ÖPNV in Ratingen Wie weit ist die Haltestellenoffensive gekommen?

Ratingen · Man will die Nutzung des ÖPNV attraktiver machen und deshalb das Rad als Verkehrsmittel stärker in die Planungen einbeziehen.

Die Bushaltestelle Eggerscheidt im gleichnamigen Stadtteil sollte nach Meinung der CDU Abstellmöglichkeiten für Fahrräder erhalten.

Die Bushaltestelle Eggerscheidt im gleichnamigen Stadtteil sollte nach Meinung der CDU Abstellmöglichkeiten für Fahrräder erhalten.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Man möchte deutlich aufs Tempo drücken. Um die Klimaziele zu erreichen und die Mobilitätswende voranzutreiben, muss die Nutzung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) nachhaltig verstärkt werden. Hintergrund: Nicht alle wohnen nahe einer gut frequentierten Haltestelle, was den ÖPNV oft weniger attraktiv macht. Die CDU-Fraktion im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt möchte die Erreichbarkeit mit dem Rad verbessern.

Wer Bus oder Stadtbahn nutzt, beginnt und beendet jede Fahrt an einer Haltestelle. Diese sind in Ratingen nicht überall gleich gut ausgestattet. „Viele Haltestellen bieten keinen Wetterschutz, auch Sitzbänke gibt es nicht überall, und auch die Barrierefreiheit lässt vielerorts zu wünschen übrig“, befindet Peter Thomas, CDU-Kreistagsmitglied und sachkundiger Bürger im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt. „Dazu kommt jedoch, dass nicht jeder eine Haltestelle vor der Tür hat“, so Thomas.

Diese Umstände sind lange bekannt. Daher haben die Christdemokraten im Herbst des vergangenen Jahres gemeinsam mit der SPD eine große Haltestellenoffensive beantragt. Tenor damals: mehr Wetterschutz und Sitzmöglichkeiten, durchgehende Barrierefreiheit und digitale Abfahrtsanzeiger (dynamische Fahrgastinformation, DFI) sowie Fahrradständer an geeigneten Haltestellen. Die beiden Parteien beantragten damals, dass die Verwaltung einen Umsetzungsweg im ersten Halbjahr 2023 aufzeigen möge.

CDU fordert Fahrradständer
an geeigneten Haltestellen

Die CDU-Fraktion im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt fragt nun einen ersten Sachstand an und möchte zudem noch einen Vorschlag an die Verwaltung herantragen: „Besonders in Stadtteilen wie Hösel und Eggerscheidt bewegen sich die Linien entlang von Hauptstraßen, an denen die Menschen aber häufig nicht wohnen. Die Haltestellen sind daher nicht für alle gut zu erreichen“, erklärt Michael Droste, CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Bezirksausschusses. „Wir möchten daher den Nutzen von Fahrradabstellanlagen an Haltestellen unterstreichen, da sie den Einzugsbereich und die Erreichbarkeit deutlich verbessern und gleichzeitig ein sicheres Abstellen der oft hochwertigen Räder ermöglichen“, ergänzt Droste.

Tatjana Pfotenhauer, CDU-Ratsfrau für Eggerscheidt und Teile von Hösel nennt zwei Beispiele aus Sicht von Eggerscheidt: „Die Haltestelle ‚Eggerscheidt‘ liegt dezentral außerhalb des Dorfes. Hier würden sichere Bügel den Einzug deutlich vergrößern. Wer aus Eggerscheidt oder den östlichen Teilen Hösels nach Heiligenhaus oder Velbert muss, muss am ‚Bergbusch‘ umsteigen, was wegen der teilweise geringen Taktung nicht immer zeitlich sinnvoll ist. Könnte man allerdings mit dem Rad zum Bergbusch fahren und es dort sicher abstellen, würden sich zahlreiche Wege mit dem ÖPNV plötzlich lohnen und konkurrenzfähig zum Pkw sein“.

Die CDU-Fraktion möchte daher den Nutzen von Fahrradbügeln- und Boxen im Bezirksausschuss betonen und die Verwaltung bitten, geeignete Haltestellen im Konzept zu berücksichtigen. „Wir wissen, dass das Haltestellenkonzept längerfristig angelegt ist. Wichtig ist daher, dass alle Aspekte bedacht werden und Ratingen am Ende auf ein wettergeschütztes, barrierefreies und gut mit dem Rad erreichbares Haltestellennetz blicken kann“, so Droste, Thomas und Pfotenhauer abschließend.

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