Handball TV Angermund verpasst den Pokalsieg

Ratingen. · Der Handball-Oberligist unterlag dem klassenhöheren TV Korschenbroich mit 27:32.

 Patrik Ranftler lieferte eine äußerst starke Leistung ab. Der TV Angermund hielt gegen Korschenbroich lange Zeit mit.

Patrik Ranftler lieferte eine äußerst starke Leistung ab. Der TV Angermund hielt gegen Korschenbroich lange Zeit mit.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Niederlagen mag Florian Hasselbach nicht. Selbst wenn ihm oder seiner Mannschaft eine gute oder gar starke Leistung gelungen ist. Wie im West-Pokalfinale seines TV Angermund beim TV Korschenbroich aus der Regionalliga. „Wenn man verliert, dann ist das immer großer Mist“, knurrte der knapp zwei Meter große Rückraum-Torjäger. Dabei hatte sein TVA, der Handball-Oberligist, beim 27:32 (15:19) eine beachtliche Vorstellung geboten. Die Blau-Weißen lagen 23:21 vorne Mitte der zweiten Hälfte, aber im Endspurt war Korschenbroich zu stark. 500 Zuschauer weilten in der Sporthalle. Sie mit ihrer Trommlergruppe, die jedes Ohr aufs Äußerste strapazierte, sie waren es, die ihren TVK zum Pokalsieg brüllten.

Dabei taten sich die Angemunder zunächst schwer. Was seine Gründe hatte, denn an einem Wochentag in den Möchengladbacher Raum zu kommen, ist stets strapaziös. Dann waren mit Julian Duval und Raffael Winter zwei routinierte Akteure nicht dabei, und vor solch einer Kulisse hat der TVA gefühlt seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gespielt. Hinzu kam, dass Keeper Matthias Jakubiak zunächst überhaupt keine Einstellung zu den platzierten Korschenbroicher Würfen fand. Tim Siegel war auch nicht besser und so wurde bis zum Wechsel (15:19-Rückstand) nur ein Ball gehalten.

Zu diesem Zeitpunkt schien die Partie entschieden für den TV Korschenbroich. Aber mit dem Gefühl im Rücken, dass man nur noch guten Handball zeigen muss, lebte der TVA plötzlich wieder auf. Und der knappe 19:21-Rückstand (40.) verlieh ganz neue Kräfte. Dem starken Martin Gensch gelang der 20:21-Anschlusstreffer, Patrik Ranftler trumpfte rechst völlig entfesselt auf: 21:21, er legte zur erste Führung nach und als Nico Merten zum 23:21 einwarf, da ging es auf der Angermunder Bank zu wie auf einem munteren Tanzabend.

Aber der TV Korschenbroich reagierte mit geballter Kraft. Die Halle glich längst einem Tollhaus, die Gastgeber zogen wieder in Führung und ließen sie sich nicht mehr nehmen. Man nahm es beim TV Angermund letztlich gelassen. Trainer Uli Richter: „Die Mannschaft gab alles, hatte aber Pech mit vielen Pfostenwürfen. Warum konnten die nicht sitzen?“ Beim TV Korschenbroich spielt ein hochinteressanter Junge. Das ist Steffen Brinkhues, ein 20-Jähriger aus Mettmann, der in Düsseldorf Betriebswirtschaftslehre studiert. Er ist ein vorzüglicher Abwehrspieler, kann hoch springen, hart werfen aus der zweiten Reihe und geht mit viel Begeisterung ins Spiel. Angeblich steht er schon bei einigen Vereinen auf dem ­Wunschzettel.

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