Ratingen Krankenhäuser arbeiten zusammen

Ratingen. · Fachkundige Pflege entlastet Angehörige bei der Patientenbetreuung, die nach Operationen aus dem Krankenhaus entlassen werden.

 Gina Kuypers, Frank Görgen (Familiale Pflege, Fliedner Krankenhaus), Elke Baarspul, Claudia Sehl (Sozialdienst, Sankt Marien Krankenhaus, v.l.) arbeiten bei der Famillialen Pflege zusammen. 

Gina Kuypers, Frank Görgen (Familiale Pflege, Fliedner Krankenhaus), Elke Baarspul, Claudia Sehl (Sozialdienst, Sankt Marien Krankenhaus, v.l.) arbeiten bei der Famillialen Pflege zusammen. 

Foto: St. Marien Krankenhaus

(Red) Ab sofort arbeiten Fliedner Krankenhaus und St. Marien Krankenhaus im Bereich der Familialen Pflege zusammen. „Das wird ein großer Gewinn für unsere Patienten und vor allem die Angehörigen“, ist sich Elke Baarspul aus dem Sankt Marien Krankenhaussozialdienst sicher. In den zurückliegenden Wochen habe man vor allem an Prozessen und Absprachen gefeilt, damit zum Start im September alles glatt läuft. Bedeutet im Klartext, das Team der jeweiligen Station informiert den hausinternen Sozialdienst über Neuaufnahmen, Elke Baarspul oder ihre Kollegin Claudia Sehl suchen die Angehörigen noch im Krankenhaus auf und informieren in einem Erstgespräch über die möglichen Hilfen durch die Familiale Pflege.

Sind erste Fragen geklärt, übernimmt Frank Görgen vom Team der Familialen Pflege des Fliedner Krankenhauses: „Wir schauen dann gemeinsam mit den Angehörigen, was zuhause benötigt wird.“ In einem ersten Schritt geht es um das Bestellen von medizinischen Hilfs- und Pflegeprodukten, die Beratung von Angehörigen zu Pflegeleistungen, vor allem aber um das Verteilen von Aufgaben. „Viele pflegende Angehörige verheimlichen aus falsch empfundenem Stolz oder Scham die Überforderung.“ Daher seien Entlastungsmöglichkeiten, welche den Angehörigen Zeit für sich geben, schon frühzeitig zu organisieren, etwa durch ein Netzwerk aus mobilen Pflegediensten, ­Familie und Freunden.

Angehörige tauschen sich kostenlos bei dem Angebot aus

Früher war die Begleitung durch die Familiale Pflege auf bis zu sechs Wochen nach dem Aufenthalt begrenzt, mittlerweile ist diese Grenze aufgrund des Erfolgs des Angebots gefallen. Außerdem bleibt sie kostenfrei. Das Konzept sieht nicht nur die Betreuung vor Ort und die Schulung in Pflegesituationen vor. „Als Versorger im psychischen Bereich ist uns auch der Austausch und das gegenseitige Mutmachen wichtig“, sagt Görgen. Zu einem wechselnden Thema kommen regelmäßig Angehörige zusammen, erfahren Neues und tauschen sich über die häusliche Pflegesituation aus. „Die Nachsorge unserer Patienten liegt uns sehr am Herzen“, sagt Elke Baarspul. Sie weiß, dass ein Krankenhausaufenthalt vor allem gedanklich nicht mit dem Verlassen des Hauses endet. Daher herrsche auch eine gewisse Pionierstimmung, da eine Kooperation zwischen einem somatischen Haus und einem der psychiatrischen Versorgung nicht alltäglich ist. Elke Baarspul bringt den Gewinn für Patienten und Angehörige auf den Punkt: „Die ganzheitliche Betrachtung des Menschen bildet die Basis unserer täglichen Arbeit und wird durch die Kooperation beider Häuser vervollständigt.“

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