Stadt will Dieben von Sperrgut den Kampf ansagen

Was zur Abfuhr am Straßenrand steht, gehört der Stadt. Juristisch ist das eine klare Sache.

Stadt will Dieben von Sperrgut den Kampf ansagen
Foto: Archiv

Sperrmüll darf nicht einfach mitgenommen werden. Denn er gehört der Stadt. Indem die Bürger ihre ausrangierten Teile zur Abfuhr nach draußen stellen, zeigen sie ihren „Entledigungswillen“ an, wie es im Amtsdeutsch heißt. Und die Stadt braucht den Sperrmüll: Denn im Sperrmüll sind auch Wertstoffe enthalten, deren Erlös in die Gebührenkalkulation einfließen.

Wegen der gestiegenen Rohstoffpreise haben es organisierte Sperrmüll- und Schrottsammler speziell auf Altmetall und Elektroschrott abgesehen. Per Handy werden Kleintransporter dorthin dirigiert und in der Nacht vor der Abfuhr der Sperrmüll gezielt nach Altmetall und E-Schrott durchwühlt. Zurück bleiben zerfledderte Sperrmüllhaufen. „In den vergangenen Jahren wurde in Ratingen praktisch gar kein Altmetall mehr im Rahmen der Sperrgutentsorgung eingesammelt“, sagt Petra Bachhuber, zuständige Abteilungsleiterin bei den Kommunalen Diensten. Diese Einnahmen gehen der Stadt und damit auch dem Gebührenzahler verloren.

Zudem entsteht eine erhebliche Umweltgefährdung: Bei Kühlschränken reißen die Schrottplünderer meist nur die für sie lukrativen Kompressoren, Wärmetauscher und Leitungen heraus und nehmen dabei in Kauf, dass Öl ausläuft und FCKW in die Atmosphäre entweicht.

Um das illegale und oft auch umweltschädliche Treiben zu unterbinden, haben Ordnungsamt und Kommunale Dienste gemeinsam mit der Polizei im vergangenen Jahr erfolgreich konzertierte Aktionen gegen die Schrotträuber durchgeführt. Bei allen kontrollierten Fahrzeugen wurden Verstöße gegen das Abfallrecht festgestellt. Es gab Verwarnungs- und Bußgelder, außerdem mussten die Transporter bei den Kommunalen Diensten entladen werden. „Solche Aktionen sind auch für dieses Jahr geplant“, kündigt Bachhuber an. Red

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