „Nettetal scheint eine gute Moral zu haben. Die haben am Sonntag gegen Monheim beinahe einen 0:3-Rückstand aufgeholt. Wir dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen und müssen schon 100 Prozent geben, ansonsten wird es ganz schwer“, warnt der erfahrene Strippenzieher des RSV vor dem vierten Spieltag in der Oberliga-Niederrhein.

Beim Kampf um die nächsten Punkte muss 04/19 jedoch lange auf Torjäger Moses Lamidi verzichten. Nach seinem Platzverweis in Kleve fällt der Angreifer lange aus. „Moses Lamidi hat eine Sperre von vier Spielen erhalten, die trifft uns natürlich sehr“, ärgert sich sein Chef über das Strafmaß des Fußballverbandes. cda

FC Monheim bekommt es mit Aufsteiger TVD Velbert zu tun

Nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass die Oberliga ihren Spielbetrieb nach der Sommerpause wieder aufgenommen hat. Und weil es gleich am Anfang der neuen Saison eine Englische Woche mit drei Spielen innerhalb von sieben Tagen gab, lassen sich daraus trotzdem schon die ersten Tendenzen ableiten.

Für den FC Monheim verlief der Start beispielsweise nach Maß. Nach dem 1:1 beim VfB Hilden zum Auftakt gingen die Monheimer gegen den 1. FC Kleve (2:1) und den SC Union Nettetal (3:2) jeweils als Sieger vom Platz. Deshalb stehen sie bereits bei starken sieben Punkten, die in der allerdings noch nicht besonders aussagekräftigen Tabelle aktuell für Platz drei reichen. „Wir sind mit dem Start auf jeden Fall einverstanden. Wir wussten, dass das drei unangenehme Aufgaben werden gegen Mannschaften mit einer ähnlichen Spiel-Anlage. Wenn du dich von Beginn an in einem Bereich bewegen willst, in den du Ruhe hast, dann musst du in solchen Spielen allerdings liefern. Das haben die Jungs gemacht“, erklärt FCM-Trainer Dennis Ruess.

Auf der anderen Seite gebe es aber natürlich Luft nach oben. „Dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind, ist normal und nicht schlimm, zumal man durch die Englische Woche von einer Gegner-Analyse zur nächsten gehetzt ist.“ Nach dem Auftakt gegen Teams, die in der Endabrechnung eher in der unteren Tabellenhälfte zu erwarten sind, warten auf den FCM nun Velberter Wochen, die durchaus wieder herausfordernd werden könnten.

Dass beim Ex-Regionalligisten SSVg Velbert, bei dem Monheim am 31. August antritt, viel Qualität im Kader steckt, ist nicht verwunderlich. Vor dem Klassen-Neuling TVD Velbert, mit dem es der FCM am Samstag zu tun bekommt (17 Uhr), hat Ruess jedoch ebenfalls großen Respekt: „Das ist für mich kein normaler Aufsteiger. Da sind viele Spieler mit Regionalliga-Erfahrung und bei den Neuverpflichtungen hat man auch ins obere Regal gegriffen.“

Trotzdem kann Monheim, das die vergangene Saison als Tabellenvierter abschloss, selbstbewusst in die Partie gehen. „Wir wissen, dass das ein starker und schwer zu bespielender Gegner ist. Wenn wir aber unser Potenzial abrufen, sind wir in der Lage, die volle Ausbeute mitzunehmen“, meint Ruess. mroe

VfB Hilden geht mit Rückenwind in die Partie gegen den FC Kleve

In der vergangenen Saison bekamen es die Fußballer des VfB 03 bereits zum Meisterschaftsstart mit dem FC Kleve zu tun. Ein Auftakt, der in die Hose ging, denn die Hildener unterlagen beim Aufsteiger mit 0:3. Nun also kommt es am vierten Spieltag zum ersten Aufeinandertreffen. Diesmal genießt die Mannschaft von Marc Bach Heimrecht (Sonntag, 15 Uhr, Hoffeldstraße). Doch nicht nur deshalb stehen die Vorzeichen gut, dass der VfB 03 punktet. Auch wenn es in der Englischen Woche ein Wechselbad der Gefühle gab: erst das hart erkämpfte Remis gegen den FC Monheim, dann die bittere Klatsche in Ratingen und schließlich der Husarenritt bei den Sportfreunden Baumberg. Unterm Strich bedeutet das vier Zähler und ein Torverhältnis von 8:7. Nach drei Partien stehen die Hildener auf Rang 13. Drei Plätze darunter reiht sich der noch punktlose FC Kleve in die Tabelle ein.

Wenn es nach Marc Bach geht, soll sich dieser Abstand vergrößern. „Kleve gehört im Kampf um den Klassenerhalt zu unseren Konkurrenten. Unser Ziel ist also ein Sieg, damit sieben Punkte zwischen uns liegen“, fordert der VfB-Trainer. Ob sein Team erneut einen Sahnetag wie gegen Baumberg erwischt, bleibt abzuwarten. Denn die Gefahr besteht, die Klever angesichts ihrer bisher schwachen Vorstellungen zu unterschätzen. „Wir haben die ganze Woche daraufhin gearbeitet, dass das nicht passiert“, sagt Bach vor dem Duell mit einem Kontrahenten, den er als „extrem robust“ und „mit körperlicher Höhe“ charakterisiert.

Aus Hildener Sicht liegt der Fokus mal wieder auf der Defensive. „In drei Partien haben wir sieben Gegentore kassiert – das ist einfach zu viel“, erklärt Bach. Aktuell macht seinem Team der Ausfall der beiden etatmäßigen Rechtsverteidiger zu schaffen. Nach einer weiteren MRT-Untersuchung steht fest, dass Robin Müller (Mittelfußknochenbruch) weiterhin nur eingeschränkt individuell trainieren darf. Auch die Rückkehr von Patrick Percoco (Schambeinentzündung) steht noch in den Sternen. bs

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