Secondhand-Liebhaber auf Schnäppchenjagd in der Ratinger Stadthalle

Die Ratinger Stadthalle verwandelte sich am Wochenende zum Modemarkt.

Ratingen. Zu den großen Gewinnern des Wochenendes durften sich sicherlich die Veranstalter des „Ladys- and Kidsfashion 2nd Hand Modemarktes“ in der Ratinger Stadthalle zählen. Während bei diversen Veranstaltungen im Freien gähnende Leere herrschte, kamen die Kunden dort in Strömen — schon gegen 12.30 Uhr waren über 400 Eintrittskarten verkauft.

In zwei Hallen hatten bis zu 400 Verkäuferinnen und Verkäufer ihre Schätze ausgebreitet. Kinderkleidung, Abendgarderobe, Schmuck und Schuhe, Handtaschen, Schlafanzüge, Spitzenunterwäsche, Lederhosen, Businesskleidung — egal, was Frau suchte, sie wurde fündig. Jutta Blank: „Ich suche ein schickes Kleid für die Hochzeit meiner Schwester. Hier gibt’s sowohl Abendkleider für vier Euro als auch welche für 319 Euro. Das finde ich schon krass,“ sagte Jutta Blank.

Diana Schwedler hingegen war auf der Suche nach alltagstauglicher Garderobe: „Da ich leider Kleidergröße 54 trage, muss ich viel zu oft Dinge in Geschäften kaufen, die mir passen — statt welche, die mir gefallen. Bei solchen Märkten hat man oft doch eine deutlich größere Auswahl.“

Neben professionellen Verkäufern boten auch viele Privatleute ihre Kleidungsstücke an — wie zum Beispiel Kerstin Stieger. Die 42-Jährige: „Ich habe bis vor einem halben Jahr noch Kleidergröße 54 getragen, dann habe ich radikal abgenommen. Da stellte sich die Frage: Wohin mit den ganzen Sachen? Mir sind sie jetzt viel zu groß, und für den Altkleiderbehälter sind sie mir auch zu schade.“

Der „2nd Hand Markt“ war die ideale Gelegenheit, mal wieder auszumisten. Aber vor allem Liebhaber des ganz Speziellen wurden in der Ratinger Stadthalle fündig. Sandra Lörchner besuchte den Markt, um ihren sehr eigenen Stil zu unterlegen: „Ich mag es bunt — quietschbunt“, sagte die Pädagogik—Studentin. „Aber nicht diesen neumodischen Kram, sondern eher im Hippie- Look.“ Sie zeigte ihre Schätze: Eine Hose aus roten Schlangenlederimitat, dazu eine regenbogenfarbene Wolljacke im Bolero-Stil. „Ich liebe solche Märkte. Nirgends sonst bekommt man so einmalige Dinge, die irgendwie auch Persönlichkeit haben. Das ist wie der Unterschied zwischen dem Billy-Regal und dem Schrank vom Antikmarkt — die Dinge haben Geschichte.“

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