Am 5. und 6. Juni Impf-Sonderkontingent für West

Ratingen/Kreis Mettmann · Für Bewohner des Stadtteils gibt es ein Sonderkontingent von Johnson & Johnson. Derweil werden im Impfzentrum in Erkrath die Erstimpfungen ab Juni erst einmal ausgesetzt, da der Impfstoff knapp ist.

 Für die Impfaktion wird es keine Anmeldung oder persönliche Einladung geben. Anwohner, die geimpft werden wollen, sollen zwischen 9 und 17 Uhr zum Berliner Platz kommen.

Für die Impfaktion wird es keine Anmeldung oder persönliche Einladung geben. Anwohner, die geimpft werden wollen, sollen zwischen 9 und 17 Uhr zum Berliner Platz kommen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Eine Sonderimpfaktion in Ratingen-West führen der Kreis Mettmann und die Stadt Ratingen am 5. und 6. Juni durch. Für solche Schwerpunktimpfungen in Stadtteilen mit besonders hoher Bevölkerungsdichte hatte der Kreis ein Sonderkontingent des Impfstoffes von Johnson & Johnson erhalten und davon nach sorgfältiger Abwägung unter Berücksichtigung des örtlichen Infektionsgeschehens 900 Impfdosen Ratingen-West zugeteilt. Das Produkt von Johnson & Johnson hat gegenüber den anderen zugelassenen Impfstoffen den Vorteil, dass nur eine Dosis verabreicht werden muss.

Das Impfangebot richtet sich an Menschen, die in Ratingen-West wohnen und mindestens 45 Jahre alt sind. Diese Altersgrenze hat die ärztliche Leitung des Impfzentrums des Kreises Mettmann nach medizinischer Abwägung für Vektorimpfstoffe wie denjenigen von Johnson & Johnson festgelegt.

Voraussetzung: Impflinge müssen mindestens 45 Jahre alt sein

Es gibt keine Anmeldung und keine persönliche Einladung. Wer in Ratingen-West wohnt und mindestens 45 Jahre alt ist, kann am Samstag, 5. Juni, und Sonntag, 6. Juni, zwischen 9 und 17 Uhr einfach zum Berliner Platz kommen. Die Impfungen finden im dort gelegenen Freizeithaus West statt. Wer kommt, sollte sich durch seinen Personalausweis oder ein anderes amtliches Dokument mit Foto ausweisen können. Geimpft werden nur Personen mit nachgewiesenem Wohnsitz in Ratingen-West. (Hinweis: Die Stadtteilgrenze wird im Osten durch die Westbahn-Trasse, im Norden durch die Kaiserswerther Straße und sonst durch die Stadtgrenze zu Düsseldorf gebildet.)

Die Stadt Ratingen bereitet die Sonderimpfaktion zurzeit unter Hochdruck vor. In wenigen Tagen werden Info-Flyer in den besonders verdichteten Bereichen des Stadtteils sowie über die Organisationen der verschiedenen kulturellen Gemeinschaften verteilt. Die Flyer sind zwar nur einsprachig, darauf befindet sich jedoch ein QR-Code und der Hinweis auf einen weiterführenden Link zum RKI, wo es Corona-Informationen in 23 Sprachen gibt,

Während also in Ratingen West eine groß angelegte Impfaktion durchgeführt wird, geraten die Erstimpfungen im Impfzentrum in Erkrath demnächst vorerst ins Stocken. „Aktuell führen wir noch Erstimpfungen durch – ab Juni jedoch nicht mehr“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. „Zumindest vorläufig.“

Denn dem Kreis und damit dem Impfzentrum in Erkrath stünden nicht genug Impfdosen zur Verfügung. „Wir müssen schauen, dass wir mit den vorhandenen Mengen die Zweitimpfungen durchführen können“, erklärt die Kreissprecherin weiter. Das habe nun Priorität. „Wir glauben, dass wir das schaffen. Aber wir haben schon von anderen Impfzentren gehört, die in ihrem Fall daran zweifeln“, sagt sie.

Offenbar fehlen nicht nur dem Kreis Mettmann Impfdosen, sondern auch allen anderen Städten und Kreisen in NRW. In Düsseldorf werden beispielsweise keine Termine für Erstimpfungen mehr vergeben, ebenso in Köln. Das Land erhält offenbar selbst kaum noch Kontingente, die es dann weiterleiten könnte.

„Ein Kampf um Impfkontingente ist momentan sinnlos, weil es keine gibt“, sagt Daniela Hitzemann. Wenn abends in Erkrath Impfdosen übrig bleiben, werden derzeit nicht die Listen mit Impfwilligen abgearbeitet, sondern das Vakzin bis zum nächsten Tag aufbewahrt, um Impflinge aus den Prio-Gruppen 2 und 3 zu impfen.

Der Kreis Mettmann lag beim Impfen lange Zeit auf dem letzten Platz in ganz NRW. Vor kurzen kletterte unsere Region von Rang 53 auf Platz 52. Der Kreis Herford hat mit einer Quote von 39,2 Prozent eine noch schlechtere Quote als der Kreis Mettmann mit 39,42 Prozent. Angeführt wird die Liste übrigens von Bottrop mit mehr als 52 Prozent. Die schlechte Platzierung erklärt der Kreis mit einer schlechteren Impfstoff-Versorgung – Städte mit großen Kliniken hätten beispielsweise mehr Impfstoff erhalten.

Wer aktuell einen Termin zur Erstimpfung vereinbaren möchte, sollte sich unbedingt auch an die niedergelassenen Ärzte wenden. Auch wenn die Impfstoffversorgung aktuell miserabel erscheint, sind die Chancen bei den Hausärzten wahrscheinlich höher als beim Impfzentrum in Erkrath. Wann wieder neuer Impfstoff egal welchen Herstellers in größeren Mengen geliefert wird, ist unklar.

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