Politiker stellen sich Schülerfragen
Die Jugendlichen in der Stadthalle fühlten den sechs Bundestagskandidaten auf den Zahn. Es gab viel Applaus, aber auch einige Buh-Rufe.
Ratingen. Den Kandidaten auf den Zahn fühlen und sie mit der ein oder anderen Frage aus der Fassung bringen: Das war das Ziel des großen Schlagabtausches gestern vormittag in der Stadthalle. Die Erwartungen kurz vor Beginn waren groß. „Ich bin gespannt, wie die Kandidaten sich präsentieren und ob sie das Publikum auch wirklich einbeziehen“, sagte Laura Sophie Dittes, Schülerin in der Q2 am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium.
Per Whatsapp schickten die Schüler über 300 Fragen live während des Polit-Battles an den Jugendrat, der dann eine Auswahl dieser Fragen an die Politiker weitergab. Die Parteien wurden durch Peter Beyer (CDU), Kerstin Griese (SPD), Ophelia Nick (Bündnis 90/Die Grünen), Rainer Köster (Die Linke), Anna-Tina Pannes (FDP) und Bernd Ulrich (AfD) vertreten. Viele Fragen kamen aus dem Bereich Bildung. Wie wollen die Kandidaten die Chancengleichheit in der Schulbildung gewährleisten? Kerstin Griese sagte dazu: „Wir müssen mehr investieren, um eine gebührenfreie Bildung zu garantieren.“ Auch den Numerus Clausus an den Universitäten kritisierten die Kandidaten einstimmig. Hier sprachen sich alle für sehr individuelle Verfahren und Auswahlgespräche aus. Diese Ansätze fanden bei den Schülern großen Zuspruch.
Zwei andere Themen sorgten für geteilte Meinungen im Publikum: die Ehe und die Adoption für alle sowie die Legalisierung von Cannabis. Hier musste sich Peter Beyer einigen Buh-Bufen stellen. Er sagte: „Männer und Frauen können sich gemeinsam fortpflanzen, deshalb denke ich, dass die Ehe für Mann und Frau bestimmt ist.“ Ebenso sprach er sich gegen die Legalisierung von Cannabis aus.