Raser in Ratingen : Stadt will künftig selbst blitzen
Ratingen Der Rat hat der Maßnahme zugestimmt. Es wird ein Messfahrzeug für rund 257.000 Euro gekauft. Bürger haben den Wunsch nach mehr Sicherheit vor allem an Schulen, Kitas und Altenheimen. Und es gibt dafür neue Personalstellen.
Das Projekt nimmt Fahrt auf: Die Stadt steigt im Laufe des Jahres in die Geschwindigkeitsüberwachung ein. Bislang wird die Einhaltung des Tempolimits ausschließlich durch die Polizei und die Kreisverwaltung durchgeführt, ab 2022 übernimmt das Ordnungsamt diese Aufgabe zusätzlich. Hintergrund des mehrheitlichen Ratsbeschlusses ist der Wunsch nach mehr Verkehrssicherheit insbesondere vor Schulen, Kindergärten, Altenheimen und ähnlich sensiblen Bereichen. Indem die Stadt selbst disponiert, wann wo gemessen wird, kann schnell und flexibel auf beobachtete Gefahrensituationen reagiert werden.
Zunächst sind erhebliche Investitionen erforderlich
Vor dem Start sind erhebliche Investitionen erforderlich. Zudem müssen 4,5 Personalstellen neu geschaffen werden, um die Messungen durchzuführen und die Bußgeldverfahren abzuwickeln. Auch wenn bei der Geschwindigkeitsüberwachung durch die Stadt ausschließlich die Verkehrssicherheit im Vordergrund steht, dürften die Kosten gleichwohl durch die Bußgelder gedeckt werden, teilte die Verwaltung mit.
Ratingen ist flächenmäßig sehr groß – und dies erschwert den Kampf gegen Raser. Denn die Blitzer können nicht überall stehen. Eine Säule der Kontrollstrategie ist also das flexible Handeln. Und dies will die Stadt forcieren. Der Rat hat dem Kauf eines Messfahrzeuges mit doppelter Messtechnik (Front- und Heckmessung) zugestimmt.
Nach wie vor zählen die Geschwindigkeitsüberschreitungen zu den häufigsten Verkehrsverstößen in Deutschland. Von 4,1 Millionen beim Kraftfahrtbundesamt registrierten Ordnungswidrigkeiten gehen mehr als 50 Prozent alleine auf Geschwindigkeitsverstöße zurück.
Dabei können Geschwindigkeitsüberschreitungen erheblichen Einfluss auf die Schwere von Unfallfolgen (gerade innerorts) haben. Deshalb besteht das vorrangige Ziel der Politik darin, durch die Geschwindigkeitsüberwachung einen erheblichen Anteil zur Verkehrsunfallprävention beizutragen und damit die subjektive und objektive Verkehrssicherheit in Ratingen zu erhöhen, so das Ordnungsamt in einer Vorlage.