Ratingen Platane kommt auf den Prüfstand

Ratingen. · Die Standsicherheit des Baums an der Wallstraße wird um 11 Uhr überprüft und geht mit Verkehrsbehinderungen einher.

 Die Platane steht an der Wallstraße in Ratingen. Wegen des Zugversuchs können Autofahrer nicht von der Grabenstraße und der Düsseldorfer Straße in die Wallstraße abfahren.

Die Platane steht an der Wallstraße in Ratingen. Wegen des Zugversuchs können Autofahrer nicht von der Grabenstraße und der Düsseldorfer Straße in die Wallstraße abfahren.

Foto: Ja/Blazy, Achim (abz)

Diese Maßnahme wird man mit Spannung beobachten. Die Wallstraße muss am heutigen Montag, 10. Februar, für ein paar Minuten gesperrt werden, um die Platane am ehemaligen Hertie-Haus auf ihre Stand­sicherheit testen zu können.

Der Baum stand eigentlich von vornherein zu nah an dem inzwischen abgerissenen Gebäude. Dadurch hatte sich die Krone im Laufe der Jahre zur Straßenmitte hin geneigt. Um die Platane dennoch auch während der Bauarbeiten erhalten zu können, hatte ein Baumsachverständiger den kräftigen Rückschnitt der Krone empfohlen. Dies erfolgte vor knapp einem Jahr.

Wind-Ersatzlast soll mit
einem Seil simuliert werden

Nun soll geprüft werden, ob die bisherigen Bauarbeiten mit den damit verbundenen Eingriffen ins Wurzelwerk die Standsicherheit der Platane gefährdet haben. Dafür wird ein so genannter Zugversuch durchgeführt, bei dem mit einem Seil eine geringe und für den Baum unschädliche Wind-Ersatzlast simuliert wird. Dann wird untersucht, wie diese Windlast die Tragfähigkeit des Stamms und die Verankerungskraft des Baums im Boden beeinflusst.

Der Zugversuch findet um 11 Uhr statt und dauert rund eine Viertelstunde. Hinweis: So lange kann man nicht von der Grabenstraße und der Düsseldorfer Straße in die Wall-
straße fahren.

Rückblende: Im Zusammenhang mit dem Rückbau des Hertie-Hauses hat der Projektentwickler, die Tecklenburg Projektentwicklungs GmbH, die Platane untersuchen lassen. Der Sachverständige Jürgen Kutscheidt betonte anlässlich einer Untersuchung, dass der Baum durchaus erhalten werden kann. Durch den Neubau würden jedoch das Wurzelwerk und die Platanenkrone stark beeinträchtigt werden.

Um die Standsicherheit des Baumes nicht zu gefährden, war vor Baubeginn ein Rückschnitt der Krone um etwa 50 Prozent erforderlich. Mit dem Rückschnitt wurde die Firma Klettermax aus Uedem beauftragt. Die Arbeiten erfolgen im Februar des vergangenen Jahres.

Da die Platane über eine große Abschottungsfähigkeit verfügt und „verletztes“ Holzgewebe somit gut gegenüber dem gesunden Bereich abgrenzen kann, sei ein Wiederausbau der Krone durchaus möglich. Erfahrungen nach dem Pfingststurm Ela 2014 hätten dies belegt.

Bis der Baum seine Größe und Ausstrahlung wiedererlangt hat, dürfte es allerdings einige Jahre dauern. Der Schutz der Platane ist insgesamt mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Dem Projektentwickler sei jedoch sehr daran gelegen, den etwa 16 Meter hohen Baum, der sich nach Aussage des Gutachters in einem guten Zustand befindet und das Stadtbild an dieser Stelle prägt, zu erhalten. Nun wird man sehen, ob der Baum stabil genug ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort