Regiobahn weist Kritik am Notfallkonzept zurück

Nachdem ein Zug liegenblieb, räumt das Unternehmen jedoch ein, dass der Service für die Fahrgäste besser werden kann.

Regiobahn weist Kritik am Notfallkonzept zurück
Foto: Archiv Stefan Fries

Kreis Mettmann. Ein Defekt der Magnetschienenbremse, einer Art Handbremse für Züge, hatte am 26. Mai einen Zug der Regiobahn kurz hinter dem Haltepunkt in Mettmann stranden lassen. Nach ersten Versuchen, die blockierte Bremse zu lösen und die Fahrt fortzusetzen, evakuierten Mitarbeiter der Regiobahn die 50 bis 100 Fahrgäste. Eine genauere Zahl gebe es nicht, sagt ein Sprecher des Unternehmens.

Bereits kurz im Anschluss an die Rettungsaktion, die völlig undramatisch ablief, meldete sich ein Fahrgast zu Wort und Zweifel am Notfallkonzept an. Er sei eine Stunde lang im Zug gefangen gehalten und nicht über den Stand der Dinge informiert worden — und das gerade einmal 100 Meter vom Bahnhof entfernt.

Diese Vorwürfe hat die Regiobahn nun geprüft. Das Unternehmen kommt zu dem Ergebnis, dass „unser bestehender Notfallplan sehr gut funktioniert, wir aber durchaus Anpassungsmöglichkeiten sehen, was die Weiterfahrt der Kunden angeht“, sagte am Dienstag Pressesprecher Marcel Winter.

Damit bestätigt die Regiobahn indirekt den Vorwurf, dass nach der Evakuierung des Zuges zu wenige Taxen für die Fahrgäste bereitgestanden hätten. Winter: „Wir führen Gespräche mit den Taxiunternehmen, ob es möglich ist, weitere Fahrzeuge zu bekommen — auch aus anderen Städten“. Die Forderung von Fahrgästen, einen Bus bereitzustellen, sei jedoch nicht so einfach umzusetzen. Schließlich könne ein solches Fahrzeug nicht mal eben besorgt werden.

Dass es zu einer knapp einstündigen Wartezeit gekommen ist, liege in der Besonderheit, „dass es der erste Vorfall dieser Art war“, so Winter. Die Techniker seien davon ausgegangen, dass sich die festsitzende Bremse innerhalb von zehn Minuten lösen lasse. „Auf jeden Fall haben wir die Leute über Durchsagen im Zug informiert“, sagt Winter.

Und verglichen mit mehrstündigen Wartezeiten von Fahrgästen in liegengebliebenen ICE-Zügen „war dieser Vorfall überschaubar“.

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