Ratingen Sozialdienst ist weiter im Einsatz

Ratingen. · Auch der SkF ist von Corona betroffen. Um trotzdem zu helfen, wurde umdisponiert und neue Angebote geschaffen.

 Bei der Auslieferung von Lebensmitteln kommen Fahrzeuge der Möbelkammer zum Einsatz.

Bei der Auslieferung von Lebensmitteln kommen Fahrzeuge der Möbelkammer zum Einsatz.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es sind besondere Zeiten, die außergewöhnliche Maßnahmen erfordern. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und seine angeschlossene SkF Arbeit und Integration Ratingen gGmbH reagieren mit neuen Angeboten auf die stark veränderte Arbeitssituation. Wie bei vielen anderen Institutionen auch mussten sich der SkF und seine Klienten umstellen. Die Beratungen finden nun online und telefonisch statt. „Es ist für die Klienten manchmal ungewohnt und herausfordernd, über schwierige Situationen am Telefon zu sprechen, aber die Beratung wird dennoch sehr gut genutzt“, berichtet Elisabeth Sandmann von der Allgemeinen Sozialberatung.

Die Schuldnerberatung des SkF bietet jetzt zum Beispiel auch eine Online-Beratung an, bei der über eine gesicherte Plattform Fragen gestellt werden können.

Für viele Menschen mit geringen finanziellen Mitteln ist es schwierig geworden, sich mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. Nun sind alle Bürger aufgerufen, haltbare und originalverpackte Lebensmittel, aber auch Hygieneartikel zu spenden. Nach einer Terminvereinbarung unter der Nummer 02102/7116401 werden die Lebensmittel bei den Spendern zuhause abgeholt und den Empfängern dann zur Haustür gebracht. Die Verteilung soll wöchentlich stattfinden. Eine der ersten Lieferungen ging an die Notunterkünfte. „Es entstehen viele schöne Gespräche. Der Zusammenhalt in der Bevölkerung ist richtig spürbar“, erzählt Gerhard Pfalzner, Leiter der Möbelkammer und Koordinator der Spendenaktion.

Mitarbeiter der Möbelkammer liefern für Einzelhändler aus

Darüber hinaus sind die Mitarbeiter der Möbelkammer sehr aktiv. Durch die vorübergehende Schließung der Möbelkammer sind Transport-Ressourcen freigeworden. Auf diese dürfen Einzelhändler zurückgreifen, die wegen fehlender Möglichkeiten keinen Lieferdienst anbieten können. Weitere Informationenen dazu bei Katrin Richter, Bereichsleiterin der SkF Arbeit und Integration Ratingen per E-Mail (siehe unten).

„Auch das Sozialkaufhaus Rock und Rolli ist vorübergehend geschlossen, aber nach wie vor freut man sich dort über gut erhaltene Kleidungsspenden“, betont Fachdienstleiterin Wibke Leineweber. Der Wäscheservice Waschbrett laufe weiter, und man habe dort auch einen Lieferservice. Viele Menschen nutzen gerade das schöne Wetter zum Fahrradfahren. Dazu gibt es gute Nachrichten aus der Radstation, die weiter ihre Reparaturen anbietet.

Das Gemeinschaftsprojekt Lotsenpunkt Ratingen der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul, des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann und des SkF koordiniert Nachbarschaftshilfen. Koordinatorin Christiane Hartel betont: „Es macht einfach Spaß, Helfer und Personen, die Unterstützung suchen, zusammenzubringen.“

Auch die Mutmach-Briefe des Lotsenpunktes, die einmal wöchentlich an Interessierte verschickt werden, kommen gut an. So sei eine Leserin dadurch ermutigt worden, endlich mal wieder Flöte zu spielen, und so habe sie auch gleich für die Unterhaltung der Nachbarn gesorgt.

Es gibt viele weitere schöne Gechichten. Zum Beispiel aus der Boje (Berufliche Orientierung junger Erwachsener), in der Schüler, die auf Regelschulen nicht mehr beschult werden können, Aufgaben für zuhause bekommen haben. Einer der Schüler bedankte sich daraufhin mit einem selbstgeschriebenen Brief bei einer Mitarbeiterin der Boje für die Unterstützung beim Lernen. „Jetzt zeigt sich besonders deutlich, dass es in der ersten Hälfte des Schuljahres gelungen ist, neben der Erarbeitung von Lehrinhalten tragfähige Beziehungen zu den Schülern aufzubauen“, sagt Katrin Richter, pädagogische Leitung der Boje.

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