Ratingen „Singender Wirt“ für Engagement geehrt

Ratingen. · Heinz Hülshoff engagiert sich vielfältig in der Dumeklemmerstadt – vor allem im Brauchtum. Nun ist er für seine Verdienste mit der Dumeklemmer-Plakette ausgezeichnet worden.

 Heinz Hülshoff setzt sich für das Ratinger Brauchtum ein. Er wird oftmals als „singender Wirt“ bezeichnet.

Heinz Hülshoff setzt sich für das Ratinger Brauchtum ein. Er wird oftmals als „singender Wirt“ bezeichnet.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wer im Brauchtum die höheren Weihen erreicht hat, der kommt zu besonderen Anlässen nicht leger und mit dem Tretroller. Also: Der Trimbornsaal samt Balkon war genauso voll besetzt wie die Schulhöfe rings um die Musikschule. Und schick waren die Brauchtumshüter allemal. Es ging allerdings auch um die Ehrung eines ihrer seit Jahren Liebsten. Heinz Hülshoff sollte mit der Dumeklemmer-Plakette der Jonges für seine unermüdlichen Verdienste um das Ratinger Brauchtum und damit um Ratingen ausgezeichnet werden.

Er wird als „singender Wirt“ bezeichnet – wie man es schon vor Jahrzehnten im Fernsehen hatte. Gemeinsam mit Jürgen Hilger hat Heinz Hülshoff viele eingängige Karnevals- und Brauchtumslieder komponiert und getextet, die den „singenden Wirt“ weit über die Grenzen Ratingens hinaus bekannt gemacht haben.

Die Ratinger kennen
seine Lieder und lieben sie

Nun ist er keiner, der mit Bläck Fööss, mit nackten Füßen, auf die Bühne kommt, sondern in Köbes-Montur oder, auf dem Karnevalszug, im weißen Dinner-Jackett. Und das nicht nur zur Winterszeit – wenn die Karnevalisten zugange sind – sondern auch das ganze Jahr über. Die Ratinger kennen seine Lieder, sie lieben sie und schmettern sie auch mit. Wenngleich beliebtes kölsches Liedgut in Ratingen durchaus bekannt ist. Außer den Auftritten, die dem wie auch immer gearteten Brauchtum gewidmet sind, engagiert sich Hülshoff auch karitativ. Das war nicht nebensächlich für die Findungskommission, die ihn diesmal zum Preisträger der Plakette erkoren hat. Die Auszeichnung wird seit 1986 verliehen. Ihr erster Träger war Karl Hoberg, Vater des letzten Baas, der mit ein paar Getreuen die Jonges nach dem Krieg gegründet hat.

Zu den ehrenvollen Ratingern, die inzwischen folgten, gehören unter anderem Dr. Richard Baumann, der Lintorfer Heimatfreund Manfred Buer, der ehemalige Stadtbrandmeister Helmut Gansen sowie Rektor Otto Samans und Prälat Heinrich Roth. Hoch anzuerkennen ist zudem, dass die Jonges auch Einrichtungen wie die Hospizbewegung, das Technischen Hilfswerk (THW) die Tafel und den Kinderschutzbund mit ihrer Ehrung bedacht haben. Und nun kam der 30. Preisträger, ein Sänger und Urgestein im Brauchtum.

Zu Ehrungen wie dieser gehört natürlich auch ein Programm. Hier gab es Gesang vom Kinderchor der Musikschule unter Edwin Pröm – sowie manche freundliche Sätze; einmal gespendet von Edgar Dullni, dem Jonges-Baas, und dann auch vom Laudator, dem Schützenchef Gero Keusen. Keusen ergriff das Wort und nutzte die Zeit auch, um neben Heinz Hülshoff auch seinen Sebastianern viele liebe Worte zu
widmen.

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