NRW Wohnungsbau am Voisweg vor dem Aus

Ratingen · Bürgermeister Klaus Pesch will sich auf Innenstadt-Pläne konzentrieren.

 Bürgermeister Klaus Pesch will bei den Projekten Prioritäten setzen.

Bürgermeister Klaus Pesch will bei den Projekten Prioritäten setzen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Die Grünen hatten im Stadtentwicklungsausschuss kaum ihren Ohren getraut. Da hatte Bürgermeister Klaus Pesch das vorläufige Ende des Bebauungsplanverfahrens für das ebenso ambitionierte wie umstrittene Bauprojekt am Voisweg verkündet. Die Verwaltung werde sich in dieser Ratsperiode nicht mehr damit beschäftigen. „Manchmal kommt ein Paukenschlag auch leise daher“, meinte Christian Otto, Fraktionschef der Grünen.

Die Nachricht ist politisch auf jeden Fall ein Kracher. Es formierte sich vor allem bei den Anwohnern heftiger Widerstand gegen das Projekt mit 34Wohnungen, das ein funktionierendes Ökosystem zerstören würde, so die Befürchtung. Pesch betonte, dass man sich planungstechnisch vor allem auf das große Innenstadt-Projekt an der Tumstraße/ Kirchgasse konzentrieren wolle. Das Interesse am Projekt sei groß, jedoch gelte es, ein dickes Prüf- und Arbeitspaket zu bewältigen, bevor „wir etwas dazu sagen können, was wo geht oder gehen könnte und was nicht“.

Der fachliche und zeitliche Aufwand für das Gesamtvorhaben ist laut Pesch so massiv, dass man die Suche nach der besten Lösung für das Jugendzentrum Lux als eigenes Teilprojekt mit erheblichem Umfang begreifen muss. Entsprechendes dürfte auf Seiten der katholischen Kirche wohl auch für das Pfarrzentrum gelten, so Pesch. Es ist also klar: Der Verwaltungschef setzt Prioritäten. Für das Planungsvorhaben am Voisweg müssten erhebliche Hürden überwunden werden. Dabei sei festzuhalten, dass die Niederschlagsentwässerung viele kniffelige, langwierige Herausforderungen mit sich bringe.

Eine Ableitung des niedergehenden Regenwassers in das angrenzende Oberflächengewässer sei weder entwässerungstechnisch noch abwasserrechtlich möglich. Die notwendige umfangreiche Ableitung des Niederschlagwassers müsste zusätzlich zum herausfordernden Abwasserbeseitigungskonzept bewältigt werden.

Dafür müsste zunächst der notwendige Grunderwerb gelingen, der durchaus nicht in Griffnähe sei, meinte er. Das alles werde – so oder so – mehrere Jahre sehr aufwändiger Vorarbeiten in der Abteilung Stadtentwässerung erfordern. Es würde keinen Sinn machen, die Planungskapazitäten der Bauleitplanung hierauf zu konzentrieren, statt sie in den vorgenannten wichtigen, definitiv vorrangigen Planungsgroßprojekten der Innenstadt zu bündeln. Ohne die Herstellung einer funktionierenden Niederschlagsentwässerung würde eine Bauleitplanung am Voisweg im Ergebnis also ins Leere laufen, erklärte der Bürgermeister, der verriet, dass man an einem weiteren Innenstadt-Projekt intensiv arbeite. Einzelheiten dazu sollen demnächst folgen.

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