Schulprojekt im Kreis Mettmann: Junge Europäer treffen sich

Das Berufsolleg Niederberg feiert Europawoche. Mit dabei: 24 Jugendliche, angereist aus Holland und der Türkei.

Kreis Mettmann. Die Schule der Zukunft ist international. Mit Programmen wie "Lebenslanges Lernen" gehen deutsche Schulen in diesem Sinne europäische Bildungskooperation ein. So wie es das Berufskolleg Niederberg (BkN) mit dem Comenius-Programm macht.

Seit seiner Ernennung zur Europaschule im Jahre 2001 ist es nun zum vierten Mal Mitorganisator dieser Partnerschaft. 24 junge Menschen aus Polen, Belgien, der Türkei, Slowakei und aus den Niederlanden sind am Wochenende in Velbert eingetroffen, um anlässlich der Europawoche und im Blitzverfahren "Alltagskultur und die deutsche Sprache kennen zu lernen", wie es Peter Schwafferts, stellvertretender Schulleiter des BkN, zusammenfasst.

Gestern wurden alle in der Aula der Schule feierlich begrüßt, unter anderem von Bürgermeister Stefan Freitag und Landrat Thomas Hendele. Um Deutsch zu lernen, wollen die jungen Leute, die privat in Gastfamilien untergebracht sind, fürwahr den Turbo einlegen.

Leroy Baurs (15) aus Enschede ist einer von ihnen. Bislang ist "mein Deutsch eher schlecht", grinst er und kommuniziert der Einfachheit halber auf Englisch. Neben den "interkulturellen Erfahrungen", auf die er sich freut, ist für ihn "Deutsch eine wichtige Sprache für meine Zukunft".

Auch Mitstreiterin Joanna Jedrzejczyk (17), eine junge Polin, freut sich "auf Kultur, Land und Leute". Ihre Deutschkenntnisse sind nach Eigenaussage "verbesserungswürdig", und dass sie im Moment bei Exkursionen durch Heiligenhaus oder Schwebebahnfahrten in der Nachbarstadt Wuppertal gut zurecht kommt, liegt an Gast-Schwester Nadine Nownoth (18).

Sie nämlich spricht ebenso perfekt deutsch wie Polnisch und fungiert im Notfall als Simultanübersetzerin. Für solche Fälle hat sich Kodircan Vural (17) einen Sprachcomputer im Miniaturformat mitgenommen. Stockt das Gespräch, tippt er einzelne Begriffe in das Hilfsmittel. Damit er das zukünftig nicht mehr tun muss, möchte er "echt fleißig lernen".

Zurzeit besucht er in Istanbul die Technische Schule und weil die deutschen Kollegen bei dem Fachgebiet, was ihn interessiert, "sehr etabliert sind", möchte er "gerne in Deutschland arbeiten. Und dafür muss ich die Sprache können."

Bestes Vorbild hierbei sind seine Eltern, die selbst jahrelang in Österreich lebten. Mit seiner Gastfamilie versucht er nur Deutsch zu sprechen und wenn am Samstag die Europawoche zu Ende geht, will er "auf jeden Fall mit den Eltern weiterüben".

Dass es nach dieser Schnupperwoche mit Sightseeing, gemeinsamen Kochaktionen und vor allem vielen gemeinsamen Projektarbeiten für ihn "für einen lockeren Small Talk reicht", davon ist er überzeugt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort