Stadt der Straßensperrungen

Hösel ist abgeriegelt, ab Montag ist die Metzkausener Straße dicht. Dann wird die L 239 gesperrt. Und 2012 wird’s in Breitscheid eng.

Ratingen. Autofahrer in Ratingen zu sein — das ist und wird in den kommenden Wochen und Monaten kein Vergnügen sein. Neben der Großbaustelle am Bahnübergang Hösel stehen in absehbarer Zeit weitere Bauarbeiten auf dem Programm, die dem Straßenverkehr arg zusetzen werden. In etwa zwei Wochen soll die Sanierung eines Teils der Mettmanner Straße (L 239) im Schwarzbachtal beginnen, parallel dazu wird die Metzkausener Straße im Bereich Grevenmühle wegen Baumfällungen tagsüber dicht gemacht. Dazu wirft eine besonders gravierende Baumaßnahme jetzt schon ihre Schatten voraus: Der Landesbetrieb Straßen NRW will ab Juni die Kölner Straße (B 227) zwischen Kreisverkehr Krummenweg und Autobahnkreuz Breitscheid für acht Monate halbseitig sperren.

Die Breitscheider CDU sieht jetzt schon ihren Stadtteil im Verkehrschaos versinken und will das Thema im Bezirksausschuss auf die Tagesordnung setzen. Wie Ratsherr Jörg Maaßhoff mitteilt, werde die Sanierungsbedürftigkeit der Straße von den Bürgern angezweifelt. Zudem befürchtet er ein „unabsehbares und verheerendes Verkehrschaos“. Und schließlich würde durch die Sanierung ein wichtigeres Projekt, die Realisierung des Kreisels bei Real, weit nach hinten geschoben. Aus seiner Sicht wäre die umgekehrte Reihenfolge sinnvoll. Dann könnte der Verkehr über eine funktionierende Ausweichstrecke umgeleitet werden.

Zuvor hatte schon der CDU-Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste beim Landesbetrieb nachgefragt, warum eine augenscheinlich intakte Straße teuer saniert werden soll, während die L 239 sich nach wie vor in einem katastrophalen Zustand befinde. Außerdem gab er zu bedenken, dass eine monatelange Sperrung der Kölner Straße als zentrale Zufahrt den dort ansässigen Betrieben „drastische Umsatzeinbrüche“ bescheren würde.

Was Verkehrschaos bedeutet, haben die Höseler in dieser Woche erfahren müssen. Nach einem schweren Unfall musste die Ausweichstrecke im Bereich Mülheimer Straße/Zum Schwarzebruch voll gesperrt werden: Der Verkehr kam in allen Fahrtrichtungen zum Erliegen. Das droht auch auf einer der wichtigsten Verbindungen zwischen Ratingen und Mettmann, der L 239 im Schwarzbachtal. Nachdem zu Jahresbeginn ein Erdrutsch die Straße verschüttet hatte, soll jetzt der betroffene Abschnitt saniert werden.

Von einer grundlegenden Ertüchtigung der kurvenreichen und holprigen Strecke ist jedoch beim Landesbetrieb nicht die Rede. Man will ab Anfang November lediglich ein 300 Meter langes Teilstück auf Vordermann bringen. Dazu wird die Straße im Bereich Schönheitsmühle abgeriegelt. Dummerweise wird eine der möglichen Umleitungsstrecken zur gleichen Zeit ebenfalls gesperrt: die Metzkausener Straße in Höhe Grevenmühle — in beide Fahrtrichtungen. Wenn es dann noch auf der Autobahn nicht mehr voran geht, versinkt Ratingen im Mega-Stau.

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