Ratingerin Tanja Zhou: Ihr Talent reicht für zwei

Tanja Zhou aus Ratingen studiert sowohl Klavier als auch Geige und hat schon bedeutende Preise gewonnen — und das mit 14 Jahren.

Ratingen. Tanja Zhou sammelt Preise und Auszeichnungen wie andere Teenager Autogrammkarten ihrer Lieblingsstars. Als das musikalische Supertalent jetzt mit einer herausragenden Leistung einen ersten Preis mit Höchstpunktzahl beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ an der Geige gewann, durfte sie selbst ihr Autogramm schreiben — ins Goldene Buch der Stadt Ratingen. Und zwar exakt an ihrem 14. Geburtstag.

Die Liebe zur Musik ist der Tochter einer Taiwanesin und eines Chinesen mit deutschem Pass quasi in die Wiege gelegt worden: Mama Mei-Man ist Pianistin und Komponistin. „Tanja war immer schon sehr neugierig“, erinnern sich die Eltern an die Experimentierlust ihrer Tochter. Tanja selbst sagt, „ich hörte das Klavier und wollte auch gerne spielen“. Bald war ihr großes Talent herauszuhören. „Kinder sind enorm lernfähig“, sagt Vater Ping Zhou, und damit das Kind sich nicht langweilte, kam bald die Geige als zweites Instrument dazu. Anfangs haben Mutter und Tochter gemeinsam musiziert, „aber Tanja hat mich rasch überflügelt“, sagt Mutter Mei-Man.

Seit Jahren nimmt Tanja Klavierunterricht bei Catherine Vickers an der Musikhochschule Frankfurt, zugleich lernt sie bei Nicolai Mintchev Geige an der Folkwang-Universität der Künste in Essen — beides als Jungstudentin. Drei bis fünf Stunden täglich übt das Mädchen Geige und Klavier. Dennoch sei „Zeit für Freunde“ ebenso für Bücher. Zurzeit liegt „Lord of the Rings“ auf ihrem Nachttisch — im Original. Mit ihren Eltern spricht sie zu Hause übrigens Mandarin. „Das ist meine zweite Muttersprache.“

Das 14-jährige Ausnahmetalent ist nicht nur in Sachen Musik höchst begabt, sie ist auch eine erfolgreiche Schülerin. Bereits fünfjährig eingeschult, übersprang sie eine Klasse, so dass sie jetzt die Jahrgangsstufe 10 des Landfermann-Gymnasiums in Duisburg besucht — aus praktischen Gründen: Vater Ping Zhou ist an der Uni Essen/Duisburg Dozent und kann Tanja im Auto mitnehmen. Bei dem rappelvollen Terminplan ein unschätzbarer Vorteil.

Der große Traum der 14-Jährigen ist es, später beruflich Musikerin zu sein. „Aber ich habe auch andere Interessen“, sagt sie. Ein Medizinstudium könne sie sich gut vorstellen oder „’was mit Biologie und Physik“. Zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen zählt sie Tischtennis und Fußballspielen.

Ins Ehrenbuch der Stadt hat die Linkshänderin nun ihre Unterschrift gemalt und befindet sich als eine der Jüngsten in prominenter Gesellschaft mit Lokalmatadoren wie Hockey-Olympiasieger Matthias Witthaus und Politgrößen wie Jürgen Trittin (Grüne).

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