Ratingen Ehrenamtliche Helfer stellen sich vor

Ratingen. · Erhard Raßloff und sein Team dachten nicht daran, die große Spätsommer-Präsentation einfach ausfallen zu lassen. Seine Erfahrung: Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, entdecken viele ihr Herz für Ehrenämter. Das bewahrheitete sich an den Ständen aufs Neue.

 Sie gestalten „Ratinger Steine“ für den guten Zweck: Die kreativen Mitglieder der Gruppe unterstützen krebskranke Kinder.

Sie gestalten „Ratinger Steine“ für den guten Zweck: Die kreativen Mitglieder der Gruppe unterstützen krebskranke Kinder.

Foto: Achim Blazy (abz)

Auf dem Kirchplatz von St. Peter und Paul tummeln sich schon kurz nach der Eröffnung der Ehrenamtsmeile viele Besucher. Der Spätsommertag hat das 15-jährige Bestehen der Ehrenamtsmeile mit milden Sonnenstrahlen gesegnet. Dabei war die Organisation der Veranstaltung eine Herausforderung. „Wir wollten es nicht einfach durchziehen“, sagt Erhard Raßloff, der die Ehrenamtsmeile bereits seit der Premiere 2006 organisiert.

 Am Stand der Hospizbewegung informierten Leiterin Judith Kohlstruck (Mitte) und Beate Krüger sowie Gina Kuypers von der Demenzinitiative (r.).

Am Stand der Hospizbewegung informierten Leiterin Judith Kohlstruck (Mitte) und Beate Krüger sowie Gina Kuypers von der Demenzinitiative (r.).

Foto: Achim Blazy (abz)

„Wir haben ein Hygienekonzept erstellt. Vier Ordner sind hier, die darauf achten, dass es eingehalten wird.“ Denn der Verein „Miteinander. Freiwilligenbörse Ratingen“, der für die Veranstaltung verantwortlich ist, erwartet viele Besucher. Natürlich beeinflusst die Coronakrise auch das Ehrenamt – glücklicherweise nicht negativ, wie Raßloff berichtet: „Jede Krise, ob nun die Flüchtlingskrise oder die Corona-Krise, bringt viele Engagierte mit sich, die ihr Herz für das Ehrenamt entdecken und die in Notsituationen zur Freiwilligenbörse kommen und ihre Hilfe anbieten.“ Auch die Vorsitzende Dorit Schäfer sagt: „Als es mit Corona anfing, haben sich viele junge Leute gemeldet.“

Und noch immer kommen Freiwillige, die helfen möchten. Bei der Ehrenamtsmeile konnten sie sich nicht nur über die Vielfalt des Ehrenamts in Ratingen informieren, sondern auch die Arbeit der einzelnen Vereine und Organisationen kennenlernen. 23 Aussteller waren an 18 Ständen vertreten. „Wir haben erreicht, dass man zusammenarbeitet“, sagt Raßloff. Zum allerersten Mal dabei war die Gruppe „Ratinger Steine“, die Steine bemalt, um sie im öffentlichen Raum auszulegen. Für die Ehrenamtsmeile haben besonders aktive 20 Mitglieder der Gruppe rund 500 Steine bemalt, die sie gegen eine Spende für den Verein „Gänseblümchen-NRW“ gerne abgaben. „Wir haben uns nochmal richtig ins Zeug gelegt für die Ehrenamtsmeile“, verrät Monika von „Ratinger Steine“. „Wir wollen damit krebskranke Kinder unterstützen.“

Die „Hospizbewegung Ratingen“ begleitet Kranke und Sterbende und unterstützt auch bei der Trauerarbeit. „Wir betreuen sterbende Menschen ehrenamtlich zuhause, in den Senioreneinrichtungen und im palliativen Bereich“, erklärt Beate Krüger. Um als Sterbebegleiter tätig werden zu können, braucht es eine sechsmonatige Schulung. „Die nächste wollen wir im nächsten Jahr anbieten“, sagt Judith Kohlstruck, „wenn es Corona zulässt.“ Mehr als 70 Ehrenamtliche sind in Ratingen bereits als Sterbebegleiter tätig.

Was die Freiwilligenbörse derzeit am meisten sucht, sind Lernpaten oder Menschen, die sich mit Zugewanderten unterhalten, damit sie die deutsche Sprache besser lernen können. „Außerdem Leute, die Zeit mit älteren Menschen verbringen, die nicht so viel rauskommen“, sagt Dorit Schäfer.

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