Schulpreis Mettmann 2013: „An Tagen wie diesen“ macht Schule besonders viel Spaß

WZ und Electronic Partner haben Donnerstag im Neanderthal Museum die Schulpreise verliehen — und tolle Musik gehört.

Mettmann. Der Junge hat die Augen geschlossen, wiegt Kopf und Oberkörper zur Musik. Der Schulkamerad neben ihm hält mit beiden Händen den Mikrofonständer fest. Ein Lächeln blitzt auf. Die Zuhörer klatschen im Rhythmus. Einige summen mit.

„Wir sind vom selben Stern“ singen die „Burghelden“, eine Band der Langenfelder Förderschule an der Virneburg. Konzertstimmung im Auditorium des Neanderthal Museums, der „Heimat des WZ-Schulpreises“, wie die stellvertretende Museumsdirektorin Barbara Auffermann sagt.

Mehr als 50 Projekte aus allen Städten des Kreises wurden eingereicht. Die besten davon wurden Donnerstag in einer würdigen, stimmungsvollen und im besten Sinne emotionalen Feierstunde ausgezeichnet.

Und nicht nur die Erkrather Schriftstellerin Michaela Thewes, die Schirmherrin des Wettbewerbs, den die WZ wieder mit Electronic Partner gemeinsam ausgeschrieben hat, war von der Vielfalt der preiswürdigen Projekte begeistert. „Was so alles außerhalb des Unterrichts geschieht, ist beachtlich. Dieser Wettbewerb ist eine tolle Sache“, befand sie. Bärbel Auffermann strich die Gemeinsamkeiten der Ziele von Museum und Schule heraus: „Bildung soll Spaß machen.“ Den siegreichen Projekten attestiere sie vorbehaltlos diese Freude an Bildung.

Gewinner, sagte WZ-Chefredakteur Martin Vogler, seien alle im Auditorium — die Gruppen der Schulen, aber auch die WZ: „Der Wettbewerb hat einen Preis gewonnen als innovatives Zeitungsprojekt, das somit ein Modell für die ganze Welt ist“, sagte er nicht ohne Stolz.

Ob politisch, gesellschaftlich oder kulturell: Was abseits des Regelstundenplans in den Schulen des Kreises Mettmann geboten und geleistet wird, hat jeden Preis verdient. Ein Trend, der zu entdecken ist: Die Schulen setzen bei ihren Wettbewerbsbeiträgen nicht auf den schnellen Effekt einer außergewöhnlichen Aktion, sondern auf Nachhaltigkeit.

Wie das Gymnasium Hochdahl, das seit sechs Jahren für das Projekt „Musik bildet“ mit der Jugendmusikschule Erkrath kooperiert. In den Klassen 5 und 6 können alle Schüler neue Instrumente erlernen — ein Angebot, das Schulleiter Dieter Smolka als Schüler selbst gerne erlebt hätte, wie er EP-Geschäftsführer Jörg Ehmer verriet. Bei den weiterführenden Schulen war das der erste Preis.

Auch der zweite Preis in dieser Kategorie ist aus dem Schulalltag nicht mehr fortzudenken: das Samstagsatelier im Gymnasium Wülfrath. Jahrgangsübergreifend arbeiten Schülern mit Lehrern und Künstler an Bildern und Skulpturen. „Die älteren Schülern helfen den jüngeren, das ist ganz normal“, sagte Gymnasiastin Lana Geißl.

Dass eine Erzieher-Ausbildung „viel mehr als Kindergärtner ist“, so Projektkoordinatorin Andrea Sander, war ein Aspekt des „Boys Day“, den die Tönisheider Heinrich-Kölver-Realschule mit dem Berufskolleg Bleibergquelle etabliert hat, der auf dem dritten Rang landete.

Ein Mitmach-Garten in Velbert Mitte, Frühstück vor Schulbeginn in der Nevigeser Regenbogenschule, ein beachtliches Lese- und Bücherwurmprojekt an der Erkrather Grundschule Falkenstraße („Bücher kann man liebhaben“) zählten bei den Grundschulen zu den Siegern, wo am Ende ein futuristisches Hörspiel der Grundschule Tönisheide die Nase vorn hatte.

Wissenschaftliches Arbeiten und die Präsentation der Ergebnisse „und das zu einem relevanten und immer aktuellen Thema, nämlich den Kampf gegen Rassismus“, wie Kreis-Schuldezernentin Ulrike Haase anerkennend feststellte, gewann bei den Berufskollegs. Das Berufskolleg Neandertal in Mettmann setzte sich mit Vorurteilen auseinander.

Und dann eben diese berührenden, rockenden und bezaubernden „Burghelden“ mit ihrem Lehrer und Bandleader Sebastian Winitzki: Ihre Version des Hits der Toten Hosen „An Tagen wie diesen“ erfüllte das Auditorium mit einem Lächeln. Das ist es, was den Schulpreis der Westdeutschen Zeitung ausmacht.

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