So werden die Bäder sicher gemacht

Die Stadtwerke Ratingen betreiben die beiden Schwimmbäder in der Stadt. Ein Rundgang mit dem Sicherheitsingenieur.

So werden die Bäder sicher gemacht
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Therese Tewes liebt den Sprung ins kalte Wasser. Nahezu täglich besucht die Ratingerin eins der beiden Schwimmbäder in der Stadt — und das seit 1993. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Angestellten sind alle nett, das Wasser ist einwandfrei, es gibt keine sichtbaren Gefahrenquellen“, schwärmt die Seniorin.

Absolute Sicherheit hat oberste Priorität für die Stadtwerke als Betreiber. Eine Führung durch das Angerbad zeigt, welche Maßnahmen dafür notwendig sind. „Natürlich gibt es jeden Morgen eine Begehung, bei der nach potenziellen Gefahrenquellen im Aufenthaltsbereich der Gäste geschaut wird, etwa ob die Rutsche absolut in Ordnung ist, die Ansauggitter intakt oder die Erste-Hilfe-Materialien vollständig sind“, erklärt Sicherheitsingenieur Wojciech Hrabowski: „Und wir überwachen permanent unsere modernen technischen Anlagen.“

Im Untergeschoss schwappt klares Wasser in runden Sichtfenstern hin- und her. „Dies ist das sogenannte Schwallwasser“, erläutert der Betriebstechniker: „Das ist das Wasser, das permanent aus den Schwimmbecken hier hineinläuft. Anschließend wird es gefiltert, auf den Chlorgehalt untersucht und fließt dann gesäubert zurück ins Becken, 24 Stunden lang.“ Eine kleine Anlage zeigt die Istwerte der aktuellen Wassermessung an. „Alles bestens“, erkennt der Fachmann zufrieden, „0,5 der Chlorgehalt, 7,1 der PH-Wert und 750 Milli-Volt die Keimtötungsgeschwindigkeit — perfekt“.

2007 wurde die veralterte Technik des Angerbades gegen moderne Anlagen ausgetauscht, die regelmäßig gewartet und TÜV-geprüft werden. Trotzdem kann es zu Unregelmäßigkeiten kommen, wie der Chlorgasalarm im Juli im Allwetterbad gezeigt hat. „Da haben nachts die Computer erhöhte Werte gemessen. Die Feuerwehr konnte unmittelbar handeln, weil wir über ein sogenanntes Schlüsseldepot verfügen, in dem für die Feuerwehr alle nötigen Schlüssel hinterlegt sind“, erklärt Hrabowski: „Letztlich lag die Ursache in einem undichten Ventil einer Chlorgasflasche.“

Die Gasflaschen würden in einem separaten, gesicherten Raum gelagert, Gas könne von dort nicht austreten. „Eine Gefahr für Menschen außerhalb des Raumes besteht also generell nicht. Und sollte sich zufällig einer unserer Mitarbeiter bei erhöhten Werten dort aufhalten, wird direkt eine Sprinkleranlage aktiviert.“

Insgesamt 31 Mitarbeiter in beiden Bädern sorgen für den reibungslosen Ablauf. Eine große Rolle spielt dabei die gute Ausbildung der Angestellten, weiß der Sicherheitsingenieur der Bäderbetriebe: „Wir arbeiten nahezu ausschließlich mit ausgebildeten Schwimmmeistern. Unsere Mitarbeiter müssen Jahr für Jahr in Übungen beweisen, dass sie zum Beispiel routiniert einen Defibrillator einsetzen oder einen Feuerlöscher problemlos bedienen können.“

Und trotzdem — ein Stück weit Verantwortung liegt bei jedem Badegast selbst. Über manches Verhalten können die Mitarbeiter nur den Kopf schütteln. „Etwa wenn ein Nichtschwimmerkind ins Schwimmerbecken mitgenommen wird — ohne Flügel“, sagt Hrabowski. „Wir bitten alle, sich an die Regeln zu halten, damit wir auch in Zukunft nur kleine Schnittverletzungen oder Wespenstiche verarzten müssen.“

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