Rätselspaß in Cromford Mantikor braucht die Hilfe der Kinder

Ratingen · Das Industriemuseum Cromford hat sich für die aktuelle Sonderausstellung einen besonderen Zugang für Kinder überlegt. Die können mit einem Tablet Aufgaben lösen und einen Schatz bergen. Das ist spannend. 

 Museumsmitarbeiter Karl Philipp Gröne hat die neue Rätsel-App rund um Mantikor extra für die Sonderausstellung entwickelt.

Museumsmitarbeiter Karl Philipp Gröne hat die neue Rätsel-App rund um Mantikor extra für die Sonderausstellung entwickelt.

Foto: Achim Blazy (abz)

Seit Anfang des Jahres können Kinder ab acht Jahren in Begleitung die Sonderausstellung im LVR-Museum Textilfabrik Cromford auf eine spielerische Weise erleben. Mit Hilfe eines Tablets geht es gemeinsam mit dem Fabelwesen Mantikor auf eine ganz besondere Reise.

„Der Mantikor ist ein Fabelwesen aus der Antike“, erklärt Museumsleiterin Claudia Gottfried, „das sich aus verschiedenen Wesen zusammensetzt.“ Deshalb schien es für dieses Rätselspiel perfekt zu passen.

Die ältesten Vorkommen des Mantikor stammen aus persischen Sagen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Der Mantikor setzt sich aus Löwe, Drache oder Skorpion zusammen, wobei er auch menschliche Attribute besitzt, nämlich die Ohren. Außerdem kann er sprechen.

Die Rätsel-App hat ein Mitarbeiter des Museums entwickelt. Er hat die verschiedenen Rätsel mit der Geschichte des Mantikor verwoben, der nach einem langen Schlaf aufwacht und feststellt, dass sich die Welt sehr verändert hat. Also ruft er den Rat der Tiere zu Hilfe, damit sie ihm erzählen, was passiert ist, seit er sich schlafen gelegt hat.

„Die Tiere erzählen, was ihnen in der Zeit für Leid widerfahren ist“, verrät Claudia Gottfried. Schließlich hat die Sonderausstellung mit dem Titel „Modische Raubzüge. Von Luxus, Lust und Leid. 1800 – heute“ genau dieses Thema im Fokus. Trotz des eher schweren Themas wurde die Rätsel-App so gestaltet, dass es den Kindern Freude macht, die Reise mit dem Mantikor zu erleben.

„Es geht auch darum, was man ändern kann“, erklärt Claudia Gottfried. „Die Kinder bekommen Verantwortung übertragen.“ Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen – auf spielerische Weise. So dürfen die Kinder zahlreiche Rätsel lösen.

Da gilt es, ein Puzzle zusammenzusetzen oder Wassertiere zu zählen. „Die Rätsel sind in das jeweilige Tier eingebettet“, sagt die Museumsleiterin. Denn alle Tiere sind in der zweiten Etage auch tatsächlich anwesend, sitzen auf ihren Podesten auf Augenhöhe der Besucher. „So kann man sich den Rat der Tiere gut vorstellen“, sagt Gottfried.

Durch die Tiere, die die Besucher zu beobachten scheinen, kann eine Identifikation stattfinden, die eine emotionale Nähe zu den Geschöpfen schafft, und ganz ohne erhobenen Zeigefinger die selbstverständliche Nutzung von Pelzen hinterfragt. „Es geht darum, die Würde der Tiere in den Vordergrund zu stellen“, sagt Gottfried.

Und natürlich gibt es bei der Rätsel-Tour mit dem Mantikor auch etwas zu gewinnen. „Wer die Rätsel löst, erhält Zahlen, die sich zu einem Code zusammensetzen, mit dem am Ende die Schatztruhe geöffnet werden kann.“ Und da wartet eine kleine Belohnung auf jeden Teilnehmer.

Um die Reise mit dem Mantikor anzutreten, können an der Museumskasse kostenlos Tablets mit der Rätsel-App ausgeliehen werden. Die Spielzeit beträgt ungefähr 40 Minuten.

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