Pläne für den Stadtteil Grüne wollen bessere Speestraße

Lintorf · Genau vor einem Jahr gab es noch Kritik an den Plänen der Grünen. Jetzt fährt der Bezirksausschuss auf einer Linie. Man sieht viel Entwicklungspotenzial für die beliebte Einkaufsstraße. Der Verkehr soll sich drastisch reduzieren.

 Die Speestraße steht vor einem tiefgreifenden Wandel.

Die Speestraße steht vor einem tiefgreifenden Wandel.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der Vorstoß der Fraktion der Grünen, die Speestraße in Lintorf umzugestalten, ist noch nicht allzu lange her. Nun, nach herber Kritik von Händlerseite und aus den Reihen der Politik, macht sich Genugtuung breit. Man hatte in einem Haushaltsantrag vor genau einem Jahr gefordert, Planungskosten für eine fußgänger- und fahrradfreundliche Umgestaltung der Speestraße mit Blick auf die Ortskernentwicklung bereitzustellen, um schließlich die Planung an ein externes Büro vergeben zu können.

Die Freude der Grünen ist nun groß, vor allem deshalb, weil sich die Verwaltung auch ohne Auftrag durch die Politik an dem Landeswettbewerb „Zukunft Stadtraum“ beteiligte und in der ersten Phase die Jury überzeugen konnte. Das wünscht man sich natürlich auch für die zweite Phase.

„Ein großes Kompliment an die Verwaltung, dass sie die Herausforderung, das liebenswerte Zentrum von Lintorf zukunftsfähig zu gestalten, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Aufenthaltsqualität für alle Besucher zu verbessern, angenommen hat,“ betonte Edeltraud Bell, grüne Ratsfrau aus Lintorf.

Vor einem Jahr hatte es noch Kritik an den Plänen der Grünen gehagelt, so auch aus den Reihen von CDU und BU. Isabella Kappner, Ratsfrau der Grünen und Mitglied im Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid, betonte: „Die Maßnahme soll in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Der Bauabschnitt I, die Umgestaltung des Parkplatzes vor Rewe, wird 2025 abgeschlossen sein. Erst danach erfolgt die Umsetzung der weiteren Bauabschnitte bis zum Marktplatz, idealerweise nach Inbetriebnahme der Umgehungsstraße und der Unterführung. Denn erst dann wird sich der Verkehr am Markt und auf der Speestraße nennenswert verringern, um 1800 Pkw pro Tag oder 25 Prozent weniger – dies nach Aussagen des von der Stadt beauftragten Verkehrsplaners.“ Daher zeigten sich Bell und Kappner zufrieden, dass jetzt fast der gesamte Bezirksausschuss mit Ausnahme der FDP die Pläne der Verwaltung als große Chance für die Entwicklung des Ortsteils sieht.

Die Schaffung von begrünten Plätzen und die gerechte Aufteilung des Straßenraums auf alle Verkehrsteilnehmer würden den Aufenthalt auf der Speestraße angenehmer machen, zum Verweilen und zum Bummeln einladen und den Blick auf das reichhaltige Angebot der Lintorfer Einzelhändler schärfen.  „Wir können die aktuell vorgetragenen Bedenken nachvollziehen, sehen aber vielfältige neue Möglichkeiten für Einzelhandel und Gastronomie, die sich aus der Umgestaltung ergeben“, meinte Edeltraud Bell. Und sie fügte an: „Wir setzen auf die geplante umfangreiche Bürgerbeteiligung, um alle mitzunehmen und einen allseits akzeptierten modernen Ortsmittelpunkt zu schaffen, der zudem besser an die Folgen des Klimawandels angepasst ist.“

„Wir haben Verständnis, wenn einzelne Auswirkungen aus der Umgestaltung der Speestraße auch zu Bedenken bei Betroffenen führen“, so CDU-Ratsfrau Theresa Dietz als Sprecherin im zuständigen Bezirksausschuss. Langfristig müsse die Speestraße aber attraktiver gestaltet werden, „um auch zukünftigem Käufererwartungen zu entsprechen“.

Und CDU-Ortsverbandschef Oliver Thrun ergänzte: „Aufgabe von Verwaltung und Politik ist es, die Dinge sachlich dazustellen und die Menschen bei den Veränderungen mitzunehmen.

Hierzu werden wir auch weiter im engen Kontakt zu allen gesellschaftlichen Gruppen vor Ort bleiben. Wenig hilfreich aber ist es, wenn Einzelne Unsicherheit schüren oder den Untergang der Speestraße heraufbeschwören.“

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