Trickbetrug in Ratingen verhindert Polizei informiert im Mehrgenerationentreff

Ratingen · Edeltraud Klotzbücher war wachsam, als man sie am Telefon unter Druck setzen wollte. Sie reagierte richtig.

Hauptkommissar Sven Sondermann war zu Gast bei Besucherinnen des Mehrgenerationentreffs und Leiterin Barbara Buscher-Sander.

Hauptkommissar Sven Sondermann war zu Gast bei Besucherinnen des Mehrgenerationentreffs und Leiterin Barbara Buscher-Sander.

Foto: RP/Stadt Ratingen

(kle) Die Fälle, in denen Senioren durch Schockanrufe oder falsche WhatsApp-Nachrichten um teils hohe Geldbeträge betrogen werden, häufen sich. Allein Anfang September berichtete die Polizei von zwei Fällen aus Ratingen. Und dann gibt es ja noch die zahlreichen Versuche, die aus Tätersicht nicht funktionierten, weil Senioren wachsam waren und richtig reagierten. Wie zum Beispiel Edeltraud Klotzbücher, regelmäßige Besucherin des Mehrgenerationentreffs Tiefenbroich. Aus diesem Anlass schaute Hauptkommissar Sven Sondermann im Treff vorbei, um Fragen der Besucherinnen zum Thema zu beantworten.

Das Perfide an dem Anruf, den Edeltraud Klotzbücher erhielt, war, dass der Betrüger auf irgendeinem Weg persönliche Daten ausgespäht hatte. Er teilte ihr Folgendes mit: Um die weitere Pflege ihres Mannes zu gewährleisten, müsse sie einen dreistelligen Geldbetrag „nach Stuttgart“ überweisen. Tatsächlich wird der Mann von Edeltraud Klotzbücher durch sie gepflegt, und die Versicherung hat ihren Sitz in Stuttgart. Die wachsame Seniorin erholte sich jedoch sehr schnell von ihrer Verblüffung und sagte dem Anrufer auf den Kopf zu: „Wissen Sie was: Sie sind ein Verbrecher!“ und legte auf. Das ist genau das, was die Polizei in solchen Fällen empfiehlt, denn viele der sogenannten Schockanrufer können sehr überzeugend sein. Das wurde vor wenigen Tagen auch einer 92-jährigen Ratingerin zum Verhängnis. Diese wurde von einer angeblichen Polizeibeamtin angerufen, die behauptete, dass die Tochter der alten Dame einen Verkehrsunfall mit einem schwer verletzten Fahrradfahrer verursacht habe. Um eine sofortige Inhaftierung der Tochter abzuwenden, könne sie eine Kaution für die Tochter hinterlegen. Als die Seniorin sagte, dass sie kein Bargeld besitze, schlug die Anruferin vor, stattdessen Schmuck zu übergeben. Und kurz danach holte jemand den Schmuck an der Haustür ab. Eine andere Betrugsmasche läuft in ähnlicher Form über WhatsApp, wie vor wenigen Tagen ein 84-jähriger Ratinger feststellen musste. In einer Nachricht von einer unbekannten Nummer behauptete jemand, der Sohn des Seniors zu sein und bat um Überweisung eines Geldbetrags. Der Senior bemerkte den Betrug erst, nachdem er das Geld überwiesen hatte.

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