Energie Städtischer Fuhrpark wird grün

Ratingen. · Die Infrastruktur zum Aufladen von E-Autos im Stadtgebiet soll kontinuierlich ausgebaut werden. Das hat der Rat jetzt beschlossen. Es gibt zahlreiche Maßnahmen.

 Bürgermeister Klaus Pesch schaute sich zusammen mit Kollegen die neue Technik an. Bis zum Jahr 2025 soll der gesamte städtische Fuhrpark umweltfreundliche Antriebe haben.

Bürgermeister Klaus Pesch schaute sich zusammen mit Kollegen die neue Technik an. Bis zum Jahr 2025 soll der gesamte städtische Fuhrpark umweltfreundliche Antriebe haben.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Man drückt aufs Tempo, das Thema Elektromobilität entwickelt sich rasant. Mit einem Bündel an Maßnahmen will die Stadt den Anteil der E-Autos und -Räder am Gesamtverkehr kontinuierlich steigern. Der Rat gab jetzt grünes Licht für den Fahrplan zur Umsetzung des Elektromobilitätskonzeptes, das 2019 vorgelegt worden war. Die Lade­infrastruktur im Stadtgebiet wird Schritt für Schritt ausgebaut, es wird ein Förderprogramm für Lastenräder geben, die Stadtverwaltung selbst wird mehr Dienst-E-Bikes und Fahrräder für ihre Mitarbeiter beschaffen und bis 2025 den gesamten Pkw-Fuhrpark auf umweltfreundliche Antriebe umgestellt haben. Derzeit ist es schon die Hälfte.

Wenn es um das klimafreundliche Fahren geht, erfüllen die Stadtwerke Ratingen nach eigenen Angaben eine wichtige Vorbildfunktion. Mit Leasing-Angeboten für Elektroautos, Wallboxen zum privaten Laden sowie Photovoltaikanlagen treiben sie in Ratingen zukunftsfähige Mobilitätslösungen voran. Auch ihr eigener Fuhrpark wird immer grüner. In den kommenden Monaten und Jahren wird dieser nach und nach auf emissionsarme Elektro- und Hybridantriebe umgestellt. Klar ist aber auch: Es gibt noch sehr viel
zu tun.

Und so beschäftigen sich die Stadtwerke auch mit dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in der Stadt. Zurzeit betreiben sie vier öffentliche Ladesäulen im Stadtgebiet, zwei weitere sind in Planung. Darüber hinaus gibt es in Ratingen zurzeit fünf sogenannte halböffentliche Ladestationen, die in der Regel von Geschäften oder Unternehmen betrieben werden.

Sukzessive soll die öffentliche Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. „Hierzu verfolgen wir zwei Strategien“, erklärte Marc Bunse, Geschäftsführer der Stadtwerke, in einem Gespräch. „Der Ausbau bzw. die Auswahl der neuen Standorte für Ladestationen erfolgt nicht wahllos. Wir nutzen ein sehr genaues Prognosetool und setzen parallel dazu auf die Beteiligung der Ratinger Bürger.“ Ausgangspunkt für die Prognose ist der Bedarf an Ladestationen der Bundesrepublik Deutschland.

Bürge können Wunschstandort auf einer Internetseite eintragen

Mithilfe soziodemographischer Daten wird der Bedarf dann auf Ratingen konkret heruntergebrochen. „Diese Prognose passen wir fortlaufend an, sobald sich einer der Parameter ändert“, erklärt Rainer Schermuly, Technischer Leiter der Stadtwerke Ratingen. Um die Bürger an der Auswahl geeigneter Standorte für öffentliche Ladestationen zu beteiligen, haben die Stadtwerke Ratingen gemeinsam mit ihrem Partner wunschladesäule.de ein Online-Portal eingerichtet, in dem die Ratinger ihren Wunschstandort für eine öffentliche Ladestation eintragen können.

Auf einer interaktiven Karte können sie über die Such- oder Zoomfunktion den gewünschten Standort markieren. Bei einem Doppelklick auf den Punkt öffnet sich ein Formular, das für den Eintrag der Wunschladesäule ausgefüllt und abgesendet werden muss. Nach Eingang der Daten bei den Stadtwerken erfolgt nach einer kurzen Prüfung die Freischaltung der Daten. Die Ladestation erscheint auf der Karte im Portal.

„Wir wünschen uns, dass möglichst viele Ratinger von dem Angebot Gebrauch machen und ihre Wunschladesäule bei uns eintragen“, betonte Bunse. „So bekommen wir eine direkte Rückmeldung der Ratinger. Das ist eine perfekte Ergänzung zu unseren Prognosen.“ Insgesamt bekommt das Thema umweltfreundliche Mobilität jetzt deutlich mehr Gewicht in der Stadt – auch deshalb gab der Stadtrat grünes Licht für das
Maßnahmenpaket.

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