Spürnase für Energielecks

Susanne Berger ist die neue Energieberaterin. Jede Haussanierung spart bares Geld.

Ratingen. Die ersten Beratungen hat sie schon im März gemacht, am Montag aber hat Susanne Berger offiziell ihre Arbeit als Energieberaterin der Verbraucherzentrale in Ratingen aufgenommen. Zur „Einweihung“ rührten Landesverbraucherschutzminister Johannes Remmel und der Vorstand der NRW-Verbraucherzentralen, Klaus Müller, am Montagnachmittag auf dem Marktplatz die Werbetrommel für das Beratungsangebot, das von der EU, vom Land, Kreis und auch von der Stadt Ratingen gefördert wird. Mit symbolischen Heizölkanistern machte Susanne Berger deutlich, welche Brennstoffmengen eingespart werden können.

Die Diplom-Bauingenieurin ist Expertin in Sachen Energieverschwendung an Häusern und spürt auf, welche Energiespar- und Klimaschutzpotenziale in den eigenen vier Wänden schlummern. Bergers Hauptargument ist — neben dem Klimaschutz — der Geldbeutel: Wer Wohnung oder Eigenheim energetisch generalüberholt, könne im Schnitt 800 Euro pro Jahr sparen. Und dadurch, dass sie mit ortsansässigen Betrieben kooperiert und Netzwerke gründet, profitiere auch das Ratinger Handwerk. Und das nicht zu knapp: Auswertungen haben ergeben, dass jede Vor-Ort-Beratung im Durchschnitt rund 18 000 Euro Sanierungsaufwand zur Folge haben kann — Handwerkerleistungen und Material.

Etwa eineinhalb Stunden dauert ein normaler Gebäudecheck, bei dem Susanne Berger Wände, Fenster, Türen, Kellerdecken, Heizanlage und Dach unter die Lupe nimmt und nach energetischen Schwachstellen sucht. Anschließend erstellt sie ein Protokoll, liefert die passenden Tipps zur Behebung der Mängel und erarbeitet mit den Hauseigentümern einen Sanierungsplan. Dass dieser Check nur 60 Euro kostet, liegt daran, dass die Energieberatung von Land, Kreis und Stadt unterstützt wird. Im städtischen Etat sind für dieses Jahr rund 28 000 Euro dafür eingestellt.

Etwa 25 Häuser hat Susanne Berger in den vergangenen Wochen bereits untersucht. Das hat sich herumgesprochen: Zurzeit gibt es drei bis vier Wochen Wartezeit für einen freien Termin.

Dass auch die Stadtwerke Ratingen eine Energieberatung für die eigenen vier Wände — mit Thermographie — anbieten, empfinde sie nicht als Konkurrenz: „Wir sind froh über jeden, der sich mit dem Thema befasst.“ Vielleicht ließen sich dabei auch Synergien erzielen.

Im Büro der Energieberatung, Düsseldorfer Straße 59, gibt es auch Infomaterial und Broschüren zu den Themen erneuerbare Energien und Stromsparen.“

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