Handball : Handballverbände setzen den kompletten Spielbetrieb der Amateure aus
Kreis Mettmann. Die Verbandsligisten TV Ratingen und TuS Lintorf hatten ihr Derby von sich aus abgesagt. Inzwischen ist klar: Die Sporthallen bleiben bis auf Weiteres leer.
Bundesliga, Pokal-Finalturnier der Profis – die Handball-Absagen durch die Coronavirus-Pandemie prasselten in den vergangenen 48 Stunden nach und nach herein. Dass sich das Virus auch auf den Amateur-Handball auswirkt, zeigte zunächst die Verlegung des Verbandsliga-Derbys zwischen dem TV Ratingen und dem TuS Lintorf, das eigentlich am Samstag um 17.30 Uhr in der Sporthalle Europaring angepfiffen werden sollte. TV-Handballchef Marcus Otten hatte das Spiel in Abstimmung mit dem TuS verlegt, einstweilen auf einen Termin nach Ostern. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass es ein zu großes Ansteckungsrisiko auf den dicht gedrängten Tribünen geben kann, wo 250 Zuschauer dicht an dicht sitzen würden. Das ist ein Risiko, das man vermeiden kann“, sagte Otten. Am Donnerstagabend folgte der Verband dieser Einschätzung.
Im Kabinengang der Sporthalle Gothaer Straße in Ratingen-West hatte Regionalligist SG Ratingen schon vergangene Woche auf die Coronavirus-Pandemie reagiert: Mit Tape hatte er dort einen Desinfektions-Spender an die Wand geklebt. Klar – ein Infizierter genügt schon, um alle anderen zu gefährden, gerade durch Bälle, die in einer Hand gehalten, gepasst und gefangen werden, die möglicherweise just vorher noch an der eigenen Nase war. Da ist Vorsorge und Vorsicht geboten.
Es half indes nur bedingt: Am Donnerstagabend teilte der TV Rheinbach mit, dass er sein Heimspiel gegen die Ratinger absagen muss, weil die Risikobewertung der Stadt das Spiel aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen als „hoch riskant“ eingestuft habe. „Handlungsmöglichkeiten zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamteinschätzung sind uns alleine aufgrund der kurzen Zeitspanne nicht gegeben“, sagte TVR-Abteilungsleiter Thomas Schloßbauer.