Ratingen Schüler bereiten sich auf Klima-Demo vor

Ratingen. · Fleißig malen Schülerinnen und Schüler bunte Plakate im Jugendzentrum Lux, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Ab 11.30 Uhr wollen sie am Freitag streiken und durch die Innenstadt ziehen.

 Im Jugendzentrum Lux bemalten die Schüler ihre Plakate für die anstehende Demonstration.

Im Jugendzentrum Lux bemalten die Schüler ihre Plakate für die anstehende Demonstration.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Am morgigen Freitag, 20. September, demonstrieren ab 11.30 Uhr, Marktplatz, Schüler, Jugendliche und Erwachsene im Rahmen der Fridays for Future (FFF)-Klimaprotestes auf dem Marktplatz. Anschließend soll es durch die Stadt gehen. Jan-Niklas Niebisch, Delegierter FFF-Ratingen: „Am Freitag streiken in Ratingen und weltweit Schülerinnen und Schüler, Gewerkschaften, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusammen mit der Fridays-for-Future-Bewegung unter dem Motto „AlleFürsKlima“ für mehr Klimaschutz und einen radikalen Wandel in der Klimapolitik.“ Per Whatsapp-Gruppe spricht man sich ab. Bürgermeister Klaus Pesch ist auf dem Marktplatz dabei.

Bis zum 27. September soll
es Fokusdemos geben

 Lutz Beyering (71) und Luisa Zucali (11) singen "Denkt Ihr da oben...“ für die Fridays for Futures-Bewegung.

Lutz Beyering (71) und Luisa Zucali (11) singen "Denkt Ihr da oben...“ für die Fridays for Futures-Bewegung.

Foto: RP/Beyering

In mehr als 400 Städten gehen in dieser Woche nach Angaben der Veranstalter hunderttausende junge und alte Menschen in Deutschland auf die Straße, „um gegen die ignorante und unverantwortliche Umwelt- und Klimaschutzpolitik regierender Parteien zu protestieren“. Nach dem internationalen Auftakt am Freitag, 20. September, werde es bis zum 27. September mit der ‚WeekforClimate’ Fokusdemos zu verschiedenen Themen geben.

 „Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Klimakrise zu spüren bekommt und die letzte, die noch handeln kann. Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, sind die Schäden, die wir unserem Planten zufügen, unumkehrbar“, sagt Jan Niklas Niebisch, Schüler in Ratingen.

Anlass ist die in New York stattfindende UN-Klimakonferenz, auf welcher grundlegende Beschlüsse in Sachen Klimaschutz für die nächsten Jahre festgelegt und besprochen werden sollen sowie die Veröffentlichung des Maßnahmenkataloges für Klimaschutz der Bundesregierung.

Die Bewegung „Fridays for Future“ folgt dem Beispiel Greta Thunbergs. In Deutschland streiken seit mehr als neun Monaten viele tausend junge Menschen. Es gibt über 500 Ortsgruppen. In ihrem im Frühjahr veröffentlichten Forderungspapier beruft sich die Bewegung auf das 1,5-Grad-Ziel und fordert unter anderem den Kohleausstieg bis 2030 sowie Nettonull bis 2035.

„Die Klimakrise zu bewältigen ist keine Aufgabe für eine einzelne Generation. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. Deshalb rufen wir alle dazu auf, sich unserem Streik anzuschließen. Die Politik muss endlich handeln“, so Niebisch.

Unterstützung kommt von örtlichen Gruppen und Parteien wie SPD, Grüne, Agenda 21, Amnesty International, ADFC, Baha’i Gemeinde Ratingen, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), evangelische Kirchengemeinde Ratingen, Frauen gegen den Hunger, Friedensinitiative Lintorf, Netzwerk Ratingen nachhaltig, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Ratinger Verkehrsform.

Auch Erwachsene sind zur Teilnahme aufgefordert. Von den Grünen heißt es: „Eine neue Aufbruchsstimmung ist festzustellen. Doch die Jugendlichen spüren, dass sie es allein nicht schaffen können.“

Demo wird von Musikern
aus Ratingen unterstützt

Die Musik kommt übrigens aus Ratingen: Lutz Beyering (71, „Long Toni“) und Ex-Kinderkarnevalsprinzessin Luisa Zucali (11), Schülerin des Koper-
nikus-Gymnasiums, haben „Hey you up there“ und die deutsche Version „Denkt Ihr da oben“ bei Youtube eingestellt. „Die zentrale Botschaft wird auf die Melodie des Soldaten-Liedes aus ,Der Zarewitsch’ von Franz Lehar gesungen, die ich als Komponist und Produzent verwenden durfte“, so Beyering. Die FFF-Zentrale in Stockholm sei ganz begeistert und wolle die Songs weltweit einsetzen. Verkehrsteilnehmer sollten die Innenstadt meiden, rät die Polizei. Infos gibt es im Netz.

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