Stadtwerke starten Thermografie-Aktion

Die SWR überprüfen die Isolierung von Wohnhäusern und geben eine Energieberatung.

Stadtwerke starten Thermografie-Aktion
Foto: Tobias Hase/dpa

Ratingen. Sobald draußen die Temperaturen sinken, zücken Energieberater ihre Wärmebildkamera, um an Häusern die lästigen und teuren Wärmeleckes zu suchen: Nur wenn es draußen kalt ist und drinnen geheizt wird, kann man mit Hilfe der speziellen Infrarotkameras genau sehen, wo durch eine schlechte Isolierung in Dach, Wänden und Fenstern kostbare Wärme verloren geht. Neben der Verbraucherzentrale NRW, deren Energieberaterin Susanne Berger in Ratingen ein Büro hat, werden solche Thermografie-Aktionen auch von den örtlichen Stadtwerken angeboten. Die Stadtwerke Ratingen (SWR) offerieren beispielsweise im Winter eine solche Überprüfung für private Haus- und Wohnungseigentümer.

Wenn es einfach nicht richtig warm wird und die Heizkosten zu hoch sind, sollten Eigenheimbesitzer den Ursachen auf den Grund gehen, raten die SWR-Berater. „Ab sofort können sich private Haus- und Wohnungseigentümer für eine Thermografie-Aktion plus Energieberatung anmelden“, heißt es bei den Stadtwerken.

Die Thermografie ist ein zuverlässiges Verfahren, Gebäude auf ihre energetische Verfassung zu überprüfen. Wärmeverluste oder Wärmebrücken werden sichtbar. Somit können Maßnahmen zur Energieeinsparung effektiv geplant werden. „Wärmeverluste durch undichte Fenster und Türen, Heizkörpernischen, ungedämmte Rollladenkästen oder Wärmebrücken können meist gut auf den Wärmebildern erkannt werden und machen den Sanierungsbedarf anschaulich“, erklärt Waltraud Rapp, Energieberaterin der Stadtwerke Ratingen.

Wo meist blaue beziehungsweise dunkle Farben auf den Aufnahmen zu sehen sind, bleibt wertvolle Heizenergie dort wo sie hingehört, nämlich im Haus. Dort ist eine ausreichende Dämmung vorhanden. Doch ganz so einfach ist die Analyse der Aufnahmen nicht, wissen die Fachleute: „Um die Wärmebilder richtig zu interpretieren, reicht eine Farblegende alleine nicht aus. Vielmehr müssen Kenntnisse über die bauphysikalischen Schwachstellen von Gebäuden vorhanden sein“, sagt Rapp.

Daher wird die Thermografie bei den SWR gemeinsam mit einer Energieberatung angeboten. Beim Beratungstermin werden die zuvor angefertigten Wärmebilder erläutert. Zudem nehmen die Experten auch die Heiztechnik sowie andere mögliche Schwachstellen unter die Lupe und zeigen sinnvolle Modernisierungs- und Fördermöglichkeiten auf. „Erst wenn klar ist, wo die größten Verluste auftreten, können wir Sanierungsmaßnahmen ganz gezielt empfehlen,“ erklärt Martin Vogel, Energieberater der Stadtwerke Ratingen.

Die Thermografien werden möglichst bei trockenem Wetter und einer Außentemperatur von maximal zehn Grad Celsius durchgeführt. Bei den SWR gibt es das Angebot bis zum 15. März, vorzugsweise morgens zwischen 6 und 9 Uhr. Der Bereich um das Gebäude sollte dafür möglichst frei zugänglich sein. Wenn das nicht möglich ist, muss der Thermograf vorher darüber informiert werden. Der überklettert dann aber nicht einfach abgeschlossene Gartentüren, Hecken, und Mauern. Er benutzt auch nicht vom Kunden bereitgestellte Leitern oder Tritte. Zudem orientiert sich der Thermograf auf dem Grundstück in völliger Dunkelheit nur mit Taschenlampe und sollte daher im Vorfeld über Teiche und Unebenheiten informiert werden.

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