Umwelt : Die Stadt sorgt sich um ihre Bäume
Ratingen. Am Grünen See muss der Eichenprozessionsspinner bekämpft werden. Die Trockenheit setzt den Bäumen zu. Sie sind anfällig für Krankheiten.
Der Eichenpozessionsspinner sorgt in Ratingen wieder für Ungemach: Trotz frühzeitiger Spritzaktion müssen etliche der für Menschen gefährlichen Nester an Bäumen entfernt werden. Nur unter Vollschutz können sich die Experten der Stadt und eines privaten Unternehmens an die Gespinste wagen. Sie werden mit Spezialsaugern abgesaugt. Auch mit Abflämmen versucht man, die Plage in den Griff zu bekommen. Derzeit seien die Kolonnen vor allem rund um den Grünen See im Einsatz, sagte Michael Götze vom Amt für Kommunal Dienste: Er ist zuständig fürs Stadtgrün. Aber es gebe auch vereinzelte Meldungen über Befall im weiteren Stadtgebiet. Die Trockenheit des vergangenen Jahres hat die Bäume geschwächt, sie haben sich immer noch nicht erholt und stellen für Schädlinge eine willkommene Beute dar.
Schon seit April wurden im gesamten Ratinger Stadtgebiet Eichen vorbeugend gespritzt. Eine Spezialfirma bedampfte rund 700 Bäume mit einem Präparat, das ausschließlich auf die Raupen des Eichenprozessionsspinners wirkt und keine Insekten beeinträchtigen soll.
Immerhin kann Götze (noch) Entwarnung geben bei einer neuen Baumkrankheit, die bevorzugt Ahorn-Bäume befällt, ebenfalls für den Menschen gefährlich ist und auch von der Trockenheit profitiert. Die Rede ist von der „Rußrindenkrankheit“, eine Pilzerkrankung an Ahornbäumen. Der Rindenruß genannte Pilz ist erstmals im Jahre 2006 in Deutschland aufgetaucht. Seitdem verbreitet er sich schnell. In Langenfeld wurde jetzt ein ganzes Wäldchen aus Sicherheitsgründen gesperrt: Der Landesbetrieb Wald und Forst hat die Notbremse gezogen, weil der Wald sehr frequentiert sei.
Pilzinfektionen werden durch Hitze und Trockenheit begünstigt
Beim Menschen können die Pilzsporen durch Inhalation schwere Entzündungen der Lungenbläschen auslösen, die von Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost begleitet sind.
Pilzinfektionen werden durch trockenes und heißes Klima und Wasserknappheit begünstigt. Das bestätigte auch Götze, der sich um die vielen Ahorn-Bäume in Ratingen sorgt: „Sie sind durch die Trockenheit des vergangenen Jahre noch geschwächt.“ Ältere Bäume mit guter Wasserversorgung sind weniger anfällig für Infektionen.