Zuschlag für Ratingen Müllabfuhr fährt mit Wasserstoff

Ratingen · Die Stadt Ratingen erhält Fördermittel für die Anschaffung von zwei brennstoffzellenbetrieben Abfallsammelfahrzeugen. Dies teilte das NRW Wirtschaftsministerium jetzt mit.

 Die Stadt Ratingen will ihren Fuhrpark mit zwei brennstoffzellenbetrieben Müllwagen ausstatten.

Die Stadt Ratingen will ihren Fuhrpark mit zwei brennstoffzellenbetrieben Müllwagen ausstatten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Stadt Ratingen kann sich über Gelder aus einem Sonderförderprogramm zur Anschaffung von umweltfreundlichen Müllwagen freuen. Die Städte Ratingen und Gelsenkirchen erhalten jeweils rund 1,6 Millionen Euro, mit denen 90 Prozent der Anschaffungskosten gedeckt werden können. Das teilte das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie jetzt mit.

Wirtschafts- und Innovationsminister Andreas Pinkwart: „Wir haben in unserer Wasserstoff Roadmap sehr ehrgeizige Ziele für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und den Roll-out wasserstoffbasierter Antriebe formuliert und treiben die klimafreundliche Mobilität in Nordrhein-Westfalen voran. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit Hilfe der von der Europäischen Union bereitgestellten Mittel den Einsatz klimafreundlicher Antriebstechnologien bei den Abfallwirtschaftsbetrieben in Gelsenkirchen und Ratingen unterstützen können.“

Fahrzeuge sollen bis spätestens 2023 in Betrieb

Die Stadt Ratingen und die Gelsendienste wollen die Fahrzeuge bis spätestens 2023 in Betrieb nehmen. Betankt werden sie an öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen. Beide Kommunen hatten bisher noch keine Brennstoffzellenfahrzeuge in Betrieb. Brennstoffzellenfahrzeuge fahren klimaneutral, wenn grüner Wasserstoff getankt wird.

Ziel des Programms REACT-EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie abzumildern, die digitale und grüne Transformation voranzubringen sowie zu einer stabilen Erholung der Wirtschaft beizutragen. Dafür stellt die Europäische Union knapp 270 Millionen Euro zusätzlich für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Nordrhein-Westfalen bereit. 40 Millionen davon wurden für die Förderung der Anschaffung von batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen in Kommunen sowie bei Gewerbetreibenden und Handwerkern bereitgestellt. Die Mittel des Förderprogramms sind mittlerweile ausgeschöpft.

Die Stadt Ratingen hatte sich nach Abstimmung im Rat für das Förderprogramm beworben. Die Verwaltung hatte zu diesem Förderprogramm dann am 1. September vergangenen Jahres einen Förderantrag für die Beschaffung von zwei brennstoffzellenbetriebenen Abfallsammelfahrzeugen gestellt. Jetzt erhielt sie den Zuschlag.

Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind günstiger als zwei neue Diesel

Dank der Fördermittel entfällt auf die Stadt Ratingen noch ein Eigenanteil in Höhe von 533 530,40 Euro. Die Beträge könnte sich laut Stadt nach erfolgter Ausschreibung und Abrechnung der Fördermittel möglicherweise noch etwas ändern, da es möglich sein kann, dass das im Vergabeverfahren zu erwartende Angebot nicht exakt dem Angebotspreis der Markterkundung entsprechen wird. Sicher sei jedoch, dass die Anschaffung brennstoffzellenbetriebener Fahrzeuge dank der Fördermittel für die Stadt günstiger sei als der Kauf von zwei neuen Dieselfahrzeugen, für die es keine Zuschüsse gebe.

Nach dem Gesetz über abgasfreie Antriebe (CVD Clean Vehicle Direktive) sind in einem ersten Zeitraum bis 31. Dezember 2025 im Rahmen europaweiter Ausschreibungen zehn Prozent der schweren Nutzfahrzeuge abgasfrei zu beschaffen. Mit der Beschaffung der vorgeschlagenen brennstoffzellenbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge wäre die Quote im ersten Zeitraum für die Stadt Ratingen bereits erfüllt, da nach derzeitigem Stand planmäßig vier weitere Ersatzbeschaffungen im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge vorgesehen
sind.

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