Ratingen „Ratinger sind verantwortungsbewusst“

Ratingen. · In Ratingen setzen die zwölf Mitarbeiter strategisch auf „Präsenz zur Prävention“, um die Pandemiefolgen möglichst zu mildern. Heiligenhaus wird seinen Ordnungsdienst aufstocken – wie schon während des ersten Lockdowns.

 Mitarbeiter des Ratinger Ordnungsdienstes auf ihrer Streife auf dem Marktplatz.

Mitarbeiter des Ratinger Ordnungsdienstes auf ihrer Streife auf dem Marktplatz.

Foto: Achim Blazy (abz)

„Lockdown“ – die variierte Zweitauflage des drastischen Maßnahmenpakets nutzt der Ratinger Ordnungsamtschef Peter Theisen vorab für eine freundliche Bewertung der bisherigen Erfahrungen: „Die Ratinger haben in den vergangenen Monaten hohes Verantwortungsbewusstsein gezeigt.“ Darauf hofft man vom Montag an wieder.

Und wie steht es um Verstöße? Immerhin werden saftige Bußgelder fällig für den, der sich nicht an die Schutzverordnung hält. Zahlen aus der Vergangenheit nennt Theisen nicht, kommentiert aber: „250 Euro Bußgeld sind kein Pappenstiel. Und einige Verfahren sind in Widerspruch gegangen.“ In Erinnerung sind ihm aus Zeiten des ersten Lockdowns im Frühjahr noch Menschenansammlungen am Grünen See. Grosso modo aber hätten sich die Ratinger allenthalben an die Regeln gehalten, ob im Kino, am Blauen See oder in Freizeiteinrichtungen. „Und schon jetzt ist es so, dass viele in der City die Masken wie selbstverständlich freiwillig tragen.“

Die Strategie der Ratinger Ordnungshüter: „Präsenz zur Prävention.“ Theisen übersetzt die Leitlinie so: „Selbstverständlich wird es strikte Kontrollen geben, unsere Fahrzeuge sind nicht zu übersehen. Es geht aber darum, nicht den Holzhammer auszupacken, sondern vor allem darum, ins Gespräch zu kommen.“ Wobei es natürlich bei offenkundig eklatanten Verstößen nichts zu diskutieren gebe.

Ordnungsamt kommt auch mit Gastronomen ins Gespräch

Ein weiteres Ziel: „Den Schaden minimieren.“ Ein Beispiel: „Wir kommen mit Gastronomen ins Gespräch, die nach Möglichkeiten für den Außer-Haus-Verkauf suchen.“ Hier werde der Ordnungsdienst auf Anfrage auch beratend tätig (siehe unten). Auf die beginnende Woche blickt Theisen ruhig: „Die angekündigten Regelungen sind sonnenklar.“ Für die Umsetzung, auch in Breitscheid, Hösel und Lintorf sorgen zwölf Mitarbeiter.

Die Lage in Heiligenhaus: Von heute an schließen alle Hallen für den Vereinssport. Vereine mit eigenen Anlagen wurden nach Mitteilung von Bürgermeister Michael Beck vorab informiert. Nach Beratung im städtischen Krisenstab wird der Bürgermeister erneut um Amtshilfe oder Unterstützung des Außendienstes der Verwaltung bei THW und DRK bitten. Man will also den Ordnungsdienst aufstocken, so wie das schon während des ersten Lockdowns in der Stadt gehandhabt wurde. Zudem wird geprüft, so teilt Beck weiter mit, inwiefern Mitarbeiter aus anderen Bereichen den Außendienst unterstützen können.

Rund ein Dutzend städtische Mitarbeiter werden in Heiligenhaus im Innen- und Außendienst im Ordnungsdienst eingesetzt. Die bisherige Bilanz: „Keine besonderen Auffälligkeiten mit Blick auf Verstöße gegen die Schutzverordnung, so Beck. Die städtischen Ordnungshüter verzeichnen bisher insgesamt rund 150 Bescheide, die in Zusammenhang mit „Corona“ ergingen. Eine Bitte äußert Beck: „Es gibt derzeit keine wirkliche Alternative zu den beschlossenen Maßnahmen, um einen noch härteren Lockdown zu verhindern. Bitte beachten Sie die AHA- und Verhaltensregeln und bleiben sie so diszipliniert, wie bereits in den vergangenen Monaten, auch wenn das natürlich schwer fällt. Auch diese Pandemie wird einmal enden.“ Eine Polizeisprecherin ergänzt, dass die Beamten durchaus Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung ahnden, jedoch seien keine zielgerichteten Corona-Streifen unterwegs.

Die Stadt Ratingen hat eine Hotline geschaltet unter der Telefonnummer 02102/5503251.

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