Ratingen Taubendreck treibt Adler-Apotheke um

Ratingen. · Die Adler-Apotheke hat ein Problem mit Tauben: Die Tiere verschmutzen die Fassade und schrecken damit Kunden ab.

 Sie fordern eine Lösung mit Blick auf das Taubenproblem (v. l.): Rainer Vogt (BU), Barbara Witzens (Mit-Eigentümerin des Gebäudes am Marktplatz 2) und Sabine Jung (Inhaberin der Adler-Apotheke).

Sie fordern eine Lösung mit Blick auf das Taubenproblem (v. l.): Rainer Vogt (BU), Barbara Witzens (Mit-Eigentümerin des Gebäudes am Marktplatz 2) und Sabine Jung (Inhaberin der Adler-Apotheke).

Foto: Blazy, Achim (abz)

Sabine Jung, Inhaberin der traditionsreichen Adler-Apotheke am Marktplatz, hat ihr Geschäft unlängst mit viel Aufwand umbauen und renovieren lassen. Der klare Stil im Innenbereich passt gerade wegen des Kontrastes gut zu einem Haus, das unter Denkmalschutz steht.

Alles prima also? Von wegen. Denn draußen lauern Tauben, die auf den Blendläden sitzen und ihre Hinterlassenschaften abwerfen. Einfach ätzend – und dies im wahrsten Wortsinn. Barbara Witzens, die früher selbst diese Apotheke führte, und ihr Ehemann Udo haben an die Stadt geschrieben. Sie sind die Eigentümer der historischen Immobilie.

Mieter des historischen Hauses haben sich bereits beschwert

Wörtlich heißt es: „Die Fassaden unseres Hauses – sowohl an der Düsseldorfer Straße als auch an der Marktplatz-Seite – sind stark verschmutzt. Wegen der Aggressivität des Taubenkots führt dies zu Beschädigungen der Fensterläden, Türen und Simse. Da das Haus unter Denkmalschutz steht, sollte die Stadt Ratingen selbst ein Interesse daran haben, dass das Haus in gutem Zustand erhalten bleibt.“

Man könne diese Situation Mietern des Hauses nicht länger zumuten. Die Inhaberin der Adler-Apotheke sei diesbezüglich bereits mehrfach bei der Stadt vorstellig geworden, ohne bisher eine Reaktion erhalten zu haben. „Auch unsere anderen Mieter haben sich schon bei uns beschwert“, heißt es weiter in dem Schreiben.

Die Kunden der Apotheke und auch andere Besucher des Hauses müssten unter dem immer wieder neu auftretenden Schmutz ebenfalls leiden. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Das Ehepaar hat mittlerweile Haus und Grund, den Verband des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentums, eingeschaltet. Der schickte ein Schreiben an die Stadt, das bisher unbeantwortet blieb. Man hat darin auf einen Text der Stadt verwiesen, der aus dem Jahr 1977 stammt. So heißt es, dass die Verwaltung auch weiterhin auf städtische Kosten Blendläden zum Markt, aber auch zur Düsseldorfer Straße anbringen werde. Voraussetzung: Das Ganze müsse sich im finanziellen Rahmen halten. Man sah sich damals in der Pflicht, am Haus etwas zu machen.

Rainer Vogt, der Fraktionsvorsitzende der Bürger Union, appelliert an die Stadt, endlich für eine Lösung zu sorgen, denn so könne es nicht weitergehen. Und man müsse auch über die Straßenreinigung in der Altstadt nachdenken, insgesamt mache dieser sensible Innenstadtkern keinen guten Eindruck.

Sabine Jung wiederum betont, dass man den Taubendreck, der unmittelbar am Eingang der Apotheke liegt, jeden Tag neu entfernen muss. Beim aktuellen Ortstermin sah man oben eine Taube, die es sich gemütlich gemacht hat. Abschreckende Maßnahmen konnte es bisher aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht geben, so die Inhaber.

Die Blendläden, die verdreckt und möglicherweise auch morsch sind, müssen auf jeden Fall abmontiert werden, um dann begutachten zu können, ob eine Sanierung noch Sinn macht.

Nach Angaben von Haus und Grund ist es auch schon passiert, dass Kunden der Apotheke den Taubenkot direkt abbekommen haben. Dies sei geschäftsschädigend.

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