Schüler jubeln über ihre Preise

Jede dritte Schule aus dem Kreis Mettmann hatte teilgenommen. Zehn wurden im Neanderthal Museum ausgezeichnet.

Kreis Mettmann. „Pssst“, zischt es aus der zweiten Reihe, in der die Kinder der Evangelischen Grundschule aus Velbert-Neviges sitzen. „Wir müssen leise sein. Jetzt geht’s los.“ Als WZ-Chefredakteur Martin Vogler zum Mikro greift und die Verleihung des WZ-Schulpreises 2011 eröffnet, ist die Spannung im Auditorium des Neanderthal Museums kaum zu überbieten. Es ist mucksmäuschenstill. Dass sie alle gewonnen haben, wissen die etwa 90 Schüler und Lehrer zwar — nicht aber, ob sie Erster, Zweiter oder Dritter geworden sind.

Zum dritten Mal hatte die Westdeutsche Zeitung in Kooperation mit ElectronicPartner, dem Elektronik-Spezialisten, den WZ-Schulpreis veranstaltet. Nahezu jede dritte Schule aus dem ganzen Kreisgebiet hatte sich seit Herbst mit ihrem Projekt beworben. Eine Jury — darunter die Schuldezernentin des Kreises, Ulrike Haase, und WZ-Ressortleiter Arnulf Ramcke — hatte danach die Qual der Wahl, die kreativsten, nachhaltigsten und außergewöhnlichsten Projekte in den Kategorien „Grundschulen“, „Weiterführende Schulen“ und „Förderschulen“ auszuwählen.

„Wir waren von den Projekten derart beeindruckt, dass sich ElectronicPartner spontan bereit erklärt hat, das Preisgeld auf 7800 Euro aufzustocken“, sagte gestern Martin Vogler bei der Preisverleihung. „Sie zeigen, wie sehr sich Schüler und Lehrer neben dem normalen Schulalltag engagieren.“ Viele Projekte, so Vogler, „können zudem Vorbilder für andere sein. Deshalb engagiert sich die WZ bei diesem Preis.

Denn über solche Projekte berichten wir gerne“. Die Palette reichte vom Dialog der Generationen, wie ihn die Wilhelm-Ophüls-Grundschule Langenberg mit dem örtlichen Altenheim pflegt, über Lernpaten an der Theodor-Heuss-Hauptschule in Hilden, bis hin zur Ausbildung von Sporthelfern an der Erich-Kästner-Förderschule in Mettmann.

Gastgeber der Verleihung war das Neanderthal Museum — „der ideale Ort für eine solche Veranstaltung“, wie die stellvertretende Museumsleiterin Bärbel Auffermann sagte. „Schließlich sehen wir uns als außerschulischen Lernort. Als Ort, an dem Geschichte Spaß machen soll.“ Die Kinder hörten es gerne, hatten sie doch vor und nach der Feier Gelegenheit, die Mammut-Sonderausstellung zu besuchen. Ein Angebot, das sich die Schüler genau wie die bisher etwa 35 000 Besucher nicht entgehen ließen. Sichtlich beeindruckt von den Projekten zeigte sich Paul Meier. Der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer hatte die Schirmherrschaft für den Schulpreis inne.

„Darüber musste ich nicht lange nachdenken“, sagte der gebürtige Velberter, der dreifacher Familienvater ist. „Schon Kinder sollten lernen, was es heißt, sich zu engagieren und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.“ Die Herzen der Kinder hatte der sympathische 39-Jährige im Sturm erobert. „Die Kleinen sind zwar mit dem nötigen Ernst, aber vor allem einem Heidenspaß bei der Sache“, sagte Ulrike Wagner von der Wülfrather Lindenschule, die bei den Grundschulen mit „Du schaffst das! — Große helfen Kleinen“ den ersten Platz gewonnen hat.

Sie sprach damit aus, was alle Projekte eint: Dass sich junge Menschen für andere einsetzen und interessieren, dass sie ihren Horizont vergrößern und sich motivieren, um ihre eigenen Kompetenzen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu erweitern und so zu mündigen Bürgern zu werden.

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