NRW Schilder-Posse An den Dieken ärgert Anwohner und BU

Lintorf · Durchfahrt verboten: Es gab Kritik der Bürger Union und von Anwohnern. Nun will die Verwaltung die Verkehrslenkungsmaßnahme korrigieren.

 Ein „Anlieger frei“-Schild in Richtung Breitscheider Weg.

Ein „Anlieger frei“-Schild in Richtung Breitscheider Weg.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Die Stadt Ratingen wird eine sogenannte Verkehrslenkungsmaßnahme an der Straße An den Dieken im Lintorfer Norden korrigieren – dies mit dem Ziel, die Durchfahrt von gewerblichen Fahrzeugen durch das Wohngebiet möglichst zu unterbinden. Gleichzeitig sollen die Anwohner aus beiden Richtungen frei ein- und ausfahren können. Dafür werden Verkehrsschilder kurzfristig ausgetauscht bzw. versetzt. Die Fraktion der Bürger Union (BU) hatte auf das Problem hingewiesen.

Aufgrund von Bürgerbeschwerden über zahlreiche Transporter, die auf dem Weg zu ihrer Logistikzentrale an der Straße An den Dieken das Wohngebiet durchqueren, hatte die Verwaltung an zwei Stellen allgemeine Durchfahrt-verboten-Schilder (Verkehrszeichen 250) mit dem Zusatz „Anlieger frei“ angeordnet. Diese Lösung erwies sich aber für einige Anwohner als nachteilig, sie wird nun korrigiert. Das Verkehrsschild, das vor der Hausnummer 24 aufgestellt worden war, wird ausgetauscht durch das Verkehrszeichen 251 (Verbot für Kraftwagen mit dem Zusatz „Anlieger frei“) und an die Grenze zwischen Wohn- und Gewerbegebiet vor die Hausnummer 61 versetzt. So können alle Anlieger (auch die Gewerbebetriebe an der Siemensstraße) ihre Adressen auch vom Beitscheider Weg aus anfahren, die Durchfahrt über die Duisburger Straße zur Brandsheide ist aber aus dem Logistik-Gebiet An den Dieken unterbunden. Zusätzlich soll an der Ausfahrt des nächstgelegenen Logistikbetriebs ein Rechtsabbiegegebot ausgeschildert werden.

Fahrzeuge über 3,5 Tonnen
dürfen nicht einfahren

Da diese Lösung in Gegenrichtung nicht funktioniert, wird der Verkehr ab der Kreuzung Brandsheide/Duisburger Straße über das zulässige Gesamtgewicht eingeschränkt. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen auch heute schon nicht einfahren, allerdings soll diese Regelung auffälliger ausgeschildert werden. Zudem wird die Verwaltung das Gespräch mit dem Logistikunternehmen suchen, damit diese Firma ihre Fahrer dazu anhält, nicht durch das Wohngebiet zu fahren.

Mit der bisherigen Regelung sei ein etwa 200 Meter langer Straßenabschnitt auf der Duisburger Straße für motorisierte Fahrzeuge aller Art und genauso auch für Fahrräder quasi dem funktionierenden Straßennetz im Lintorfer Norden einfach so entzogen worden, hatte die BU kritisiert.

Dies habe für Anwohner, Besucher und auch für Mitarbeiter der Wohnhäuser und Bürogebäude hinter der Duisburger Straße 26 (Siemensstraße, Winkelshäuschen, In der Drucht) dazu geführt, dass jeder Einzelne zu einem Umweg von zwei Kilometern gezwungen werde, wenn er in Richtung Dorf oder auch zur Anschlussstelle der Autobahn 524 gelangen möchte. Dies beim Hin- und auch beim Rückweg, mithin habe also jeder Verkehrsteilnehmer aus den betroffenen Straßen einen Umweg von vier Kilometern pro Fahrt zu leisten. Dies sei wahrlich nicht umweltfreundlich, kommentierte die Bürger Union. Sowohl den Anwohnern als auch der Fraktion habe sich sich die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme nicht erschlossen.

Nun hat die Ratinger Stadtverwaltung auf die Kritik schnell reagiert.

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