Städtische Mitarbeiterinnen Seniorentreff dreht Karnevalsfilm

Ratingen · Die Mitarbeiterinnen der städtischen Einrichtungen haben einen 20-minütigen Film gedreht, der Rosenmontag Premiere feiert. Sie haben das Drehbuch geschrieben, treten als Schauspieler auf und standen hinter der Kamera.

 Die Mitarbeiterinnen der Seniorentreffs hatten ihr Bett für eine Filmszene auf dem Rathausvorplatz aufgestellt. Entstanden ist ein 20-minütiger Film.

Die Mitarbeiterinnen der Seniorentreffs hatten ihr Bett für eine Filmszene auf dem Rathausvorplatz aufgestellt. Entstanden ist ein 20-minütiger Film.

Foto: Achim Blazy (abz)

Was passiert, wenn die Märchen der Brüder Grimm durcheinander geraten, sich die kleinen Frauen und Männer des Waldes nicht mehr um Schneewittchen kümmern, sondern um eine völlig andere Märchenfigur? Dann wird es vor allem lustig und ein wenig verrückt – und das 20 Minuten lang.

Nach der erfolgreichen Ausstrahlung des Films über ihren selbst inszenierten Mini-Karnevalszug auf der Hegelstraße mit aussagekräftigen Motivwagen als Handkarren im vergangenen Jahr, haben sich die Mitarbeiterinnen der städtischen Seniorentreffs für dieses Jahr ein noch aufwändigeres Projekt vorgenommen. Unter dem Titel „Verliebt. verhext, verheiratet“, ist ein Video-Spielfilm entstanden, der Rosenmontag auf dem städtischen YouTube-Kanal Premiere feiert. Und wie Rita Mitic, die städtische Seniorenkoordinatorin erklärt, richtet sich der 20-minütige Film nicht nur an Senioren, sondern an der ganze Familie.

Schon im Lockdown wurde die Liebe für das Medium entdeckt

Schon während des Lockdowns entdeckten die Mitarbeiterinnen der Seniorentreffs ihre Liebe zum Medium. Mit Talkrunden, vorgeführten praktischen Tipps und sportlichen Aktivitäten hielten sie per YouTube Kontakt zu den Besuchern der Seniorentreffs, die über einen längeren Zeitraum nicht mehr kommen konnten. Nach der letzten Weihnachtspause blieben die Seniorentreffs erneut zu, bis heute. Und so reifte schon Anfang des Jahres die Idee, diesmal zu Karneval etwas Besonderes zu drehen.

„Die Idee mit den Märchen hatten wir schon im vergangenen Jahr, haben sie dann aber erstmal nicht weiter verfolgt“, sagt Rita Mitic. Diesmal wagten sich die Frauen jedoch an den Märchenstoff. Rund acht Märchen der Brüder Grimm wurden durcheinander gewürfelt und dann aufwändig in Szene gesetzt. Als Außendrehorte hatten sich die Frauen alle Ratinger Stadtteile ausgesucht. Und dorthin mussten jeweils alle Requisiten und Kostüme gebracht werden.

Die größte Aufmerksamkeit erregten die Akteure dabei auf dem Rathausvorplatz. Denn dort hatten sie ein großes Bett aufgestellt, in dem vier der Märchenfiguren zusammentrafen. „Viele Passanten blieben stehen. Und aus den Fenstern haben viele Kollegen zugeschaut, die rätselten, was dort passiert“, erinnert sich Mitic. Aber verraten wurde nichts, denn die Premiere Rosenmontag soll eine echte Überraschung werden. Und das Ergebnis muss wohl gut sein, wenn Rita Mitic, die diesmal auch beim Schnitt des Films mit dabei war, noch beim x-ten Anschauen des Streifens lachen muss.

Vom Schreiben des Drehbuchs über die Schauspielerei und das Drehen haben die Frauen alles selbst in die Hand genommen. Nur beim Schnitt des Films hat ein Profi geholfen. Und auch die Kostüme haben die Frauen zusammengetragen. Mit dem Film wollen sie selbstverständlich die Senioren erreichen, die normalerweise die Treffs besuchen. Aber auch für Kinder ist der Film geeignet. Sie können beispielsweise raten, welche Märchen in dem Film vorkommen. Andere werden überrascht sein, wo die städtischen Mitarbeiterinnen überall in Ratingen gedreht haben, beispielsweise auf den Homberger Höhen oder mitten in Ratingen West, wo der Prinz zur Freude einer Kita winkend an ihren Fenstern vorbei schritt.

Bei all dem Spaß, den sie beim Drehen haben, hoffen die Mitarbeiterinnen aber, die Senioren bald wieder in den Treffs begrüßen zu können. Bis dahin halten sie per WhatApp und Telefon Kontakt. Auf diesem Weg verbreiteten die Mitarbeiterinnen auch die Nachricht, dass es ab Rosenmontag auf YouTube einen besonderen Film zu sehen gibt. Wer davon noch nicht genug hat, kann sich ja auch noch einmal den Karnevalsumzug vom vergangenen Jahr anschauen.

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