Jugend Dirt-Bike-Strecke auf Spielplatz geplant

Ratingen. · Der Bezirksausschuss schickt den Antrag des Jugendrates weiter zum Rat.

 Theo Cordes (l.) und Benedikt Dörkes vom Jugendrat mit einem Plan der Dirt-Bike-Strecke im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt.

Theo Cordes (l.) und Benedikt Dörkes vom Jugendrat mit einem Plan der Dirt-Bike-Strecke im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt.

Foto: RP/Joachim Preuss

Nur ein Hauptthema stand auf dre Tagesordnung der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Hösel/Eggerscheidt. Dafür gab es genau 15 höchst interessierte und informierte Zuschauer: Mitglieder des Jugendrates und Dirt-Biker verfolgten aufmerksam die Diskussion um den geplanten Parcours auf dem Jugendspielplatz Fernholz/An der Burg. Es gab viele Fragen der Mitglieder, bei der CDU schien man mühsam Argumente gegen die Anlage gesucht zu haben, doch gaben letztlich wie erwartet alle Politiker überzeugt grünes Licht für den Parcours. Der dürfte einzigartig in weitem Umkreis sein. Für dessen Anlage solle lehmhaltiger Aushub vom benachbarten Regenrückhaltenbecken genommen werden soll — das spart Kosten für den Abtransport.

Es gab Probleme mit
wilden Strecken in Wäldern

Wie berichtet, gab es vor etwa eineinhalb Jahren Probleme mit „wilden“ Strecken in Wäldern. In vielen Städten hat sich seit etwa zehn Jahren eine Dirt-Bike-Szene entwickelt, die ständig auf der Suche nach freigegebenen und selbst modellierbaren Strecken ist. Michael Hansmeier vom Jugendamt berichtete, wie man auf die Sportler zugegangen sei und sie via Jugendzentrum Hösel (JUZ) in die Planungen eingebunden habe. Sie begeisterten auch den Jugendrat und Verwaltung und brachten so ihre Wünsche als Vorlage in die Gremien. Der Verwaltung nimmt der Bau der Anlage den teuren Abtransport fürs den Aushub vom Regenbecken ab. Die Anlage wird etwa 100 000 Euro kosten. Die Spunghügel und Schikanen werden die Aktiven wie üblich selbst mit der Schippe in Stand halten, nur die Pflege des Grüns inmitten der Strecke wird die Stadt weiterhin aufkommen.

So wurde auch von Stefans Heins CDU) die Frage der Folgekosten gestellt. Da nur das Grün weiterhin gepflegt werden muss, scheint das nicht eher unerheblich zu sein, doch Hansmeier will sich in der Stadt Lingen erkundigen, deren Anlage man im Vorfeld auch besichtigt hatte. Die Frage nach alternativen Standort war schnell geklärt: Im Vorfeld sei am Grüne See in West, an der Fritz-Windisch-Straße in Lintrof und in Breitscheid gesucht worde, doch ohne Ergebnis: 3000 Quadratmeter in abschüssigem Gelände waren nicht dabei, so die Verwaltung. Für die Anlage wird auch ein Brunnen gebohrt, um den Aktiven das gestalten der Anlage zu ermöglichen.

In einer Sitzungsunterbrechung wurde den Jugendlichen die Gelegenheit gegeben, ein wenig für ihren „coolen“ und vor allen Dingen leisen Sport zu werben. Ganz junge Athleten seien dabei, aber auch Rentner. Alle eint, dass es sie selbst regelmäßig zum Spaten greifen müssen, um die Lehmsrecke mit Hügeln, Rampen und Kurven in Schuss zu halten. In einer solchen Anlagen hätten die Anfänger die Chancen, von den erfahrenen Kollegen zu lernen. Aber legale Anlagen gebe es „nur eine Handvoll“ im Lande.

Ebenso wie Robert Ellenbeck (BU) wollte Heins aber wegen der Dirt-Bike-Strecke nicht den Ausbau des Bolzplatzes Berliner Straße in West um ein Jahr hinausschieben. Das sahen auch die übrigen Mitglieder so, und dieser Punkt wurde herausgenommen. Hansmeier berichtete, dass sich die Situation in West deutlich entspannt habe, unter anderem durch die große Freizeitanlage am Ratinger Eisstadion.

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