Handball Hallen-Sperrung wirft die Unitas zurück

Haan. · Die Stadt Haan hat die Sperrung der Sporthalle Adlerstraße verlängert. Die Oberliga-Handballer stellt das vor Probleme.

 Lennard Austrup (beim Wurf) und seine Haaner Mannschaft können aktuell nicht unter Wettkampfbedingungen trainieren.

Lennard Austrup (beim Wurf) und seine Haaner Mannschaft können aktuell nicht unter Wettkampfbedingungen trainieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Stachel der Enttäuschung sitzt noch immer tief. Über weite Strecken dominierten die Handballer der DJK Unitas Haan in der abgelaufenen Saison den Titelkampf in der Oberliga. Sieben Spieltage vor dem Ende der Meisterschaftsrunde schienen sie mit dem deutlichen 33:24-Erfolg über die HG Remscheid den hartnäckigen Aufstiegsrivalen abgehängt zu haben. Doch im Endspurt ließen ausgerechnet die Punktverluste in den Derbys gegen Mettmann-Sport und die SG Langenfeld II den Traum vom Aufstieg in die Nordrheinliga jäh zerplatzen.

Dabei hatte sich gerade erst abseits des Parketts ein Lichtblick in der leidigen Haftmittelfrage ergeben, denn die Haaner Handballer bekamen die politische Zustimmung, an zwei Tagen in der Woche in der Halle an der Adlerstraße mit dem wasserlöslichen Kunstharz zu trainieren. Damit schien der Weg geebnet, in der kommenden Saison erneut den Aufstieg in Angriff zu nehmen.

Doch derlei Wünsche sind längst Makulatur, denn Haan ist eben Haan – einfach unberechenbar für ambitionierte Sportler. Kai Müller jedenfalls fühlt sich längst wieder an die Widrigkeiten der vergangenen Saison erinnert. „Seit einigen Wochen läuft es relativ zäh bei uns, da wir keinen Zugriff auf die Adlerstraße haben“, bringt der Unitas-Trainer im Gespräch die Lage direkt auf den Punkt. Eine Woche vor den Sommerferien nahm das Dilemma seinen Anfang. „Da begann die Stadt mit Instandsetzungsarbeiten, die nicht fertig werden“, berichtet Müller. Dabei waren die ersten drei Wochen noch nicht das große Problem, weil die Handballer selbst eine Pause einlegten. Inzwischen ist die fortwährende Sperrung der Halle ein Ärgernis, denn sie stört empfindlich die Vorbereitung des Oberligsten. „Wir können seit Wochen kein Training unter Wettkampfbedingungen machen“, stellt Müller fest. Ein Ende der Arbeiten sei nun mit dem Ende der Sommerferien in Aussicht gestellt – eine „belastbare Aussage“ gebe es aber nicht, so der Unitas-Coach.

Am letzten Juli-Wochenende stieg der Oberliga-Vizemeister wieder in die Vorbereitung ein. Von Vollgas kann aber nicht die Rede sein, denn die Hallensportler verbringen entgegen der ursprünglichen Planung viel Zeit im Wald und auf dem Sportplatz. Und hangeln sich mit Übungseinheiten bei benachbarten Vereinen in Cronenberg, Opladen, Remscheid, Gevelsberg oder Ohligs durch. „Ich bin den Trainerkollegen dankbar, dass sie uns in dieser Situation helfen“, sagt Müller, betont aber zugleich: „Unsere ganzen Trainingspläne sind über den Haufen geworfen.“ Nicht die Frage „Was wird trainiert?“, sondern die Frage „Wo können wir trainieren?“ bestimme die Vorbereitung. „Die Trainingsbedingungen sind immer noch nicht das, was man in der Oberliga erwarten muss“, erklärt Müller. Auch wenn es nun einen zweiten Trainingstag mit Haftmittelerlaubnis in der Halle an der Adlerstraße gebe. „Wir als Unitas mussten letztlich Hallenzeiten abgeben, denn auch der HTV und die HSG Adler müssen an diesen beiden Tagen trainieren“, führt der Coach aus.

Von Freude auf den baldigen Start der Meisterschaft Mitte September ist angesichts dieser Umstände beim Haaner Übungsleiter nichts zu spüren. Eine Prognose für die kommende Spielzeit ist ihm erst recht nicht zu entlocken. „Wir haben ein ganz dickes Brett mit starken Gegnern vor der Nase, und wir können dann noch gar nicht in der top Oberliga-Form sein – der Rückstand ist überhaupt nicht aufzuarbeiten.“

Borussia Mönchengladbach, Sechster der vergangenen Saison, zum Auftakt, dann das Derby gegen Mettmann-Sport (fünfter Platz) und schließlich der LTV Wuppertal (dritter Platz) – den Unitas-Handballern droht ein krasser Fehlstart.

Vorsitzender Wolfgang Goeken, gerade erst aus dem Urlaub zurück, vermochte am Montag noch keine Antwort auf die dringliche Frage zu geben, ob die Halle an der Adlerstraße tatsächlich ab dem 29. August wieder genutzt werden kann. „Ich muss mich erst einmal informieren“, erklärte er auf Nachfrage. Und ergänzte dann: „Wir müssen das ja definitiv wissen, da wir für den 31. August unsere Saisoneröffnungsfeier geplant und auch die Sponsoren dazu eingeladen haben.“ Mit der Handball-Ruhe in Haan ist es wohl bald wieder vorbei – egal ob auf dem Hallenparkett oder abseits.

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