Ratingen : Traditionsbetrieb sucht Nachfolger
Ratingen. Metzgerei Möllmann sucht nach einem Käufer oder Pächter. Der Betrieb soll jedoch weiter laufen.
Die Ratinger Traditionsmetzgerei Möllmann steht zum Verkauf: Auf einem bekannten Immobilienportal werden das Gebäude in der Innenstadt und das eigentliche Geschäft gemeinsam für 1,2 Millionen Euro angeboten. Das bedeutet aber nicht das Ende des seit 1907 in der Dumeklemmerstadt ansässigen Familienbetriebs.
„Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit schon mit der Nachfolgefrage“, erklärt Ariane Möllmann, Tochter des Inhabers Werner Möllmann und Cousine des aktuellen Betriebsleiters und Metzgermeisters Andreas Kessler. „Innerhalb der Familie ergab sich allerdings keine tragfähige Lösung, und so haben wir uns entschieden, Ladenlokal und Unternehmen zu verpachten oder inklusive Gebäude komplett zu verkaufen.“
Metzgerei soll weiterhin für Ratingen erhalten bleiben
Auch eine Splitting-Lösung sei möglich, bei der die Immobilie im Familienbesitz verbleibt. Wichtig sei, die Metzgerei an sich für Ratingen und die 16 Mitarbeiter zu erhalten und damit auch Einkaufsqualität in der Stadt zu sichern. Ansonsten sei die Familie für alle Nachfolgeoptionen offen. „Fleisch ist nicht mein Metier“, gibt Ariane Möllmann, die „Urbane Kultur, Gesellschaft und Raum“ studiert hat, zu. „Aber das Familienunternehmen liegt mir schon sehr am Herzen, und da bin ich auch nah dran.“
Auch ihre etwas ältere Schwester Katharina kam als gelernte Restaurantfachfrau als Nachfolgerin in der Geschäftsführung nicht in Frage, obwohl beide im besten Übernahmealter wären und Katharina sogar selbst in der Eventküche des elterlichen Betriebs arbeitet. Auch Andreas Kessler sah sich selbst nicht in der Rolle des geschäftsführenden Metzgermeisters.
„Es ist heute in einem so komplexen Handwerksbetrieb wie unserem nicht einfach, alle Auflagen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick zu halten, wenn man gleichzeitig das Tagesgeschäft als Metzger und Caterer erledigt. Dazu braucht es einen Experten, mit dem man im Team arbeitet“, so Ariane Möllmann weiter. Nur ist diese passende Ergänzung in der aktuellen, fünften Generation nicht mehr innerhalb der Familie zu finden.