Ratingen Grüne: Wasserstoffauto für Fuhrpark gefordert

Ratingen. · Fraktion bittet die Verwaltung um eine Einschätzung. Eine Wasserstofftankstelle gibt es in Homberg.

 Brennstoffzellen-Fahrzeuge können in Homberg tanken.

Brennstoffzellen-Fahrzeuge können in Homberg tanken.

Foto: dpa/Henning Kaiser

(Red) Die Stadt Düsseldorf hat ihren Fuhrpark mit einem Wasserstoffauto um ein neues, umweltfreundliches Fahrzeug erweitert. „Warum nicht auch in Ratingen?“ fragt sich Grünen-Ratsmitglied Hermann Pöhling. Unterstützt wurde die Anschaffung in der Landeshauptstadt aus dem Programm „Emissionsarme Mobilität“ des Landes NRW, das bei der Beschaffung von Wasserstoff- und Elektrofahrzeugen einschließlich der notwendigen Ladeinfrastruktur kofinanziert.

Ratingen hat sich bisher auf die Fahnen geschrieben, im Pkw-Bereich vorrangig Elektro- oder Hybridfahrzeuge für den städtischen Fuhrpark zu beschaffen. Ziel der Dumeklemmerstadt ist es, den Pkw-Fuhrpark bis zum Jahr 2023 komplett auf energieoptimierte Antriebsarten umzustellen. Im Bereich der Sonderfahrzeuge und Lkw will die Verwaltung zunächst die weitere Marktentwicklung beobachten und prüfen, ob sich gegebenenfalls Fahrzeuge mit Brennstoffzelle/Wasserstoff (H2) zukünftig für eine Umstellung eignen.

Dabei ist für den Pkw-Bereich die notwendige Tankinfrastruktur schon vorhanden. Hermann Pöhling weist darauf hin, dass es in Homberg bereits eine Wasserstoff-Tankstelle gibt: An der Shell Station können seit September 2018 auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge auftanken. Gebaut wurde sie von der Firma H2 Mobility, die für Deutschland den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur übernommen hat. Sie betreibt heute den Großteil der deutschlandweiten Wasserstoff-Stationen. Homberg war die siebte Station in Nordrhein-Westfalen.

Wasserstoff wird gewonnen durch die Spaltung von Wasser (H2O). Dabei entsteht gasförmiger, brennbarer Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O). Es gibt keine Abfallprodukte. Zur Spaltung benötigt man Temperaturen von 1000 Grad Celsius und mehr und dafür Elektrizität, idealerweise aus Sonnen- und Windenergie.

Martin Tönnes, grüner Bürgermeisterkandidat, sagt dazu: „Wichtig ist, dass Wasserstoff in größeren Mengen dort produziert wird, wo viel erneuerbarer Strom vorhanden ist und entsprechend seiner besonderen Vorteile effizient und gezielt eingesetzt wird.“

In einer Anfrage wollen die Grünen die aktuelle Position der Ratinger Verwaltung zu Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb erfahren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort