Aktion im Haus am Turm Ratinger beteiligen sich an Typisierung

Ratingen · Die 59-jährige Birgit ist an Leukämie erkrankt. Nur eine Stammzellenspende kann sie retten. Viele Ratinger wollten helfen.

 Wolfgang (2.v.l.), dessen Frau an Leukämie erkrankt ist, schaut bei der Typisierung vorbei. Marion Bey (WSZE, 2.v.r.) erklärt ihm das Prozedere.

Wolfgang (2.v.l.), dessen Frau an Leukämie erkrankt ist, schaut bei der Typisierung vorbei. Marion Bey (WSZE, 2.v.r.) erklärt ihm das Prozedere.

Foto: Blazy, Achim (abz)

. Im Haus am Turm herrscht ein stetes Kommen und Gehen, denn am Donnerstag hatte hier die Westdeutsche Spenderzentrale (WSZE) gemeinsam mit dem Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes zu einer Typisierungs- und Blutspendeaktion eingeladen.

Viele Ratinger waren dieser Einladung gefolgt, in der Hoffnung Birgit zu helfen. Die 59-Jährige ist an Leukämie erkrankt und braucht eine Stammzellenspende. „Leukämie ist eine bösartige Erkrankung, die vom Knochenmark ausgeht“, erklärt Carlos Jiménez Klingberg vom DRK-Blutspendedienst West. „Man kann die Erkrankung eine Zeitlang in Schach halten.“ Eine Heilung ist jedoch nur dann möglich, wenn durch eine Stammzellenspende komplett neue Zellen im Knochenmark gebildet werden können. Doch einen geeigneten Stammzellenspender zu finden, ist nicht einfach. „Die Stammzellen von Spender und Empfänger müssen sehr ähnlich sein“, betont  Klingberg.

Zwar sind bereits mehr als acht Millionen potenzielle Stammzellspender im zentralen Knochenmarkspender-Register gespeichert, doch für Birgit war der „genetische Zwilling“ noch nicht dabei. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Menschen sich typisieren lassen und Blut spenden“, betont Marion Bey, Spenderbetreuerin der WSZE. Birgits Mann Wolfgang ist von der Hilfsbereitschaft der WSZE und des DRK genauso beeindruckt wie von der der vielen Menschen, die gekommen sind, um zu spenden und sich typisieren zu lassen. „Es ist wunderschön“, sagt er. „Ich habe persönlich so viele herzliche Menschen erlebt.“

Als er mit dem Roten Kreuz in Kontakt kam, sei man ihm mit unglaublich viel Hilfsbereitschaft begegnet. „Das ist nicht selbstverständlich“, betont Wolfgang. „Dr. Klingberg hat mir angeboten, mir das ganze Prozedere anzusehen, was mit den Spenden passiert.“

Er sehe die ganze Aktion als ein Teil des Ganzen. Und so können alle Blutspenden oder Typisierungen helfen – wenn nicht Birgit, dann einem anderen Patienten.

Auch die Blutspenden sind wichtig. „Es müssen dem Patienten schon vor der Stammzellenspende eine Menge Blutpräparate verabreicht werden“, erklärt Stephan Küpper vom DRK Blutspendedienst West. Raphael Vorberg hat seine Blutspende bereits hinter sich. „Ich gehe regelmäßig zur Blutspende“, erklärt er. Eine Typisierung hat er bereits gemacht. „Ich sehe die Typisierung als soziale Pflicht“, betont er. Raphael ist ein Arbeitskollege von Wolfgang. „Birgit ist eine entfernte Bekannte“, sagt er. Seinen Freund Jan Hinzer hat er gleich mitgebracht. „Wenn es eine Gelegenheit in der Nähe gibt, spende ich Blut“, erklärt Jan. Typisieren hat er sich bereits vor zehn Jahren lassen. „War aus einer Laune heraus. Ich habe das für gut empfunden, genauso wie das Blutspenden.“ Schließlich sei das eine sehr einfache Art zu helfen. Birgit darf also weiter hoffen. Sie hat nun ihre zweite Chemotherapie begonnen und es geht ihr, wie Wolfgang sagt: „Den Umständen entsprechend gut.“ Wer sich noch typisieren lassen möchte, findet Informationen im Internet.

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