Stadt will Bürger über Ratinger Baustellen besser informieren

Neuer Service bei Bauprojekten und zur Parksituation soll Geschäftsleute und Anwohner auf dem Laufenden halten.

Ratingen. Dauerlärm, Bagger, Lastwagenverkehr, Baukräne — so richtig haben es viele bestimmt noch nicht realisiert, was in den nächsten Monaten und Jahren auf die Ratinger Innenstadt zukommt: Abriss des Rathauses und Abriss des Kirchgassen-Parkhauses, Abriss und Neubau des Gebäudes am Ende der Bechemer Straße/Ecke Poststraße, Abriss der Häuser Markt 17-20 samt Neubauten. Außerdem dauert die Großbaustelle des „Stadttores“ noch mindestens bis zum nächsten Frühjahr.

Um offensiv mit den Beeinträchtigungen und Behinderungen durch die Baustellen umzugehen, hatte die SPD die Einführung eines Baustellenmanagements gefordert. Und obwohl sich die Verwaltung mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat, fand der SPD-Vorschlag eine Mehrheit. Christian Wiglow, Fraktionsvorsitzender der SPD, hatte in seinem Antrag auf ein Merkblatt der IHK (Industrie- und Handelskammer) Köln verwiesen, in dem ausgeführt wird, dass ein frühzeitig eingeleitetes Baustellenmanagement die Grundlage dafür sei, Nachteile für den Einzelhandel abzuschwächen oder gar zu verhindern. Rückenwind erhielt der SPD-Antrag zusätzlich durch die Anwohner und Geschäftsleute im Umfeld des „Stadttores“, das schon so manche Sorgenfalte beschert hat.

Was will und soll das Baustellenmanagement? Ziele sind Umsatzeinbußen der Kaufmannschaft zu vermeiden, die Erreichbarkeit der Geschäfte, Praxen und Betriebe in der Innenstadt sicherzustellen, die Attraktivität der Innenstadt und die Kundenfrequenz zu erhalten sowie Bürger, Anwohner, Händler und Kunden zu informieren.

Wie die Verwaltung in ihrer Drucksache ausführt, soll der „Baustein Information und Kommunikation“ der inhaltliche Schwerpunkt sein. So will die Stadt Bürger, Händler und Besucher aktuell über Baufortschritt, Verkehrsführung oder Parkplatzsituation informieren. Angestrebt werde, dass Interessierte in einen regelmäßigen Dialog mit den Bauherren treten — etwa um Beschwerden zu äußern.

Dafür soll eine ständige Telefon-Hotline eingerichtet werden, die mit Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung besetzt ist. Auf der städtischen Internetseite wird eine „Bau-Homepage“ eingerichtet mit Hinweisen zu Baustellen, Verkehrsführung und Parkplätzen. Auch ein Newsletter „Ratingen baut“ soll regelmäßig verteilt werden, ebenso Handzettel mit Baustelleninfos als Auslage in Geschäften.

Beim „Baustein Parken“ wird die Parkhausbeschilderung überprüft und gegebenenfalls verbessert. Außerdem sollen Ersatzparkplätze gesucht werden. Zudem soll laufend über die aktuelle Parkplatzsituation in Tiefgaragen und öffentlichen Außenplätzen berichtet werden.

Für ihr Vorhaben bekam die Verwaltung jetzt schon einmal Lob von den Politikern im Bezirksausschuss. „Da wird viel erreicht mit wenig Aufwand“, brachte es Rainer Voigt (Bürger-Union) auf den Punkt.

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