NRW Grüne mahnen Verkehrsgefahr an

Ratingen · Im Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid am 28. Oktober wollen die Grünen wichtige Punkte ansprechen. Es geht unter anderem um Querungshilfen und einen maroden Radweg an der Kalkumer Straße zwischen Lintorf und Angermund.

 Wer an dieser Stelle die Mülheimer Straße auf dem Weg zum Restaurant Jat Jük (rechts) überqueren will, der muss höllisch aufpassen.

Wer an dieser Stelle die Mülheimer Straße auf dem Weg zum Restaurant Jat Jük (rechts) überqueren will, der muss höllisch aufpassen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Die Grünen drücken mit Blick auf mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger aufs Tempo. Und so werden sie im nächsten Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid am Donnerstag, 28. Oktober, vor allem diese Frage stellen: Welche Ergebnisse wurden erzielt? „Die Fraktionen hatten sich für Querungshilfen an der Mülheimer und an der Krummenweger Straße ausgesprochen“, betont Edeltraud Bell, grünes Ratsmitglied und Sprecherin im Bezirksausschuss. „Im Sommer sollten laut Auskunft der Verwaltung Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW auch zu diesem Thema geführt werden,“ erläutert Bell.

Es geht konkret um mehr Sicherheit für Fußgänger am Wanderparkplatz „Am trockenen Stiefel“, am Restaurant Jat Jük, „Am Kiefernhain“ (kreuzender Radweg), „An der Grenze“ (Bushaltestelle) und „An den Hanten“ (Wanderparkplatz, Zugang zum Wald). Außerdem sollte auf Anregung der grünen Fraktion der Bau eines südlichen Radwegs an der Krummenweger Straße bei Straßen.NRW angesprochen werden.

Auch an der Kalkumer Straße
soll der Radweg saniert werden

„Darüber hinaus setzen wir uns für die Sanierung des Radwegs entlang der L 139, Kalkumer Straße, ein“, ergänzt Isabella Kappner, grüne Ratsfrau aus Lintorf. Den Radweg entlang der Kalkumer Straße von Lintorf nach Angermund sehen die Grünen in einem unzumutbaren Zustand. Durch Wurzeln wölbt sich der Radweg an vielen Stellen, sodass eine Holperstrecke entstanden ist, die nicht dem Qualitätsstandard eines komfortablen und sicheren Radwegs entspricht. An einigen Stellen wurden Reparaturen durchgeführt, aber dieses Flickwerk sei nicht zufriedenstellend. Auch wird der Radweg ab der Einmündung Kalkstraße durch den Wald geführt, was die soziale Kontrolle erschwert und von vielen Bürgern bei Dunkelheit als Angstraum empfunden wird. Dieser Radweg werde nicht nur zu Freizeitzwecken genutzt, sondern sei vor allem im Berufsverkehr die direkte Anbindung an den Nachbarort Angermund und den dortigen S-Bahnhaltepunkt.

„Wenn wir eine Verkehrswende möchten, müssen wir auch die Infrastruktur dafür schaffen,“ unterstreicht Kappner. „Daher sehen wir eine hohe Priorität, diesen Radweg zu sanieren. So beantragen wir, dass die Stadt Ratingen diesbezüglich Gespräche mit Straßen.NRW aufnimmt,“ fordert Bell, „wir möchten erreichen, dass die Stadt im Sinne einer schnelleren Umsetzung der Radwegsanierung in Vorleistung geht, analog zu der jetzt beginnenden Sanierung des Radwegs an der L 239, Fritz-Bauer-Straße.“

Wie bereits berichtet, wird die Stadt den westlichen Radweg entlang der Fritz-Bauer-Straße zwischen Lintorf und Ratingen Mitte sanieren. Nachdem der Bau- und Vergabeausschuss die Tiefbauarbeiten in seiner Sitzung am 7. Oktober vergeben hat, sollen bereits Ende Oktober oder Anfang November die Arbeiten beginnen. Bis zum Frühjahr wird dann nicht nur die extrem schadhafte Fahrbahn zwischen Jägerhof-Brücke und Lintorf erneuert, sondern auch erstmals eine Beleuchtung installiert.

Die Besonderheit dieser Maßnahme besteht darin, dass sie von der Stadt Ratingen durchgeführt wird, obwohl die L 239 sich im gesamten betroffenen Abschnitt in der Straßenbaulast des Landes befindet. Wegen der knappen Kapazitäten beim Landesbetrieb Straßen.NRW war jedoch mit einer baldigen Sanierung des Radwegs nicht zu rechnen, obwohl sich die Fahrbahnoberfläche auf dem betroffenen Abschnitt in einem sehr schlechten Zustand befindet. Daher folgte der Fachausschuss einem Vorschlag der Verwaltung, hier selbst in Vertretung des Landesbetriebs tätig zu werden. Ein weiterer Grund für diese ungewöhnliche Vorgehensweise ist die große Bedeutung dieser Strecke für den Radverkehr in Ratingen. Wegen seiner Siedlungsstruktur gibt es auf Ratinger Stadtgebiet zahlreiche Radwege an Landes- oder Kreisstraßen, die dann außerhalb der Siedlungsgebiete auch durch den Landesbetrieb oder die Kreisverwaltung unterhalten werden müssen. Auf solchen Strecken kann die Stadt Ratingen allenfalls indirekt Einfluss auf den Zustand der Wege nehmen.

An der Fritz-Bauer-Straße bot sich die Gelegenheit, eine der wichtigsten Verbindungen zwischen zwei Ortsteilen in Ratingen nicht nur mit einer radelfreundlichen Asphaltdecke zu versehen, sondern sie auch zu beleuchten und damit die Verkehrssicherheit deutlich zu erhöhen. Auf dem Teilstück zwischen Jägerhofbrücke und Lintorf, das jetzt saniert wird, werden die Tiefbauer gleich die Verkabelung für die Leuchten vorbereiten, auf dem Abschnitt zwischen Brücke und Ratingen Mitte kommen Solarleuchten zum Einsatz. Dort ist die Asphaltoberfläche in einem guten Zustand und muss nicht saniert werden.

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