Ratingen Nachhaltige Projekte für Dörfer in Namibia

Ratingen. · Arbeits- und Lebensbedingungen in Afrika zu verbessern – das sind die Ziele des gemeinnützigen Vereins Ubuntu. Auch zwei Familien aus Lintorf engagieren sich ehrenamtlich für den Verein in Namibia.

 Die ehrenamtlichen Helfer übergaben auch Sanitäranlagen im Rahmen des Touristikprogramms.

Die ehrenamtlichen Helfer übergaben auch Sanitäranlagen im Rahmen des Touristikprogramms.

Foto: RP/Thiele/Jäger

Das Wort Ubuntu kommt aus der Bantusprache der Zulu und der Xhosa und bedeutet so viel wie „Ich bin, weil wir sind“, und steht für Menschlichkeit und Gemeinsinn. Und genau in diesem Sinne engagieren sich neben weiteren Mitgliedern aus Deutschland und Namibia die Eheleute Hansgeorg und Gudrun Thiele sowie Winfried und Johanna Jäger aus Lintorf für Ubuntu.

Der Verein ist eine gemeinnützige Organisation, die ohne großartige Bürokratie in Namibia durch unterschiedlichste Projekte dazu beiträgt, mittels Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern. Es handelt sich um eine private Initiative, die parallel zu staatlichen Entwicklungsprojekten läuft und bei denen vor allem die Nachhaltigkeit im Vordergrund steht. Mit den Projektaktivitäten sollen die Menschen in den afrikanischen Dörfern Mittel und Motivation erhalten, um ihre Kultur zu leben und zu bewahren.

„Während einer Namibia Reise lernten wir die Vereinsmitbegründerin Lily Tayler kennen. Sie erzählte uns unter anderem von den Notsituationen einzelner Gruppen in dem Land und ihrer ersten privaten Hilfeleistungen, insbesondere für das Volk der San, den Ureinwohnern im Süden Afrikas, die in fast ,urkommunistische Dorfgemeinschaften‘ als Jäger und Sammler zusammenleben. Armut, Arbeitslosigkeit, mangelnde Bildung und Gesundheitsversorgung sowie eine unzureichende Infrastruktur kennzeichnen ihre heutige Situation“, erzählte Hansgeorg Thiele. Begeistert von Taylers Engagement für diese Menschen traten die vier Lintorferer schon kurz nach Gründung von Ubuntu im Jahre 2013 ebenfalls dem Verein bei und unterstützten sie seither bei ihrer Arbeit. Besonders das Schicksal der San liegt ihnen am Herzen.

„Wir haben eine völlig neue Welt kennen gelernt und viel Neues erfahren. Wir denken jetzt ganz anders über die Lebensumstände in dem Land“, sagte Gudrun Thiele. Mindestens einmal jährlich fahren sie auf eigenen Kosten nach Namibia, um mit den Leuten vor Ort zu reden, die Fortschritte der Projekte zu begutachten und auch einmal selber Hand anzulegen.

„Aber auch von Deutschland aus gibt es einiges zu planen und organisieren. Anträge müssen gestellt und Berichte geschrieben werden, Spendengelder wollen gesammelt und verwaltet werden. Auch der Kontakt mit den lokalen Kooperationspartnern und den Dorfbewohnern muss gehalten werden. Denn alle Projekte werden von den Beteiligten aus den Dörfern intensiv mitbestimmt und auch verwaltet und betrieben, so dass die Ergebnisse von den San als ihre eigenen Aktivitäten betrachtet werden können, als wesentliche Voraussetzung für die Nachhaltigkeit“, berichtet Winfried Jäger. Das Engagement der beiden Ehepaare ist sehr arbeits- und zeitintensiv, lässt sich aber gut mit dem Familienleben vereinbaren. „Es bleibt immer noch reichlich Zeit für die Kinder und Enkel sowie für weitere Hobbies. Und die Reisen nach Namibia lassen sich gut mit dem jährlichen privaten Urlaub verbinden“, so Johanna Jäger.

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